Der aus dem sorbischen Rundfunk bekannte Redakteur Milan Greulich nennt sich zwar als Musiker rokotak (Drosselrohrsänger), doch seine Musik ist alles andere als der mit dem sorbischen Vogelnamen assoziierte Lärm. Nein, sein Debütalbum „Riech an Blumen (und merk dir ihre Namen)“ ist eine Sammlung zwölf ruhiger und melodischer Lieder, deren Atmosphäre sich in den Texten widerspiegelt.
Die Lieder strahlen verschiedenste Nuancen von Melancholie aus. Sie bergen Müdigkeit und Enttäuschung, doch auch Leichtigkeit und Fröhlichkeit. Der Blick zurück richtet sich gleichzeitig auf die Gegenwart: „Kannst du denn auch die alten Lieder nicht mehr hören / Ohne zu denken – ich weiß nicht, ob wir hier noch dazugehören“. Nie erwächst daraus aber die Klage „Früher war alles besser“. So heißt es: „Kannst du denn auch die alten Fotos nicht mehr sehen? / Weil du ja weißt, in Wirklichkeit war es nur etwa halb so schön“, oder auch: „Denn auch die guten alten Zeiten sind nur alt / Auch wer den Wald trotz all der Bäume sieht, sieht eben doch nur Wald.“