Über vier Bundestagswahlkreise verteilt sich das sorbische Siedlungsgebiet in der brandenburgischen Niederlausitz und der sächsischen Oberlausitz. Doch vordergründig unterschiedlicher könnten die Ergebnisse diesmal diesseits und jenseits der Landesgrenze nicht sein: Während die eine Regierungspartei, die SPD, in der Niederlausitz zweistellig zulegte und in der Oberlausitz knapp darunter blieb, stürzte die andere, die CDU, in ähnlichem Umfang ab. Der Unterschied ist der: Die SPD ist weiterhin stärkste Kraft im Süden Brandenburgs, dagegen wurde die CDU in Ostsachsen durch die AfD bloßgestellt. Selbst in den Hochburgen der sächsischen Christdemokraten, wie den sorbischen Gemeinden im Verwaltungsverband „Am Klosterwasser“ oder in der Stadt Wittichenau, entschieden sich durchschnittlich zehn Prozent derer, die vor vier Jahren noch CDU gewählt hatten, für eine andere Partei. Den größten Nutzen hat daraus die SPD mit einem erneuten Mandat gezogen.