Der Ostdeutsche Sparkassenverband hat die Weda Metall GmbH für ein neues Produkt ausgezeichnet. Dieses entstand aus der Corona-Krise, hat aber auch unabhängig davon eine Zukunft.
Nebelschütz (UM/SN). Als sich im März die erste Corona-Welle ausbreitete, wurden – ebenso wie manches andere – die Desinfektionsmittel-Spender knapp. Auch David Wenk versuchte vergeblich, einen zu kaufen. „Also sagte ich mir: Da müssen wir eben selber so etwas bauen.“ Nun ist das leicht gesagt, doch im Falle von David Wenk stimmten die Voraussetzungen. Schließlich ist er Handwerksmeister und Geschäftsführer einer Metallbaufirma, die über alle notwendigen Kompetenzen zur Herstellung solcher Gegenstände verfügt. Und so begann das Entwicklerteam der Weda Metall GmbH, die Idee des Chefs in die Tat umzusetzen.
Bautzen (CS/SN). Auf dem Gelände des ehemaligen Lausitzer Druckhauses an der Bautzener Töpferstraße 35 zieht wieder Leben ein. Nachdem die Baugenehmigung für eine Neubebauung im Juni vorlag, wurden die Planungsarbeiten in Angriff genommen, die im November abgeschlossen werden konnten. Die Wohnquartier LISA GmbH & Co. KG plant, hier eine Seniorenwohnanlage des Betreuten Wohnens zu errichten. Insgesamt entstehen 88 Wohneinheiten in zwei Gebäuden. Für das nahe der alten Stadtmauer gelegene Gebäude in Villenform wurde Mitte November die Baugrube ausgehoben. Anfang Dezember stellte man einen Baukran auf, mit dessen Hilfe nun bereits der Keller gebaut wird. Dieser soll später Lager- und Technikräume aufnehmen. Die Arbeiten kommen gut voran. Das Hauptgebäude des Wohnquartiers wird sich entlang der Straße erstrecken. Dort wird unter anderem eine Tagespflege eingerichtet. Die Arbeiten an diesem Gebäude sollen Ende des I. Quartals 2021 starten. Geplant ist, dass das gesamte Objekt Ende 2022 bezugsfertig wird.
Zu einer Doppelpremiere lud der Domowina-Verlag Bautzen am 9. Dezember ein: Buchpremiere der Anthologie „Susodźa (Nachbarn)“ zum einen, zum zweiten im digitalen Format. Die verlagseigene Smoler’sche Buchhandlung als Bühne von Buchpräsentationen bekommt einen Co-Schauplatz.
Bautzen (SN/CoR). Ein adventlicher musikalischer Gruß des Sorbischen National-Ensembles empfing die mindestens 50 Teilnehmer des Webinars aus Bautzen, Leipzig, sorbischen Dörfern, Italien und Finnland. „Wir freuen uns, dass wir wieder Lesungen, wenn auch auf etwas ungewohnte Weise, durchführen können“, sagte Verlagsgeschäftsführer Simon Peter Ziesch zur Begrüßung und dankte insbesondere der Herausgeberin Ingrid Jurschik. Texte von 21 teils neuen, teils bereits verstorbenen Autoren zum Thema „Nachbarn“ hatte die ehemalige Verlagslektorin herausgesucht, zusammengestellt oder angeregt, wie Lektor Peter Thiemann einführend erklärte.
Bautzen (SN/CoR). Mit 12 000 statt bisher 7 500 Euro ist der Ćišinski-Preis von nun an dotiert, der Förderpreis mit 4 000 statt bisher 2 500 Euro. Beide werden künftig nicht nur mit einer Urkunde, sondern auch mit einer Ehrennadel mit Bildnis von Jakub Bart-Ćišinski verliehen. Dies ist unter anderem Ergebnis der nach 26 Jahren erfolgten zeitgemäßen Änderung des Statuts, die der Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk auf seiner Herbstsitzung am 8. Dezember beschloss. Des Weiteren werden zukünftig nicht nur die Domowina, der Sorbische Künstlerbund, der Bund sorbischer Gesangvereine, die Maćica Serbska und der Sorbische Schulverein im Kuratorium vertreten sein, sondern auch die niedersorbische Maśica Serbska sowie der Bund sorbischer Studierender. Der so in die Wege geleiteten Verjüngung des Gremiums dient auch die Regelung, dass ein Mitglied nur für eine Wahlperiode von sechs Jahren delegiert werden kann.
Der Schatten der Corona-Pandemie überdeckte im Jahr 2020 auch das sorbische Leben. Viele traditionelle Veranstaltungen mussten abgesagt oder, wie die Europeada, terminlich verschoben werden, da sie dem Virus wohl eine zu schnelle Weiterverbreitung ermöglicht hätten.
Corona hat es aber nicht geschafft, das sorbische Leben zum Erliegen zu bringen. Der Sprung vom Analogen ins Digitale gelang in vieler Hinsicht recht eindrucksvoll. Noch vor Jahresfrist war es kaum vorstellbar, das jährliche Treffen der sorbischen Intelligenz, die Schadźowanka, im Netz zu feiern. Ob dieses Ereignis, Chorproben oder ungezählte Webinare – das alles sind Beispiele für eine tatkräftige und richtungsweisende Unterstützung aus dem Studio Bautzen des Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanals SAEK. Dabei ist eines gewiss: Der SAEK Bautzen wird weiterhin dringend benötigt, egal wie lange die Pandemie noch andauert.
