Wild und ungezügelt, direkt und kraftvoll – aber auch rebellisch, drastisch, aggressiv und provokativ wirken seine Bilder auf den Betrachter. Neoexpressionistisch nennen das die Fachleute und manche vergleichen den Stil von Thomas Kern mit dem des afroamerikanischen Künstlers Jean-Michel Basquiat. Der Schrecken spielt bei beiden eine Rolle. Abschrecken können die Bilder auch – so sagte 2011 ein Dresdener Hausbesitzer kurz vor der Eröffnung die Ausstellung von dekern – wie er sich mit Künstlernamen nennt – ab und ließ die 70 Arbeiten abbauen. Thomas Kerns Initiationsgeschichte ist die eines Autounfalls, der den damals Siebzehnjährigen ins Koma katapultierte – und ihm von da an unzählige innere Bilder bescherte. Exzessives Malen war die Folge und das bestimmt das Leben des 46-Jährigen bis heute.