Im Rahmen des 20. Neiße-Filmfestivals fand Ende Mai unter der Überschrift „Serbske zynki – Sorbische Klänge“ ein Filmabend im Bautzener Steinhaus statt. Neben der Serie „Wie klingt Heimat?“, die unter anderem der Initiator Felix Räuber (vorn rechts) vorstellte, wurden die Produktionen „Fragmenty – Fragmente“ und „Křižerki“ (Osterreiterinnen) gezeigt. Foto: Till Arvid Börner

Junge Gesichter in alten Gemäuern

srjeda, 28. junija 2023 spisane wot:

Panschwitz-Kuckau/Pančicy-Kukow (SN/MWj/bn). Im 775. Jahr seines Bestehens erlebte das Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau im Rahmen eines großen Festwochenendes am 17. und 18. Juni drei sorbische Höhepunkte. Am Sonnabend gestaltete der Chor des Sorbischen Jugendensembles in der Klosterkirche ein außerordentliches Konzert. Die Äbtissin Gabriela Hesse hatte die Besucher in dem voll besetzten Gotteshaus auf Sorbisch begrüßt. Unter der Leitung von Friedemann Böhme trugen anschließend die jungen Sängerinnen und Sänger Werke in sorbischer sowie lateinischer Sprache vor, unter anderem Ausschnitte aus dem Oratorium „Žně“ (Die Ernte) von Korla Awgust Kocor und Handrij Zejler sowie „Do pedalow stu­pamy“ (Wir treten in die Pedale) von Měr­ćin Weclich. Dasselbe Programm stellte das Ensemble am 22. Juni in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana vor.

Ein Monat Kultur im Garten

srjeda, 28. junija 2023 spisane wot:

Zuspruch für vielseitiges Programm mit insgesamt 16 Veranstaltungen

Bautzen/Budyšin (SN/bn). Unter der Überschrift „Kulturna zahroda – Kulturgarten“ hat das Sorbische National-Ensemble zum zweiten Mal seine Veranstaltungsreihe im ehemaligen Bautzener Bürgergarten präsentiert. In den zurückliegenden vier Wochen fanden jeweils von Donnerstag bis Sonntag insgesamt 16 Events statt, die in toto etwa 1 000 Interessenten besuchten. Den größten Zuspruch verzeichnete das SNE mit dem Auftaktkonzert „Ladies Night“. Mehr als 100 Gäste verfolgten das aus sorbischen, deutschen und internationalen Coverversionen sowie eigenen Titeln zusammengestellte Programm der drei Sängerinnen und Pianistinnen Hanka Wowčerjowa, Weronika Kalinušcyna und Helena Hejduškec. Dem wohl außergewöhnlichsten Beitrag lauschten beinahe ebenso viele Zuhörer.

Sorbische Moderne in Cottbus

srjeda, 28. junija 2023 spisane wot:
Cottbus/Chośebuz (SN/bn). Die Sonderausstellung „Wšo je kraijna – Alles ist Landschaft“, kuratiert und als internationales Projekt mehrerer Institutionen realisiert anlässlich des 100. Geburtstages von Jan Buk, ist derzeit im Wendischen Museum zu Cottbus sowie in der dortigen Kunsthalle Lausitz zugänglich. Am 2. Juni fand neben der Vernissage das „Deutsch-sorbisch-polnische Fest“ unter anderem mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin Brandenburgs Ursula Nonnemacher (Grüne) und dem Repräsentanten der Woiwodschaft Lubuskie Radosław Bro­dzik statt. Auf dem anschließenden wissenschaftlichen Kolloquium erörterten unter anderem Prof. Tomasz Jaworski (Universität Zielona ­Góra) und Prof. Jo Achermann (BTU Cottbus-Senftenberg) das Schaffen Buks, der als Begründer der modernen sorbischen Malerei gilt, sowie dessen bis heute anhaltenden Einfluss auf die Kunst (nicht nur) in der Lausitz.

Keine unnützen Diskussionen

srjeda, 28. junija 2023 spisane wot:
Axel Arlt

Der Doppelhaushalt 2023/2024 des Landkreises Bautzen ist beschlossen. Damit verbunden ist ein Kompromiss der Fraktionsvorsitzenden der im Kreistag vertretenen Parteien. Notwendig wurde dieser auch, weil die AfD-Fraktion in der Haushaltsdebatte kurzfristig vorgeschlagen hatte, Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landkreises in einer „Gemeinnützigen GmbH Kultur“ zusammenzufassen, um Gelder einzusparen. Dazu beinhaltet der Kompromiss einen Prüfauftrag. Festzustellen ist, welches Konstrukt kostengünstiger sei. Betroffen ist auch das Sorbische Museum.

Neuer Stiftungsrat im Amt

srjeda, 31. meje 2023 spisane wot:

Die Wahl des 4. Stellvertreter-Platzes muss die Domowina nachholen – nichtsdestotrotz hat dieser Tage die neue Wahlperiode des Rates der Stiftung für das sorbische Volk begonnen.

