Für das Jahr 2100 gibt es zwei Szenarien. Nummer eins: Es wird 100 000 Sorbisch Sprechende geben – das ist das Ziel eines Strukturwandel-Großprojekts zwecks der Sprachrevitalisierung namens ZARI in Trägerschaft der Domowina. Wir haben gerne schon öfter in sorbischer und deutscher Sprache darüber berichtet. Nummer zwei: Außer ein paar Freaks in aller Welt und Hartgesottenen in dörflichen Nischen der Lausitz wird niemand mehr im Alltag sorbisch sprechen. Es ist schon jetzt fast unmöglich, noch Jugendliche dafür zu gewinnen, einen zur Veröffentlichung vorgesehenen sorbischen Text zu verfassen. Historisch ist diese Situation aber nicht ganz neu, die Erwartung baldigen Untergangs und die Hoffnung auf eine lichte Zukunft sind bei uns stets Nachbarn.