Panschwitz-Kuckau/Pančicy-Kukow (SN/MWj/bn). Im 775. Jahr seines Bestehens erlebte das Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau im Rahmen eines großen Festwochenendes am 17. und 18. Juni drei sorbische Höhepunkte. Am Sonnabend gestaltete der Chor des Sorbischen Jugendensembles in der Klosterkirche ein außerordentliches Konzert. Die Äbtissin Gabriela Hesse hatte die Besucher in dem voll besetzten Gotteshaus auf Sorbisch begrüßt. Unter der Leitung von Friedemann Böhme trugen anschließend die jungen Sängerinnen und Sänger Werke in sorbischer sowie lateinischer Sprache vor, unter anderem Ausschnitte aus dem Oratorium „Žně“ (Die Ernte) von Korla Awgust Kocor und Handrij Zejler sowie „Do pedalow stupamy“ (Wir treten in die Pedale) von Měrćin Weclich. Dasselbe Programm stellte das Ensemble am 22. Juni in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana vor.
Der Doppelhaushalt 2023/2024 des Landkreises Bautzen ist beschlossen. Damit verbunden ist ein Kompromiss der Fraktionsvorsitzenden der im Kreistag vertretenen Parteien. Notwendig wurde dieser auch, weil die AfD-Fraktion in der Haushaltsdebatte kurzfristig vorgeschlagen hatte, Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landkreises in einer „Gemeinnützigen GmbH Kultur“ zusammenzufassen, um Gelder einzusparen. Dazu beinhaltet der Kompromiss einen Prüfauftrag. Festzustellen ist, welches Konstrukt kostengünstiger sei. Betroffen ist auch das Sorbische Museum.
Die Wahl des 4. Stellvertreter-Platzes muss die Domowina nachholen – nichtsdestotrotz hat dieser Tage die neue Wahlperiode des Rates der Stiftung für das sorbische Volk begonnen.
Bautzen/Budyšin (SN/mb). Die Würfel sind gefallen, der neue Stiftungsrat ist konstituiert und hat einen Vorsitzenden: Marko Kowar, inzwischen im sogenannten Ruhestand, davor zuletzt Geschäftsführer des sorbischen Dachverbandes Domowina und zurzeit vor allem wieder federführend bei der Organisation des internationalen Folklore-Festivals „Lausitz“, das dieses Jahr erneut in Bautzen/Budyšin, Drachhausen/Hochoza und Crostwitz/Chrósćicy stattfindet. Kowar wurde einmütig gewählt, zur Einstimmigkeit fehlte nur eine Enthaltung, das war er selbst, der sich nicht selbst wählen wollte. Mit seiner ersten Sitzung zeigte er sich zufrieden: Alle Tagesordnungspunkte wurden abgearbeitet, nichts musste verschoben werden.
Mühlrose/Miłoraz (SN/BŠe). Hunderte Menschen haben Anfang Mai in der Lausitz für einen zügigen Ausstieg aus der Braunkohle demonstriert. Zur Veranstaltung aufgerufen hat ein breites Bündnis – die GRÜNE LIGA, BUND, BUNDjugend, Fridays for Future, Alle Dörfer bleiben, Greenpeace, Klima Allianz Deutschland, Parents for Future, Serbski Sejm, Jugendforum Nachhaltigkeit Brandenburg, die Linksjugend Sachsen, die Grüne Jugend und Jusos aus Sachsen.
In einem gemeinsamen Aufruf fordert das Bündnis einen sozial gerechten Strukturwandel, der den Menschen in der Region nachhaltige Wertschöpfung und zukunftssichere Arbeitsplätze bietet, die Beschleunigung des dezentralen Ausbaus von erneuerbaren Energien und einen früheren Kohleausstieg in der Lausitz mit einem Abschaltpfad, der das 1,5-Grad-Budget aus dem Pariser Klimaabkommen nicht überschreitet. Das bedeutet auch ein Ende des Tagebaus Nochten vor dem von der Grünen Liga gepachteten und von Enteignung bedrohten Wald.
Meine Antwort ist: JA! Warum? Schon vor 1500 Jahren siedelten ihre Vorfahren, die Lusizer und Milzener, in den Breiten, die wir heute Lausitz nennen. Sie betrieben Ackerbau, Viehzucht, Jagd und Fisch-fang, hatten eine eigene Sprache, eigene Sitten und Traditionen, ein achtsames Verhältnis zur „Mutter Erde“ und ein naturverbundenes Weltbild. Diese Kultur ihrer Ahnen bewahren und erhalten zu wollen – das steht bis heute ganz oben im Selbstbild der Lausitzer Slawen.
Impulse aus der Leserschaft sind für eine lebendige Zeitung unabdingbar. Dazu gehören auch Anregungen des Leserbeirats, mit dem sich die Spitze der Redaktion Mitte Mai getroffen hat.
Bautzen/Budyšin (SN/mb). Alojs Mikławšk wünscht sich manchmal, vor allem mit Blick auf die Sport-Berichterstattung, kürzere und aktuellere Beiträge. Stefan Šmit regte an, dass Serbske Nowiny künftig täglich auf Instagram über Inhalte der aktuellen Ausgabe informierten. Axel Arlt, stellvertretender Chefredakteur, hatte zu Beginn die Devise ausgegeben, es gehe darum, auch „über diesen Kanal der Redaktion kritische Bemerkungen zu übermitteln“. Chefredakteur Marcel Brauman, der in sein Büro eingeladen hatte, sagte, es gebe derzeit rund um die Zeitung weder Krise noch Konflikt, mit denen man den Beirat behelligen müsste. Die Redaktion wolle vielmehr ihre Arbeit zum Wohl des sorbischen Volkes verbessern und dabei auch in Kooperation mit dem Beirat die Kompetenz der Leserschaft nutzen.