Bautzen (SN/MiR). Lehrermangel überall und Hoffnung auf Besserung. So sieht Sachsens Staatsminister Christian Piwarz (CDU) das sächsische Schulwesen. „In den Grund- und Förderschulen haben wir weiterhin einen hohen Lehrerbedarf. In den Gymnasien hingegen ist der Trend positiv“, so der Minister. Die Oberlausitz gehört neben Chemnitz zu den Regionen Sachsens, in denen die meisten Lehrer fehlen. Deshalb sollen dort Weiterbildungseinrichtungen für Seiteneinsteiger entstehen. „Erst in den kommenden Jahren werden wir Veränderungen spüren. Grundlage ist das sächsische Handlungsprogramm ,Nachhaltige Sicherung der Bildungsqualität in Sachsen‘. Im kommenden Jahr wird es gestartet und die Situation verbessern“, so der Minister. Sachsen konnte zum Schuljahresbeginn 2018/2019 an öffentlichen Schulen von insgesamt 1 100 nur 870 freie Stellen besetzen. 828 ausgebildete Lehrer und 1 071 Seiteneinsteiger hatten sich beworben. Unter ihnen waren zweihundert, die Lehramt außerhalb Sachsens studiert haben.
Unter der Überschrift „Landschaften – Krajiny“ fand der 13. Lausitzer Musiksommer statt. Etwa 2 900 Besucher haben die insgesamt 15 Veranstaltungen vom 20. Juli bis 5. August in acht verschiedenen Spielorten respektive -stätten besucht.
Ehrenamtler des Monats
Bautzen. Ludwig Sachße aus Radibor wurde als erster Bürger des Landkreises Bautzen als „Ehrenamtler des Monats“ geehrt. Landrat Michael Harig überreichte die Auszeichnung am 21. August. Ludwig Sachße betreut seit dreizehn Jahren eine Schülergruppe aus der Grund- und Oberschule Radibor, mit der er Bänke und Nistkästen baut. Diese Ehrung soll zukünftig monatlich verliehen werden.
Sieger im Orgelwettbewerb
Armagh. Der sorbische Organist Johannes Krahl aus Dobranitz, Gemeinde Göda, gewann den Internationalen Orgelwettbewerb Northern Ireland International Organ Competition Mitte August im nordirischen Armagh. In der dortigen St. Patrick’s Cathedral überzeugte er die Juroren mit seinem Spiel und setzte sich gegen die Konkurrenz durch. Die dreizehn Teilnehmer kamen u. a. aus Italien, China, Frankreich, der Schweiz, England und Deutschland.
Acht Auftritte in Peru
Bautzen (SN/JaW). Die Europäische Bürgerinitiative der Föderalistischen Union europäischer Nationalitäten (FUEN) zur Stärkung von Minderheitenrechten auf der Ebene der Europäischen Union Minority SafePack (MSPI) ist als erfolgreich anerkannt worden. Insgesamt 1 128 385 Unterschriften sind von den nationalen Behörden aller 28 EU-Mitgliedsstaaten als gültig bestätigt worden, informierte die FUEN in einer Pressemitteilung am 30. Juli. In elf Ländern wurde die geforderte Unterschriftenzahl erreicht, jedoch nicht in Deutschland.
Domowina-Vorsitzender David Statnik nennt den Erfolg der MSPI eine große Errungenschaft. „Ich freue mich sehr, dass die Initiative erfolgreich war. Ich danke allen, die sie unterschrieben haben – Sorben, Freunden und Politikern –, die unsere Angelegenheit unterstützt haben. Auch wenn wir in Deutschland die erforderliche Unterschriftenzahl nicht erreicht haben, trugen wir dennoch zum Erfolg der Mission bei.“
Potsdam (SN). Zweisprachige Bildung in Brandenburg stand im Mittelpunkt einer Gesprächsrunde des Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) und der Beauftragten der Landesregierung für sorbische/wendische Angelegenheiten Ulrike Gutheil mit Vertretern der Sorben/Wenden am 10. August in Potsdam. Die Sorben/Wenden vertraten neben dem Domowina-Vorsitzenden David Statnik der stellvertretende Domowina-Geschäftsführer Marcus Kointzer, der Vorsitzende des Beirates für sorbische/wendische Angelegenheiten Brandenburgs Torsten Mack sowie der Direktor der Stiftung für das sorbische Volk Jan Budar.