Bautzen/Budyšin (SN/mb). Die Würfel sind gefallen, der neue Stiftungsrat ist konstituiert und hat einen Vorsitzenden: Marko Kowar, inzwischen im sogenannten Ruhestand, davor zuletzt Geschäftsführer des sorbischen Dachverbandes Domowina und zurzeit vor allem wieder federführend bei der Organisation des internationalen Folklore-Festivals „Lausitz“, das dieses Jahr erneut in Bautzen/Budyšin, Drachhausen/Hochoza und Crostwitz/Chrósćicy stattfindet. Kowar wurde einmütig gewählt, zur Einstimmigkeit fehlte nur eine Enthaltung, das war er selbst, der sich nicht selbst wählen wollte. Mit seiner ersten Sitzung zeigte er sich zufrieden: Alle Tagesordnungspunkte wurden abgearbeitet, nichts musste verschoben werden.

Wer will, muss auch können

srjeda, 31. meje 2023 spisane wot:

Hunderte Menschen haben für den Braunkohleausstieg demonstriert

Mühlrose/Miłoraz (SN/BŠe). Hunderte Menschen haben Anfang Mai in der Lausitz für einen zügigen Ausstieg aus der Braunkohle demonstriert. Zur Veranstaltung aufgerufen hat ein breites Bündnis – die GRÜNE LIGA, BUND, BUNDjugend, Fridays for Future, Alle Dörfer bleiben, Greenpeace, Klima Allianz Deutschland, Parents for Future, Serbski Sejm, Jugendforum Nachhaltigkeit Brandenburg, die Linksjugend Sachsen, die Grüne Jugend und Jusos aus Sachsen.

In einem gemeinsamen Aufruf fordert das Bündnis einen sozial gerechten Strukturwandel, der den Menschen in der Region nachhaltige Wertschöpfung und zukunftssichere Arbeitsplätze bietet, die Beschleunigung des dezentralen Ausbaus von erneuerbaren Energien und einen früheren Kohleausstieg in der Lausitz mit einem Abschaltpfad, der das 1,5-Grad-Budget aus dem Pariser Klimaabkommen nicht überschreitet. Das bedeutet auch ein Ende des Tagebaus Nochten vor dem von der Grünen Liga gepachteten und von Enteignung bedrohten Wald.

Meine Antwort ist: JA! Warum? Schon vor 1500 Jahren siedelten ihre Vorfahren, die Lusizer und Milzener, in den Breiten, die wir heute Lausitz nennen. Sie betrieben Ackerbau, Viehzucht, Jagd und Fisch-fang, hatten eine eigene Sprache, eigene Sitten und Traditionen, ein achtsames Verhältnis zur „Mutter Erde“ und ein naturverbundenes Weltbild. Diese Kultur ihrer Ahnen bewahren und erhalten zu wollen – das steht bis heute ganz oben im Selbstbild der Lausitzer Slawen.

Impulse aus der Leserschaft sind für ­eine lebendige Zeitung unabdingbar. Dazu gehören auch Anregungen des ­Leserbeirats, mit dem sich die Spitze der Redaktion Mitte Mai getroffen hat.

Bautzen/Budyšin (SN/mb). Alojs Mi­kławšk wünscht sich manchmal, vor allem mit Blick auf die Sport-Berichterstattung, kürzere und aktuellere Beiträge. Stefan Šmit regte an, dass Serbske Nowiny künftig täglich auf Instagram über ­Inhalte der aktuellen Ausgabe infor­mierten. Axel Arlt, stellvertretender Chefredakteur, hatte zu Beginn die Devise ausgegeben, es gehe darum, auch „über diesen Kanal der Redaktion kritische Bemerkungen zu übermitteln“. Chefredakteur Marcel Brauman, der in sein Büro eingeladen hatte, sagte, es gebe derzeit rund um die Zeitung weder Krise noch Konflikt, mit denen man den Beirat behelligen müsste. Die Redaktion wolle vielmehr ihre Arbeit zum Wohl des sorbischen Volkes verbessern und dabei auch in Kooperation mit dem Beirat die Kompetenz der Leserschaft nutzen.

Bildung ist für alle da

srjeda, 31. meje 2023 spisane wot:

Sechs Wachstumsfelder gestalten das künftige Denken in Hoyerswerda

Hoyerswerda (SN/MiR). Bildung geht alle an. Das verdeutlichte Bürgermeister Mirko Pink Anfang Mai in Hoyerswerda. Zur 2. Bildungskonferenz „Bildung als Motor für Wachstum und Wechsel“ begrüßte er schließlich etwa 200 Teilnehmer aller Generationen in der dortigen Lausitzhalle. Nicht allein bildungsnahe Zielgruppen waren zugegen. Interessant war vielmehr die Konstellation, dass sozial sowie wirtschaftlich Interessierte gemeinsam an einem Tisch saßen und in verschiedenen Arbeitsgruppen Erfahrungen austauschten – immer im Kontext zu den Vertretern von Kindertagesstätten und Schulen sowie deren Trägern und Verwaltungsmitarbeitern. Unter den Anwesenden war auch eine recht große Zahl Sorbisch Sprechender, unter ihnen Jugendliche und für die sorbische Bildungslandschaft Verantwortliche. Das Sorbische in Hoyerswerda fand jedoch in diesem Jahr, entgegen der ersten Konferenz im Jahr 2022, keinen Niederschlag.

nowostki LND