Zum 30. Internationalen Fest der sorbischen Poesie im Sommer 2008 kamen – wie jedes Jahr seit 1979 – wieder herausragende Dichter in die Lausitz, darunter Ján Zambor aus Bratislava, Jelena Rodchenkowa aus St. Petersburg, Halyna Kruk aus Lwiw und Richard Pietraß aus Berlin.
Auch Peter Handke hatten wir eingeladen, da das mehrtägige Festival Jurij Brězan gewidmet war. Mit dem zwei Jahre zuvor verstorbenen Schriftsteller pflegte Peter Handke seit den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts genauso enge Kontakte wie mit Jurij Koch und Kito Lorenc. Ich selbst bin ihm hin und wieder ebenfalls begegnet, im österreichischen Fresach (Kärnten), bei einem Dichtertreffen im slowenischen Vilenica oder einfach in Bautzen auf der Straße. Peter Handke zog es immer wieder ganz privat in die Lausitz, er mag die sorbisch-deutsche Region bis heute, insbesondere aber auch deren alte und neue Poesie. Überhaupt bewegt den weltbekannten Dichter Literatur kleinerer und kleiner Völker, auch und vor allem der slawischen.