Bitte nicht übertreiben

srjeda, 29. junija 2016 spisane wot:
Janek Schäfer

Die Fußballmeisterschaft der nationalen Minderheiten von Europa, die Europeada 2016, ist Geschichte. Was bleibt, sind Erinnerungen. Was waren das für tolle Tage, vor allem für die sorbischen Fans, die nach Südtirol mitgereist waren. Die Stimmung war einfach genial! Auch wenn beide­ sorbische Auswahlen – die Wu­brankas – nicht in die Finalrunden gekommen waren, standen die Gemeinsamkeit und der Spaß im Mittelpunkt. Es war einfach schön zu sehen, wie die Sorbinnen nach der Niederlage gegen die Südtirolerinnen mit ihnen und allen sorbischen Schlachtenbummlern gemeinsam auf dem Platz feierten und tanzten. So funktioniert der europäische Gedanke.

Nach Smoler nun Brězan

srjeda, 25. meje 2016 spisane wot:
Axel Arlt

Die Höhepunkte des Smoler-Jahres im sorbischen Leben 2016 liegen bereits hinter uns. Das Augenmerk richtet sich nun zielstrebig auf den 100. Geburtstag von Jurij Brězan, dem bedeutendsten sorbischen Schriftsteller nach dem Zweiten Weltkrieg, am 9. Juni. Auf einige Veranstaltungen, die aus unterschiedlicher Sicht auf Leben und Schaffen Brězans eingehen, verweisen wir im Innenteil.

Es scheint, als sei für jeden etwas dabei: Die klassischen Formen – wie beispielsweise die Lesung in der Smoler’schen Verlagsbuchhandlung oder die vom Sorbischen Künstlerbund mit viel Akribie vorbereitete Nacht der Poesie im Rahmen des traditionsreichen Festes der sorbischen Poesie in der Alten Wasserkunst – werden ergänzt durch neue Formate. Ein solches ist die Offene Schreibwerkstatt in Horni Hajnk/Dreihäuser, zu der die Familie Brězan einlädt. Dieser Sonntagnachmittag auf Brě­zan’­schem Grund hat den Charakter eines Tages der offenen Tür am Lebensmittelpunkt des Schriftstellers. Und es ist eine Premiere.

Gutes Gelingen, Herr Direktor!

srjeda, 27. apryla 2016 spisane wot:
Janek Schäfer

Lange hat es gedauert, nun ist sie da, die befreiende Nachricht: Die Stiftung für das sorbische Volk hat einen neuen Direktor. Mit der Berufung im Frühjahr dieses Jahres hatte so mancher nicht mehr gerechnet. Besonders nicht, da bereits zwei Versuche gescheitert waren, einen Nachfolger für Marko Suchy zu finden, der Ende 2015 in den Ruhestand gegangen war. Es überraschte zugleich, dass sich der bisherige Vorsitzende des Rates der Stiftung für das sorbische Volk Jan Budar nun selbst um diese Funktion beworben und der Stiftungsrat sich für ihn entschieden hat.

Es steht außer Frage, eine Entscheidung musste her. Jeder weitere Versuch, einen neuen Stiftungsdirektor zu finden, hätte einen peinlichen Beigeschmack gehabt. Die Berufung Jan Budars auf diese verantwortungsvolle Stelle begrüße ich. Die Mitglieder des Stiftungsrates haben es sich mit dieser Personalie sicherlich nicht leicht gemacht, ebenso wenig wie der Bewerber selbst. Nicht jeder ist für diesen Stuhl geeignet, der sich auch schnell als Schleudersitz erweisen kann.

Die Arbeit fängt nun erst an

srjeda, 30. měrca 2016 spisane wot:
Axel Arlt

Not macht erfinderisch. So lautet ein altes Sprichwort, das mir im Zusammenhang mit der Berufung von sachkundigen sorbischen Einwohnern in vier beschließende Ausschüsse des Kreistages Bautzen in den Sinn kommt.

Die Forderung, dass sorbische Bürger an der Arbeit des Kreistages nachhaltig beteiligt werden, erreichte Anfang 2016 eine bisher nie gekannte Deutlichkeit und kulminierte auf der Beratung des Arbeitskreises für sorbische Angelegenheiten. Das Modell eines Sorbischen Ausschusses, wie es im Landkreis Spree-Neiße erfolgreich praktiziert wird, überzeugte Landrat Michael Harig (CDU) nicht. Jedoch konnte er sich nicht länger den Argumenten der Beauftragten für sorbische Angelegenheiten und des Arbeitskreises verschließen. So schlug der Landrat nach Prüfung der Sächsischen Landkreisordnung einen Kompromiss vor, sachkundige sorbische Einwohner in die Ausschüsse zu berufen.

Vorerst alles gesichert

srjeda, 24. februara 2016 spisane wot:
Janek Schäfer

Die Finanzierug der Stiftung für das sorbische Volk ist gesichert. Das ist die positive Nachricht der vergangenen Tage. Vor allem unser Volk freut sich, und die sorbischen Instuitutionen können endlich wieder arbeiten, wie sie es sich vorgenommen haben. Und die Chancen, von der Stiftung Projektförderungen zu bekommen, haben zugenommen.

