Der 60-jährige Historiker des Sorbischen Instituts und Vorsitzende der Maśica Serbska, Dr. Peter Schurmann, wurde auf der Hauptversammlung des Domowina-Regionalverbandes Niederlausitz zu dessen Vorsitzendem gewählt.
Grötsch (HA/SN). Die 29. Hauptversammlung des Regionalverbandes fand am 28. Mai auf dem großen Hof der Dorfgaststätte in Grötsch, Landkreis Spree-Neiße, auf bisher ungewohnte Weise unter freiem Himmel statt. Die mehr als 60 Delegierten wussten, wem sie diese wichtige Funktion anvertrauen, denn Dr. Peter Schurmann aus Cottbus gehört seit 2008 dem Regionalvorstand an. Dieses Gremium hatten sie ebenfalls neu zu wählen. Zu dessen vier neuen Mitgliedern zählen Julia Kahl aus Jänschwalde, verantwortlich für die Kulturarbeit im Amt Peitz, und Mylena Krauzyk, eine junge Erzieherin in der Sielower WITAJ-Kita „Mato Rizo“. In den Vorstand gewählt wurde ebenfalls Měto Nowak, Referent für Angelegenheiten der Sorben/Wenden im brandenburgischen Kulturministerium.
Deutsch-sorbisches Stadt-Marketing in in der Spreestadt? Damit befasste sich der Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten beim Stadtrat Bautzen auf seiner Beratung am 16. Juni.
Der Freistaat Sachsen fördert auch weiterhin Zweisprachigkeit in Kommunen des sorbischen Siedlungsgebiets.
Bautzen (JK/SN). Bereits mehrere Jahre fördert die sächsische Staatsregierung mit einer Jahrespauschale von 5 000 Euro in Städten und Gemeinden im sorbischen Siedlungsgebiet Sachsens die Zweisprachigkeit.
Auf einer Onlinekonferenz am 15. Juni, die auf Initiative der Beauftragten für sorbische Angelegenheiten des Landkreises Bautzen Halena Janze stattfand, bilanzierten die Verantwortlichen die Auswirkungen der Hilfe sowie die Arbeit des Servicebüros für sorbische Sprache in kommunalen Angelegenheiten. Der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU) verwies auf die Wichtigkeit der Zweisprachigkeit für die Region. Sichtbare Zweisprachigkeit ist seinen Worten nach ein klares Bekenntnis zum Sorbischen und Vielfalt. Deshalb hält er diese Förderung für ein wichtiges Element der Politik, in den Landkreisen Bautzen und Görlitz auf die Zweisprachigkeit aufmerksam zu machen.
Rohne (JoS/SN). „Eine Vielzahl abgesagter Veranstaltungen bescherte uns Einnahmeverluste von über 8 000 Euro. Ohne fremde Hilfe und Unterstützung wird es für unseren Verein sehr schwer werden. Sonst ist die Zukunft des Njepila-Hofes akut gefährdet. Eine Daueraufgabe der nächsten Jahre bleibt daher auch die Nachwuchsgewinnung.“ Das berichtete Manfred Nickel, Vorsitzender des Fördervereins „Njepila-Hof Rohne e.V.“, auf dessen Jahreshauptversammlung am 26. Juni. Die Corona-Pandemie machte die Verschiebung nötig, der ursprünglich geplante Termin war der 26. Februar.
Potsdam/Świecko. Die Lausitz soll ein „europäischer Verflechtungsraum“ für Innovationen werden; die Eisenbahnstrecke von Guben nach Czerwieńsk als Teil der Trasse Leipzig–Poznań erfährt einen Ausbau und deutlich mehr Fern- und Regionalzüge gewährleisten bessere Verbindungen bis nach Wrocław und Poznań. Cottbus soll zum regional bedeutsamen Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt auch in Richtung Polen ausgebaut und der Kulturzug Berlin–Breslau (Wrocław) in ein stündliches Regelangebot zwischen Cottbus und Wrocław integriert werden – dies sind einige Punkte der „Nachbarschaftsstrategie“ der Landesregierung Brandenburgs, um die Beziehungen zu Polen bis 2030 neu auszurichten. „Das Potenzial der sorbischen/wendischen Kultur und Sprache sowie ihrer Institutionen, insbesondere in der Lausitz, werden im brandenburgisch-polnischen Raum stärker gezielt genutzt. Es wird hierzu auch die Abstimmung mit sächsischen Akteuren gesucht.“ Die Aussage verdeutlicht, dass die Spezifik der Lausitz dabei eine besondere Rolle spielt.
Unter dem Titel „zeitschläge – von weiß bis schwarz“ eröffnete das Sorbische Museum Bautzen am 20. Juni eine neue Sonderausstellung. Obwohl das Museum über 60 Arbeiten der Künstlerin besitzt und im ständigen Austausch mit ihr steht, ist es erst die zweite Personalausstellung von Maja Nagel seit 30 Jahren hier am Haus. Zu sehen sind Zeichnungen und grafische Blätter.
Bautzen (SN/bn). Die sorbische Pop-Oper „Carpe noctem – Unendliche Nacht“ sollte eigentlich bereits im März uraufgeführt werden. Nun steht mit dem 10. September der neue Premierentermin fest. An den darauffolgenden Tagen sind drei weitere Vorstellungen, davon eine nur für Schüler, geplant. Alle Aufführungen finden in der Crostwitzer Mehrzweckhalle „Jednota“ statt.