Aus der aktuellen Ausgabe vom Mittwoch, 26 Juni 2019

Mittwoch, 26 Juni 2019 14:00

Erst lernen, dann sprechen

Staatsregierung beschloss zweiten Maßnahmeplan für sorbische Sprache

Dresden (SN/at). Die Zukunft der sorbischen Sprache ist für den Freistaat Sachsen weiterhin eine wichtige Angelegenheit. Das kommt im zweiten Maßnahmeplan der Staatsregierung zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache zum Ausdruck, den das Kabinett am 18. Juni in Dresden beschlossen hat. Damit liegt nach dem Erstling aus dem Jahr 2012 eine Fortschreibung vor, die bereits verankerte Schwerpunkte aufgreift und modifiziert, aber ebenso auf aktuelle Fragen reagiert.

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Mittwoch, 26 Juni 2019 14:00

Letzte Sitzung vor den Wahlen

Potsdam (SN/MkWj). Zu ihrer letzten turnusmäßigen Sitzung vor den Landtagswahlen im September sind die beiden Räte für sorbische Angelegenheiten Sachsens und Brandenburgs am 19. Juni in Potsdam zusammengekommen. An der Beratung nahmen auch Abgeordnete der Grünen, der Linken und der SPD teil. Landtags-Vizepräsident Dieter Dombrowski (CDU) hatte die Teilnehmer im Brandenburger Landtag begrüßt.

Diskutiert wurde unter anderem über den Strukturwandel und dessen Auswirkungen auf die sorbische Sprache und Kultur. Dazu war der Bevollmächtigte der Brandenburger Landesregierung für den Strukturwandel in der Lausitz, Dr. Klaus Freytag, eingeladen. Einig waren sich die Räte darin, dass mit sorbischen Angelegenheiten äußerst sensibel umgegangen werden müsse. So will man über dieses Thema auch im Ausschuss für die EU und die Regionen beraten, wo sorbische Themen bislang kaum vorkamen. Die Beteiligten betonten die Wichtigkeit solcher informellen Treffen, obwohl in Sachsen und Brandenburg verschiedene Gesetze dazu gelten.

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Der 73. Sorbische Evangelische Kirchentag am 15. und 16. Juni war einer der Höhepunkte im Festjahr anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Kirchgemeinde St. Michael in Bautzen. Landesbischof Dr. Carsten Rentzing ist der Einladung des Sorbischen Evangelischen Vereins gern gefolgt.

Bautzen (SN/at). „Es war bemerkenswert. Mir war von vornherein klar, dass die sorbische Minderheit einen besonderen Blick auf diese Begriffe hat“, reflektierte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Dr. Carsten Rentzing, die Auseinandersetzung der Kirchentagsteilnehmer in Arbeitskreisen mit den Begriffen „Volk“ und „Heimat“. Erstmals besuchte er den Sorbischen Kirchentag.

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Mittwoch, 26 Juni 2019 14:00

Keine Zukunft ohne Sprache

Domowina-Regionalverband „Jakub Lorenc-Zalěski“ hat klare Aufgaben

Schleife. „Rohne (Rowno) ist ein sorbisches Dorf. Das haben wir uns als Ortschaftsrat auf die Fahnen geschrieben.“ Das sagte dessen Vorsitzender Matthias Jainsch, der auch Gemeinderat in Schleife ist, auf der Hauptversammlung des Domowina-Regionalverbandes „Jakub Lorenc-Zalěski“ am 5. Juni im Sorbischen Kulturzentrum Schleife. Der Nepila-Hof ist ebenso wie die Witaj-Kindertagesstätte „Milenka“ in der ganzen Lausitz ein Begriff. Dass sich die Mitglieder des Rohner Jugendklubs in ihrem Domizil eine Wand mit sorbischen Sagenfiguren gestalten lassen wollen, das hat gewiss nicht nur den Ortschaftsratsvorsitzenden etwas überrascht. Jainsch sprach aber auch über die restaurierten historischen Grabsteine auf dem Friedhof in diesem Ortsteil von Schleife. „Wir sind bereits in Gesprächen mit den Sorbischen Museen in Bautzen und Cottbus“, denn diese Grabsteine „haben mehr Öffentlichkeit verdient“.

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Mittwoch, 26 Juni 2019 14:00

Viele unterschiedliche Vorschläge

Was soll im geplanten Sorbischen Zentrum am Lauengraben einziehen und wer die Räumlichkeiten des Hauses der Sorben künftig nutzen? Darüber wurde unlängst in Bautzen debattiert.

Bautzen (SN/JaW). Sehr unterschiedlich sind die Vorstellungen, wie das geplante Sorbische Zentrum am Lauengraben in Bautzen und die Räumlichkeiten des Hauses der Sorben in der Spreestadt künftig genutzt werden sollen. Das ergab der Ideenworkshop der Stiftung für das sorbische Volk am 7. Juni im Bautzener Haus der Sorben.