Die Crux mit der Religion

srjeda, 27. januara 2016 spisane wot:
Cordula Ratajczak

„Ihr habt heute mutig das vollbracht, worüber wir schon lange nachgedacht haben“, rief die Beauftragte des Intendanten für das sorbische Theater des DSVTh Madleńka Scholze nach der gelungenen sorbischen Premiere des Stückes „Crux abo Zbóžnik pod łožom/Crux oder Der Heiland unterm Bett“ den jungen Darstellerinnen des sorbischen Jugendtheaters zu. Warum? Ein Sakrileg, die Schändung eines Andachtskreuzes, steht im Mittelpunkt. Tatsächlich erleben wir, wie unterschiedlich vier Heranwachsende sich zu Glaube und Tradition positionieren. Wie mutig muss man in der sorbischen Lausitz des 21. Jahrhunderts immer noch sein, um Religion und Glaube oder besser, den unterschiedlichen Umgang damit, zu thematisieren?

Smoler‘sche Wurzeln

srjeda, 30. decembera 2015 spisane wot:
Axel Arlt

Zwei Jubiläen nehmen unter den Vorhaben der sorbischen Vereine für das Jahr 2016 einen besonderen Platz ein: Der 200. Geburtstag von Jan Arnošt Smoler (Johann Ernst Schmaler) am 3. März sowie der 100. Geburtstag von Jurij Brězan am 9. Juni.

Dem Mitbegründer und späteren Vorsitzenden der sorbischen wissenschaftlichen Vereinigung Maćica Serbska Jan Arnošt Smoler war das Wirken für sein Volk eine Verpflichtung auf Lebenszeit. Als Student sammelte er in der Ober- und Niederlausitz sorbische Volkslieder. Später, als Redakteur und Verleger, kümmerte er sich um das gedruckte sorbische Wort. Und schließlich warb er unermüdlich – ebenso im slawischen Ausland – für die Vision eines sorbischen geistigen Zentrums in Bautzen. Das Haus der Maćica Serbska, auch Wendisches Haus genannt, konnte zwanzig Jahre nach seinem Tod 1884 endlich Realität werden. Diese Aufzählung entbehrt jeder Vollständigkeit. Dennoch hilft sie, Smolers Engagement für sein Volk etwas zu veranschaulichen.

Erneuerung ins Stocken geraten

srjeda, 25. nowembera 2015 spisane wot:
Janek Schäfer

Damit hatte nun wirklich keiner gerechnet: Auch nach der zweiten Bewerbungsrunde, die sehr aussichtsreich war, gibt es immer noch keinen neuen Chef für die Stiftung für das sorbische Volk. Wie bereits in der ersten Runde hatten auch diesmal die aussichtsreichsten Kandidaten ihre Bewerbung „aus persönlichen“ Gründen kurzfristig zurückgezogen.

Neue Kraft und neuer Mut

srjeda, 28. oktobera 2015 spisane wot:
Janek Schäfer

Alle zwei Jahre verleiht die Stiftung für das sorbische Volk die höchste Ehrung des sorbischen Volkes, den Ćišinski-Preis. Ausgezeichnet werden damit Persönlichkeiten für ihre herausragenden Verdienste um die sorbische Kultur, Kunst und Wissenschaft. Nichts ungewöhnliches, dass Engagierte geehrt werden, möchte man meinen. Dennoch war die Preisverleihung in diesem Jahr für mich persönlich etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal wurde mit diesem großen Preis ein sorbischer Journalist geehrt. Stolz macht mich zudem, dass der Geehrte, Manfred Ladusch, ein Mitarbeiter des Domowina-Verlages und der Serbske Nowiny war und ist.

An Smoler und Brězan erinnern

srjeda, 30. septembera 2015 spisane wot:
Axel Arlt

Wie schnell die Zeit vergeht stellen wir nicht nur daran fest, dass auch die Menschen in der Lausitz seit einem Vierteljahrhundert im vereinigten Deutschland leben. Im nächsten Jahr jedoch blicken die Sorben auf die runden Geburtstage zweier bedeutender Persönlichkeiten, die auch für die deutschen Nachbarn nicht uninteressant sind.

Am 3. März 2016 begehen wir den 200. Geburtstag von Jan Arnošt Smoler (deutsch: Johannes Ernst Schmaler), einem der wichtigsten Vertreter der sorbischen nationalen Wiedergeburt. Smoler gehörte 1847 nicht nur zu den Mitbegründern der sorbischen wissenschaftlichen Vereinigung Maćica Serbska. Er ist uns als Redakteur der Tydźenske Nowiny und später der Serbske Nowiny ebenso bekannt, als dass er sich als Verleger in Bautzen um die Verbreitung des gedruckten sorbischen Wortes große Verdienste erworben hat. Smoler war es, der bis zu seinem Tod 1881 keine Mühe scheute, um auch im Ausland Spenden für den Bau des Serbski dom, des Wendischen Hauses einzuwerben.

nowostki LND