Sowohl beim Kreistag Bautzen wie auch beim Stadtrat der Spreestadt gibt es einen Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten. Beider Wirken leidet darunter, zwar da zu sein, aber wenig bewirken zu können. Dieser unbefriedigende Status wird auch als „Feigenblatt“ beschrieben, mit dem man sich gegenüber anderen Kommunen oder Landkreisen schmücken kann: „Schaut her, so unterstützen wir unsere sorbischen Mitbürger!“
Die aktuelle Konstellation beider sorbischer Arbeitskreise generiert keinen nachhaltigen Einfluss. Alles, was dort bearbeitet, analysiert, kritisiert oder für positiv befunden wird, wo konkrete Verbesserungen des deutsch-sorbischen Miteinanders angestoßen werden sollen, ist weder für den Kreistag noch für den Stadtrat verbindlich. Beide Gremien haben dafür keine rechtliche Grundlage. Diese aber hätte ein – nennen wir ihn „Sorbischer“ – Ausschuss. So, wie er in Brandenburg im Landkreis Spree-Neiße arbeitet. So, wie er dort fest eingebunden ist in die Arbeitsweise des Kreistages.