Rund 35 Interessenten sammelten Anregungen, was im neuen sorbischen Zentrum nebst dem Sorbischen Institut (SI) mit seinem Archiv untergebracht werden könnte. Das SI braucht neue Räume, da das derzeitige Archiv überfüllt ist und den Anforderungen eines Archivs in keiner Weise entspricht. Diskutiert wurde in alle Richtungen.

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Für eine verlässliche Finanzierung

Hoyerswerda (SN/JaW). Sachsen und Brandenburg wollen mit einem vierten Finanzierungsabkommen die Stiftung für das sorbische Volk zuverlässig finanzieren. Deshalb wollen beide Länder mit dem Bund rechtzeitig die derzeit stattfindenden Verhandlungen zum Vertrag abschließen. Das neue Abkommen soll ab 2021 gelten. Darauf verständigten sich beide Regierungen auf ihrer gemeinsamen Kabinettssitzung am 11. Juni im Schloß Hoyerswerda, informierte das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. „Ziel ist es, eine kontinuierliche und verlässliche Finanzierung der Stiftung sicherzustellen“, heißt es dazu aus dem Wissenschaftsministerium. Wie lange das neue Abkommen gelten soll, ist nicht erwähnt.

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FUEN: Verletzungen dokumentieren

Der Jubiläumskongress der Föderalistischen Union europäischer nationaler Minderheiten fand Mitte des Monats in Bratislava statt. Dessen Präsidium bleibt die nächsten drei Jahre ohne einen Vertreter der Lausitzer Sorben.

Bratislava (SN/MkWj). Mit den Wahlen des Vorstands wurde am 15. Juni in der slowakischen Hauptstadt Bratislava der Jubiläumskongress der Föderalistischen Union europäischer nationaler Minderheiten (FUEN) anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Organisation beendet. Etwa 120 Delegierte hatten drei Tage lang die Arbeit der vergangenen Jahre ausgewertet und Schwerpunkte für die nächsten Jahre abgesteckt. Die FUEN ist mit 103 Mitgliedsorganisationen aus 35 Ländern die größte Vertretung autochthoner Minderheiten auf der Welt.

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Zu Gast im Hause Nowak in Nechern

Ein reges Interesse für den vielseitigen sorbischen Künstler und Publizisten Měrćin Nowak-Njechorński (1900–1990) offenbarte der Tag der offenen Tür am 22. Juni in dessen Haus in Nechern, Stadt Weißenberg. Der Domowina-Regionalverband „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen hatte eingeladen. Gekommen waren Sorben und Deutsche, Einwohner des Ortes ebenso wie zum Beispiel Domowina-Mitglieder aus Bautzen oder Großeltern mit ihren Enkeln. Sie schauten sich die Dauerausstellung im Obergeschoss an, hörten im Arbeitszimmer Texte von Nowak und zu seinem Dorf. Die Kinder malten und stickten nach folkloristischen Mustern. Foto: Georg Helgest

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Richtlinie fehlt

Lübbenau (SN/at). Herausforderungen für die Lausitz bestimmten den 15. Sorbischen Tag der Linksfraktionen im Landtag Brandenburg und im Sächsischen Landtag am 21. Juni in Lübbenau.

Abgesehen von der immer noch nicht verabschiedeten Sorben/Wenden-Schulverordnung beklagte die Abgeordnete Anke Schwarzenberg, dass zwar 400 000 Euro im Haushalt des Landes Brandenburg zur Unterstützung der sorbischen/wendischen Bildungsangebote im Kita-Bereich zur Verfügung stehen. Aus dem Ministerium für Jugend, Bildung und Sport liege aber immer noch keine Richtlinie vor, um die Gelder einsetzen zu können. Schwarzenberg forderte, „Regelungen zu finden, die zum Beginn des Kita-Jahres­ 2019/2020, also ab dem 1. August 2019 greifen“.

„Die sächsische Staatsregierung sträubt sich bereits gegen das bloße Nachdenken über den Änderungs- und Reformbedarf bezüglich des vor zwanzig Jahren erlassenen Sorbengesetzes“, stellte der sächsische Abgeordnete Heiko Kosel fest. Auch die vehemente Ablehnung seitens der Verantwortlichen in Sachsen, das obersorbische Schulwesen zu evaluieren, kritisierte Kosel.

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Selbst aktiv werden

Mit dem Projekt SMiLE wurde der Stand der sorbischen Sprache analysiert

Bautzen. Ober- und Niedersorbisch zählen zu den vom Aussterben bedrohten Sprachen. Damit stehen sie im internationalen Kontext nicht allein. Das erfuhren Prof. Dr. Nicole Dołowy-Rybińska von der Akademie der Wissenschaften in Warschau und Dr. Cordula Ratajczak vom Sorbischen Institut Bautzen während mehrerer Studienaufenthalte in verschiedenen, vorwiegend europäischen Ländern. Dołowy-Rybińska stellte fest: „Erfahrungen sowie Vergleiche mit Sprachsituationen sind sehr wichtig. Besonders beeindruckend war, welche Strategien zur allgemeinen Sprachpolitik, zur Revitalisierung und Werbung neuer Sprecher Minderheiten entwickeln.“

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