Wir haben die Wahl – für Gemeinde- und Stadtrat bzw. Kreistag und bei den Kandidaten der Europawahl. Ich bekenne: Wie der Bestplatzierte der SPD aus Sachsen bei den Europawahlen heißt und dass er bereits seit 2022 Abgeordneter im Europaparlament ist, habe ich erst so richtig mitbekommen, als der gewaltsame Übergriff auf ihn durch die Medien ging. Auch wenn viele Namen europapolitischer Akteure Schall und Rauch sind, weiß zumindest jeder gutinformierte Zeitungsleser, worum es bei diesen Wahlen geht: um eine Rückkehr zu mehr Nationalismus oder eine Fortsetzung der inneren Integration. Das sorbische Volk als sprachlich-kultureller Brückenbauer zwischen mehreren Ländern steht dabei im Alltag für das Motto „Europa zuerst!“ Die Partei, die gerade „Unsere Bürger zuerst!“ plakatiert und schon lange „Unser Land zuerst!“ propagiert, will das krasse Gegenteil. Nämlich eine Rückkehr in die Epoche, in der (Deutsch-)Nationales dominierte – die Folgen waren bekanntlich infernalisch.