Seidewinkel (SN/JaW). Der Chor Seidewinkel hat einen neuen Vorsitzenden. Wie Vorstandsmitglied Veronika Boswank auf Anfrage mitteilte, wurde Bernd Steinbach Anfang des Jahres 2019 auf der Hauptversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er übernimmt die Führung von Heike Köllner, die das Ehrenamt 25 Jahre innehatte.
Die Sängerinnen und Sänger bilanzierten das mit 17 Auftritten sehr erfolgreiche vergangene Jahr. Höhepunkte waren unter anderem der Reformationsempfang der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Cottbus, das sorbische Programm zum 750-jährigen Bestehen von Hoyerswerda sowie das Abendsingen unter der Friedenseiche in Seidewinkel. Dieses Jahr findet es am 3. Juli statt. „Wir freuen uns, als Gast den sorbischen Chor Lipa begrüßen zu dürfen“, so Boswank.
Zu Beginn dieses Jahres erschien im Domowina-Verlag unter dem Titel „Leben im Zwiespalt 1“ der erste Teil der biografischen Sammlung von Benedikt Dyrlich in deutscher Sprache. Chronologisch zeichnet der zu den führenden zweisprachigen Schriftstellern unserer Zeit zählende Autor seinen Lebensweg anhand von Tagebucheinträgen, Briefen, journalistischen Beiträgen von ihm und über ihn sowie diversen Dokumenten amtlicher Natur beginnend im Jahre 1964 nach. Im Original sorbische Texte wurden von Dietrich Scholze ins Deutsche übertragen.
Die Sorbische Kulturinformation im Haus der Sorben am Bautzener Postplatz soll wieder einmal umziehen. Dem zumindest haben die sorbischen/wendischen Mitglieder des Rates der Stiftung für das sorbische Volk im November 2018 zugestimmt. Wenn für das Sorbische Institut und das Sorbische Kulturarchiv ein neues Domizil am Lauengraben entsteht, könnte diese Lage ebenso der Sorbischen Kulturinformation einen größeren Publikumsverkehr bescheren.
Wieder einmal, so könnte man sagen, halten es die Verantwortlichen der sorbischen Stiftung für geboten, der Sorbischen Kulturinformation einen Umzug zu empfehlen. Das letzte Ansinnen benannte die Röhrscheidtbastei des Sorbischen National-Ensembles als neuen Standort. Und wie in diesem, von einigen längst vergessenen Fall, bleibt eine Frage derzeit erneut unbeantwortet: Was geschieht mit dem Haus der Sorben?
Die obersorbischen Mandate für die Wahlperiode 2019–2023 des Rates der Stiftung für das sorbische Volk sind vergeben. Zwei Wahlgänge jedoch waren nötig, ehe den Mitgliedern des Bundesvorstandes der Domowina auf ihrer Beratung am 14. Dezember in Crostwitz die Namen der vier ordentlichen Ratsmitglieder verkündet werden konnten. Bestätigt wurden Susann Schenk, Bernhard Ziesch und Julian Nitzsche. Alle drei sind bereits in der Wahlperiode 2015–2019 im Rat vertreten. Dazu kommt der Jurist Dr. Daniel Mirtschink aus Bautzen. Letzterer setzte sich erst in der Stichwahl gegen die Historikerin Dr. Lubina Mahling aus Königswartha durch. Das Vertrauen des Domowina-Bundesvorstandes als stellvertretende Mitglieder erhielten neben Dr. Mahling auch Marko Zieschwauck aus Doberschütz, Katharina Jurk aus Horka und Marlis Müller, die in dieser Funktion ebenfalls dem aktuellen Stiftungsrat angehört.
Die Energiepolitik Deutschlands, die Berichterstattung der Medien über die Braunkohleförderung sowie die Politik der Grünen waren die größten Kritikpunkte auf der diesjährigen Barbarafeier der LEAG am 4. Dezember in Cottbus.
Einmal im Jahr begeben sich die Mitglieder des Vereins Sorbischer Kulturtourismus (SKT) auf eine Exkursion in die Ober- und Niederlausitz sowie ins Kirchspiel Schleife. In diesem Jahr besuchten die dem SKT zugehörigen Vereine – wie der Nepilahof Rohne –, Leiter von Heimatmuseen – wie aus Tätzschwitz –, Verantwortliche des Schleifer Sorbischen Kulturtourismus, Vertreter der Domowina und weitere Mitglieder die katholische sorbische Oberlausitz. Die Exkursion fand in Kooperation mit dem Verein zur Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zum Thema „Sorben.Glauben.Brauchtum/Serbja.Wěra.Nałožki – Im Land der tausend Kreuze“ statt. Die Bustour führte die Teilnehmer zu kulturtouristischen Zielen in Cunnewitz, Ralbitz, Rosenthal, Panschwitz-Kuckau und Wittichenau. Eine der Aufgaben des SKT ist, mehr Besucher für diese Region zu gewinnen.
Der slowenische Ausnahmegitarrist Nejc Kuhar hat unlängst das Bautzener Publikum gleich zweimal begeistert. Er zeigte seine außergewöhnliche Klasse sowohl im Sinfoniekonzert des Sorbischen National-Ensembles (SNE) als auch im Rahmen des Abendprogramms „Agua e vinho“.
Staatsregierung beauftragt
Dresden. Der Sächsische Landtag hat die Staatsregierung einstimmig dazu aufgefordert, über die Fortsetzung des Finanzierungsabkommens für die Stiftung für das sorbische Volk mit dem Bund und dem Land Brandenburg in Verhandlungen zu treten. Über den Antrag der Regierungsfraktionen CDU und SPD wurde auf der Landtagssitzung am 11. Dezember abgestimmt. Das aktuelle 4. Finanzierungsabkommen endet 2020.
Statnik nun Mitglied der CDU
Bautzen. David Statnik, Vorsitzender der Domowina und bisher Kreisrat der Sorbischen Wählervereinigung im Kreistag Bautzen, ist im Dezember in die CDU Sachsen eingetreten. Lange habe er sich mit dem Gedanken getragen, die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, sagte Statnik den Serbske Nowiny. Er begründete seinen Schritt damit, dass „sich der Mensch auch gesellschaftlich engagieren soll“.
Sprachräume stärken
Bautzen (SN/JaW). Ein gemeinsamer Brief von Leitern sorbischer Institutionen und der Domowina-Verwaltung an die Kultusminister Britta Ernst (SPD) in Brandenburg und Christian Piwarz (CDU) in Sachsen sorgt derzeit für Diskussionen.
In dem Schreiben, das der Redaktion Serbske Nowiny vorliegt, kritisieren die Leiter – unterschrieben haben zwölf leitende Vertreter aller sorbischer Institutionen und zwei Vertreter der Domowina-Verwaltung aus der Ober- und Niederlausitz – besonders das Sprachniveau von Absolventen sorbischer Schulen. Erreichen wollen sie damit, dass die politischen Verantwortlichen reagieren und das Bildungssystem zum Guten beider sorbischer Sprachen verbessern. Deshalb fordern sie die beiden Ressortchefs auf, die Bildungssysteme „dringend zu überprüfen“. In den vergangenen Jahren, so heißt es im Brief, stelle man „einen deutlichen Rückgang der Zahl derer fest, die die sorbische/wendische Sprache auf hohem Niveau beherrschen“.