Göda (SN/MkWj). Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurde am Reformationstag in Göda Christoph Rummel als neuer sorbischer Superintendent in sein Amt eingeführt. Der 47-jährige Rummel ist Nachfolger von Jan Malink, der dieses Amt 17 Jahre lang innehatte. Rummel ist mittlerweile der fünfte sorbische Superintendent.
In der gut besuchten Kirche der Gödaer Kirchgemeinde „Peter und Paul“ wurden die Anwesenden von Oberlandeskirchenrat Dr. Thilo Daniel und dem stellvertretenden Vorsitzenden des sorbischen Kirchgemeindeverbandes Mato Krygar begrüßt. Alle Gäste hatten die geltenden Hygieneregeln einzuhalten.
Torsten Ruban-Zeh (SPD) wurde als neuer Oberbürgermeister von Hoyerswerda und somit als Nachfolger von Stefan Skora (CDU) im Rahmen einer Sondersitzung des Stadtrates am 2. November vereidigt.
Hoyerswerda gehört beim Strukturwandel im Zuge des Kohle-Ausstiegs bis 2038 zu den Kernbetroffenen. „Diese Botschaft wollen wir in Richtung Dresden verstärken und um Unterstützung werben. Wir wollen gemeinsam mit den Umlandgemeinden die notwendige Infrastruktur für die Zukunft schaffen. Dazu gehört unter anderem die zügige Bahn-Anbindung nach Dresden. Dafür muss die Planung angeschoben werden. Sie ist eine wichtige Grundlage. Hoyerswerda wird fester Motor und Partner auf Augenhöhe für die Umlandgemeinden sein“, versicherte der neue Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD) bei seiner Antrittsrede in einer Sondersitzung des Stadtrates.
Der Internationale Bund (IB) mit seiner Niederlassung in Kamenz arbeitet im Landkreis Bautzen im Rahmen verschiedener Sozialraumteams. Zugleich entwickelt er Maßnahmen zur beruflichen Bildung. Eine dieser Maßnahmen betreut im Auftrag des IB seit mehr als zwei Jahren Hubert Lange im Steinbruch Miltitz „Am Krabatstein“.
Einbezogen sind Männer und Frauen mit schwierigen Lebensumständen. Oft sind sie seit Jahren krank, manche von ihnen schwer. Dadurch ist den meisten auch der Weg auf den ersten Arbeitsmarkt unmöglich. Trotzdem ist es gerade für diese Menschen wichtig, soziale Kontakte zu haben und neue aufzubauen. Hubert Lange kümmert sich immer um zwölf bis 15 Teilnehmer. Einige sind bereits seit Langem dabei, andere Personen bleiben nur kurze Zeit in der Maßnahme. Täglich fährt Hubert Lange nach Kamenz, um seine Mitarbeiter abzuholen. Nach sechs Stunden sind deren Kräfte verbraucht und es geht zurück in die Lessingstadt.
Hana ist ein schönes Mädel, das findet mancher im Dorf. Sie lebt auf einem Hof in Horka bei Kamenz und hilft ihren sorbischen Stiefeltern in der Landwirtschaft. Ihre richtigen Eltern kennt sie kaum, die wohnen in Dresden und haben sie als Kind aufs Land gebracht, weil sie dachten, sie wäre dort sicherer als in der Großstadt. So scheint es auch über eine lange Zeit. Hana wächst heran, lebt die sorbischen Bräuche und trägt Tracht. Viele Menschen im Dorf wissen, dass sie Jüdin ist und später katholisch getauft wurde. Das spielt keine große Rolle, aber bald mehren sich die Anzeichen, dass es gefährlich wird für die junge Frau. Die Geschichte beginnt 1939, führt bis zum Sommer 1943, als sie Mitte 20 ist, und endet tragisch. Jurij Koch hat sie geschrieben: „Hana. Eine jüdisch-sorbische Erzählung“, die gerade beim Hentrich & Hentrich Verlag Berlin/Leipzig erschien.
Briefwahlen am 23. Januar 2021
Bautzen. Die aktuellen Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben den Sorbischen Schulverein veranlasst, seine für den 21. November geplante Haupt- und Wahlversammlung zu verschieben. Wie der Vorstand informierte, sollen am 23. Januar 2021 Briefwahlen stattfinden, um die turnusgemäße Neuwahl des Vorstandes abzusichern. Die Vorsitzende Ludmila Budar wie auch weitere Mitglieder treten nicht wieder an.
Neue Single „Northern lights“
New York. Die Berliner Musikerin mit sorbischen Wurzeln Carolina Eyck hat eine neue Single „Northern lights“ veröffentlicht, die auf allen Streaming-Plattformen abrufbar ist. Dazu gehört ein Video, das durch das Polarlicht inspiriert wurde. Das achtminütige Stück für Theremin und elektronische Instrumente ist das erste offizielle mit binauraler Technologie. Diese setzt die Künstlerin seit 2010 in Konzerten und Videos ein.
„Naša Domowina“ dreisprachig