Dresden (SN). Der Sächsische Landtag hat die Staatsregierung gebeten, ihren Sechsten Bericht zur Lage des sorbischen Volkes im Freistaat Sachsen bis zum 30. September vorzulegen. Grundlage dafür war ein von den Koalitionsfraktionen CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD in Deutsch und Sorbisch eingebrachter Antrag. Die Debatte im Plenum fand am 23. März statt. An diesem Tag vor 74 Jahren beschloss der damalige Sächsische Landtag das Gesetz zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevölkerung, heute als erstes Sorben-Gesetz bezeichnet.
Die Vorlage initiierte die sorben- und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Sabine Friedel. Den sechsten Bericht „zur Mitte der Legislatur vorzulegen, lässt ausreichend Zeit, um sich mit diesem im Parlament auseinanderzusetzen, die Schlussfolgerungen zu ziehen und die dann erforderlichen Änderungen auf den Weg zu bringen“, so Friedel.
Radibor/Ostro (SN/MiR). Benedikt Rehde, der gute Verbindungen in die Ukraine hat, bat gemeinsam mit Gerhard Robel, dem Vorsitzenden des Vereins Heilige Filomena in Schmerlitz, öffentlich um Spenden zum Kauf eines Transporters. Eine gute Woche dauerte es, bis das nötige Geld auf das Spendenkonto des Vereins eingegangen war. Der Transporter vom Typ Vivaro, im Wert von knapp 17 000 Euro, fährt nun bereits in der Ukraine. Für weitere 5 000 Euro wurden u. a. Hygieneartikel gekauft und schon bald darauf nach Poznań gebracht. Jetzt können die Missionare der Oblaten im ukrainischen Obuchow Bedürftige vor allem auf dem Land besser versorgen. Zudem wohnt bei Alfons Zschornack seit seiner Rückreise eine Flüchtlingsfamilie.
Die Bürgermeisterwahlen, welche in vielen Gemeinden der zweisprachigen Lausitz am 12. Juni stattfinden, werfen ihre Schatten voraus. In den vergangenen Wochen wurden dafür erste Kandidaten nominiert.
Bautzen (SN/MWj). In 186 sächsischen Städten und Gemeinden wird am 12. Juni eine neue Bürgermeisterin oder ein neuer Bürgermeister gewählt. Auch in mehreren Kommunen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz bewerben sich Kandidaten um die Stelle des Gemeindechefs, welche sie ehrenamtlich oder hauptamtlich bekleiden wollen. Bereits bei der Nominierung in den vergangenen Wochen gab es die eine oder andere Überraschung. Da waren neue Gesichter ebenso zu sehen wie alte und bekannte.
Das bekannteste Spiel der Welt ist nun auch in einer Lausitzer Edition erschienen und das nicht nur in deutscher Sprache. So können die Spieler auch zwischen Obersorbisch und Niedersorbisch wählen.
Dresden /Bautzen/Cottbus (SN). „Integrated Digital Sorbian Studies“ (IDSS) heißt das neue Kooperationsprojekt des Sorbischen Instituts in Bautzen/Cottbus und der Technischen Universität Dresden. Das auf sechs Jahre angelegte Vorhaben mit Start voraussichtlich im Mai 2022 wird die Präsenz der Sorabistik an der TU Dresden sowie die Integration und Vernetzung des kleinen Faches deutlich steigern.
Über das gemeinsame Strategiekonzept, das mit knapp einer Million Euro von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Förderlinie „Weltwissen – Strukturelle Stärkung Kleiner Fächer“ gefördert wird, werden mehrere Personalstellen an beiden Einrichtungen finanziert, darunter zwei Nachwuchswissenschaftler bzw. Nachwuchswissenschaftlerinnen. Das Vorhaben hat ein Gesamtvolumen von etwa 1,6 Millionen Euro.
Ein Denkmal fordert seinen Betrachter auf: „Denk mal!“ Es ist eine Aufforderung zum Innehalten. Zum Darüber-Nachdenken, was die Person, für die das Denkmal errichtet wurde, denen bedeutet hat, die es aufstellten. Die 250 Persönlichkeiten, denen die Neuerscheinung „Sorbische Denkmale“ gewidmet ist, haben Außergewöhnliches nicht nur für ihr sorbisches Volk geleistet, sondern auch für ihr deutsches Umfeld und sogar weit darüber hinaus. Deshalb ist es gut, dass die Publikation der Autorin Trudla Malinkowa jetzt auch auf Deutsch erschienen ist. Denn so kann ein breites Publikum für die Leistungen sorbischer Persönlichkeiten sensibilisiert werden. Insgesamt enthält die Neuerscheinung 268 Erinnerungsstätten, das heißt, einige der Beiträge widmen sich auch geschichtlichen Ereignissen oder dem Sitz von Institutionen oder Vereinen.
Wollen Wahlordnung ändern
Potsdam. Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Brandenburg erörterte am 8. März erstmals eine Änderung der Wahlordnung für die nächsten Wahlen des Gremiums. Diese werden gemäß Sorben/Wenden-Gesetz als Briefwahl durchgeführt. Vorstellungen dazu sollen den sorbischen/wendischen Gremien in der Niederlausitz vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden. Danach ist ein Gespräch mit dem zuständigen Fachreferat im brandenburgischen Innenministerium angedacht.
FUEN-Broschüre niedersorbisch
Potsdam/Flensburg. Die Broschüre der Arbeitsgemeinschaft slawische Minderheiten in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) über ihre Mitgliedsorganisationen liegt in niedersorbischer Sprache vor. Für die Übersetzung, die Erwin Hannusch aus Cottbus besorgte, unterstützte das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur die FUEN finanziell. Bisher gab es nur eine deutsche und eine kroatische Version.
Serie in der ARD-Mediathek
Stiftungsrat beschloss Richtlinien zur Förderung des Strukturwandels
Bautzen (SN/JaW). Die Stiftung für das sorbische Volk wird Projektträgerin für das Vorhaben des Freistaates Sachsen „Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ in Bautzen. Das beschloss der Stiftungsrat in seiner außerordentlichen Online-Sitzung am 1. März. Zugleich soll Stiftungsdirektor Jan Budar das Gremium regelmäßig über den Fortschritt und die Meilensteine des Projekts im Zentrum der Spreestadt informieren, in dem das Sorbische Institut mit dem Sorbischen Kulturarchiv und der Sorbischen Zentralbibliothek sowie das Sorbische Museum ein neues Domizil bekommen sollen. Die Ratsmitglieder gehen davon aus, dass der Freistaat der Stiftung in jeder Phase der Planung und Umsetzung des mit 44,5 Millionen Euro veranschlagten Projekts die notwendige Unterstützung bietet.