Die sorbischen/wendischen Auswahlmannschaften der Ober- und Niederlausitz wollen in den Vorbereitungen auf die 4. Europameisterschaften der nationalen Minderheiten enger zusammenarbeiten. Das wurde auf der Beratung des Domowina-Bundesvorstandes am 17. Mai im Besucherzentrum des Findlingsparks Nochten bekannt.
Nochten (SN/JaW). Das Gremium beschloss, dazu eine zehnköpfige Arbeitsgruppe „Europeada 2020“ zu gründen. Die jeweils fünf Vertreter aus der Nieder- und der Oberlausitz sollen zwei gemeinsame Auswahlmannschaften – eine der Männer und eine der Frauen – zusammenstellen, in denen beide Regionen gleichberechtigt vertreten sind.
Das geschah vor dem Hintergrund, dass sich die niedersorbische/wendische Auswahl darum bemüht hatte, die Sorben zur Europeada 2020 in Kärnten allein zu vertreten. Der Bundesvorstand lehnte das jedoch ab und beschloss, eine gemeinsame Mannschaft zu bilden.
Bautzen (juny/SN). Die sächsischen Grünen wollen ihre sorbenpolitischen Aktivitäten künftig besser strukturieren. Dazu gründeten Mitglieder und Nichtmitglieder aus mehreren Kreisverbänden am 10. Mai in Bautzen die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) „Serbske žiwjenje/Sorbisches Leben“, die zukünftig politische Positionen auf diesem Feld ausarbeiten und in die Parteigremien einbringen soll. Auch den für sorbische Angelegenheiten zuständigen Abgeordneten – Franziska Schubert im sächsischen Landtag und Stephan Kühn im Bundestag – soll die Gruppe als Ansprechpartner dienen. Die Grünen wollen damit die bisherigen Aktivitäten einzelner Mitglieder auf eine breitere Basis stellen. Die neue Struktur wird Antragsrecht auf Parteitagen haben und so sorbische Themen direkter einbringen können als bisher. Zum Sprecher wählten die zwölf Anwesenden, Sorben und weitere Interessierte, den 37-jährigen Robert Schneider-Krawc aus Bautzen.
Auf der letzten Sitzung des Bautzener Stadtrates vor dessen Neuwahl stellte der Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten seinen Tätigkeitsbericht für den Zeitraum 2015–2018 vor.
Statt ihrer regulären Sitzung trafen sich die Abgeordneten des Serbski Sejm am 11. und 12. Mai zu einer zweitägigen Werkstatt in Nebelschütz.
Nebelschütz (SN). Begonnen wurde das Treffen wieder mit einem Reflexions-Workshop. Der Serbski Sejm scheint darin einzigartig zu sein, sich als Parlament selbst bezüglich seiner Arbeitsweise kontinuierlich intensiv zu hinterfragen und dabei auch eine externe Unterstützung zu erfahren. Dies alles geschieht unter Leitung eines eigenen Ausschusses. Die Mitglieder prüfen jeden Beschluss auf seine Auswirkungen und Zusammenhänge in Bezug auf das sorbische Volk mit seiner Sprache und Kultur, wie aus einer Mitteilung des Sejm hervorgeht. Übergreifend steht die Frage, wie sich das Sorbische darin wiederfindet.
Commerau bei Königswartha (SN). Die Leser haben Erwartungen und Wünsche, was sie in den Serbske Nowiny gern lesen würden. Und wie stellen sich die Redakteure und freien Mitarbeiter der großen Herausforderung, täglich eine interessante Zeitung zu produzieren? Eine gute Gelegenheit, sich darüber auszutauschen bieten Veranstaltungen mit den Lesern. Zu einer solchen hatte die Domowina-Ortsgruppe Commerau-Truppen-Königswartha Axel Arlt, den stellvertretenden Chefredakteur der Serbske Nowiny Ende April nach Commerau eingeladen.
Der Gast aus Bautzen stellte den Teilnehmern vor, wie eine Ausgabe der sorbischen Abendzeitung von der Ideenfindung bis zur fertigen PDF-Datei für die Druckerei entsteht. Dabei vermittelte er viele Informationen aus der inzwischen 177-jährigen Geschichte der Serbske Nowiny, die sich aus der Wochenzeitung Tydźenske Nowiny 1842 gründete.
Seit Gründung des Krabat-Vereins im Jahre 2001 hat sich in der Region um Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda viel getan. Nun war es an der Zeit, zurückzuschauen, zu bewerten und über die Zukunft nachzudenken.
Kotten (SN/BŠe). Als wahre Leuchttürme in der Krabat-Region haben sich die Krabat-Mühle in Schwarzkollm sowie die Krabat-Milchwelt in Kotten entwickelt. Weiterhin entstanden das Vorwerk in Groß Särchen, der Krabat-Radweg, das Krabat-Fest und weitere Aktionen rund um diese Sagengestalt. Geht da vielleicht noch mehr? Wie werden die bisherigen Ergebnisse bewertet? Mit diesen Fragen hat sich das Dresdner Büro Futour im Rahmen einer Evaluation auseinandergesetzt, die als Leader-Projekt der Region Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft angelegt war. Am 23. Mai erfuhren Vertreter der Kommunen, Organisationen und Vereine in den Räumen der Kottener Krabat-Milchwelt die Ergebnisse dieser Überprüfung.
Hainewalde. Zum alljährlichen sorbischen evangelischen Wochenende kamen Ende April unter dem Motto „Über die Berge und durch die Täler des Lebens“ Familien, die in der Lausitz und außerhalb zu Hause sind, auf den Europa-Hof ins Zittauer Gebirge. Diesmal nahmen 19 Erwachsene und 22 Kinder aus Bautzen und Umgebung, aus Berlin, Cottbus, Hannover, Münster und Zwickau teil. Unter ihnen waren sowohl muttersprachliche Sorben oder Wenden wie auch jene, die sich die sorbische Sprache in der Schule, in Kursen oder autodidaktisch aneignen.