Bautzen (SN/JaW). Vorbereitungen zur 19. Jahreshauptversammlung des Dachverbandes sorbischer Vereine Domowina, welche am 30. März 2019 in Crostwitz stattfinden wird, standen im Mittelpunkt der Beratung des Präsidiums am 15. August im Bautzener Haus der Sorben. Wie Domowina-Vorsitzender David Statnik auf Anfrage mitteilte, hat das Gremium bereits die ersten Rechenschaftsberichte des Dachverbandes erörtert. „Wir werden sie dem Bundesvorstand auf der nächsten Sitzung am 31. August in Nardt vorlegen“, erklärte Statnik das weitere Vorgehen.
In einem Jahr wird ein neuer Sächsicher Landtag gewählt und die Landesarbeitsgemeinschaft Sorbische Linke/ Serbska Lěwica steht vor einer regelmäßig wiederkehrenden Herausforderung: Wie gelingt es, einen sorbischen Kandidaten auf einem sicheren Listenplatz der Partei Die Linke in Sachsen zu positionieren?
Hoyerswerda (SN/at). Im Wahljahr 2014 verfehlte der sorbische Kandidat Heiko Kosel den Einzug in den Sächsischen Landtag. Die erhaltenen Zweitstimmen reichten für die Linke nicht aus, um wie bisher seit 1990 regelmäßig einen sorbischen Abgeordneten in der Fraktion zu haben. Zwar rückte Kosel im November 2015 für die ausgeschiedene Abgeordnete Annekatrin Klepsch nach, doch zu einer Regelung, um einen sorbischen Kandidatenvorschlag nicht zum Spielball der LandesvertreterInnenversammlung werden zu lassen, kam es bisher nicht.
Crostwitz (SN/MiR). In der letzten Ferienwoche lernten neun Erwachsene bei Jan Breindl Tschechisch. Der Kurs, gefördert vom tschechischen Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MŠMT), hat Tradition. Es schickt junge Lehrer für jeweils zwei Jahre ins Land der Sorben. Vom 6. bis zum 11. August war auf dem Crostwitzer Pfarramt vorwiegend die tschechische Sprache zu hören. Jan Breindl arbeitete nach dem Prinzip der Immersion – der Lernende taucht ein in eine andere Sprache. Nur in Ausnahmefällen wurde ins Deutsche übersetzt. Jeden Nachmittag übermittelte er Vokabeln und übte Kommunikation. Welche Ausdrücke und Worte sind nötig, um mit Tschechen ins Gespräch zu kommen? Welche sprachlichen Ähnlichkeiten zwischen der sorbischen und der tschechischen Sprache können zu Stolperfallen werden? „Mir war es wichtig Sprachfähigkeit zu trainieren. Die Kursteilnehmer sollen sich unterhalten können, müssen die Sprache jedoch nicht beherrschen“, so Jan Breindl. Nach einer kurzen Pause trafen sich alle zum Abendprogramm. Dabei wurde gekocht und gesungen.
Rom (jh/SN). 70 000 Ministranten aus der ganzen Welt haben an der diesjährigen 12. Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom vom 29. Juli bis 4. August teilgenommen. Unter den Pilgern waren auch 120 sorbische Messdiener mit ihren Betreuern, unter ihnen mehrere sorbische Geistliche. Der Höhepunkt der Pilgerreise war eine Audienz mit Papst Franziskus am 31. Juli auf dem Petersplatz in Rom.
Bei Temperaturen um die 36 Grad Celsius mussten alle Pilger fast zwei Stunden vor dem Petersplatz warten, bevor ihnen die Polizei den Zutritt gewährte. Dabei schützten sie sich mit Sonnenschirmen, viel Wasser, Sonnenschutzcreme, Hüten und weiteren Hilfsmitteln vor der Sonne und der Hitze. Mehreren Gruppenleitern war aber die Wartezeit in der Sonne zu lang und sie begaben sich mit ihren Schützlingen lieber in den Schatten als auf den Platz. Die sorbische Gruppe erreichte dank den erfahrenen Geistlichen gesund und sicher die für sie vorgesehenen Plätze auf dem Petersplatz.