Familien tragen eine große Verantwortung, wenn es darum geht, die sorbische Sprache an ihre Kinder, und somit an die nächste Generation, weiterzugeben. Das verdeutlichte der Oberbürgermeister von Hoyerswerda, Torsten Ruban-Zeh (SPD), in einem Interview, das die Serbske Nowiny in ihrer Weihnachtsausgabe veröffentlichten.
Als Junge wuchs Torsten Ruban-Zeh fünf Jahre in Moskau auf und lernte Russisch nicht nur in der Schule der damaligen Botschaft der DDR, sondern auch auf der Straße, wo er mit Gleichaltrigen spielte. Slawische Laute begegneten ihm wieder, als ihn im Jahr 2000 die Arbeit nach Hoyerswerda führte. „Ältere Frauen kamen in sorbischer Tracht ins SB-Kaufhaus Globus einkaufen. Sie haben sich auch sorbisch unterhalten und mich angesprochen. Durch mein Russisch konnte ich das eine oder andere verstehen“, erinnert er sich. Ihn interessierte sofort, wer im Haus noch sorbisch spricht.