Nur halb so viele Zuschauer

Mittwoch, 26. August 2020 geschrieben von:
Bautzen (SN/CoR). Eine eher ernüchternde Bilanz legte – Corona-bedingt – das Deutsch-Sorbische Volkstheater für die Spielzeit 2019/2020 vor. Mit insgesamt 78 550 Zuschauern zählte man nur knapp halb so viele Zuschauer wie in der vorherigen. Vorstellungspause von Mitte März bis Mai, Kurzarbeit und das abgesagte Bautzener Sommertheater konnte auch das neue Format Sommertheater im Theatergarten nicht ausgleichen. Mit der deutschsprachigen Premiere „Greta“ des Sorbischen Schauspielstudios begab sich das Ensemble am 2. August in die Sommerpause. Abstriche gab es beim sorbischen Theater mit rund 2 000 Be­suchern bei 35 Veranstaltungen. Die Haupt­inszenierung „Dołhož fenki běža (Und ewig rauschen die Gelder)“ erlebte lediglich ihre Premiere und läuft am 6. Februar neu an. Drei Stücke mussten ganz abgesagt werden, zwei davon niedersorbische: „Mały nykus (Der kleine Wassermann)“ für Kinder und „Jaja z kraja­ (Landeier)“, dessen Premiere auf den 20. März 2021 verschoben wurde. Mit der Gemeinschaftsproduktion des Sorbischen Jugendtheaters und des Steinhaus e. V.

Auch in Senftenberg

Mittwoch, 26. August 2020 geschrieben von:
In der Juli-Ausgabe der Serbske Nowiny in deut­scher Sprache ist der Redaktion ein Fehler unterlaufen. Die im Beitrag „Effektvolle Uraufführung“ genannten Konzerte fanden in Bautzen und in der Wendischen Kirche Senftenberg statt, aber nicht wie angegeben in Spremberg. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. SN

Austausch auch geschichtlich

Mittwoch, 26. August 2020 geschrieben von:
Axel Arlt

„Unsere sorbische Welt ist viel größer, als wir uns dessen oftmals bewusst sind.“ Diesem Satz von Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina, wird das geplante „Jahr der Regionalverbände“ (Lěto župow) des Dachverbands sorbischer Ver­eine eine besondere Aufmerksamkeit abver­langen. Mit dem in den letzten Wochen konstituierten Vorbereitungsausschuss ist die Grundlage geschaffen, um mit zielgerichtetem Handeln interessante Veranstaltungen zu organisieren.

Beginnen soll das Jahr der Regionalverbände am 24. Juli 2021 und bis 2022 andauern. An diesem Tag vor einhundert Jahren beschloss die Delegierten­ver­sammlung sorbischer Vereine in Hoyerswerda, sogenannte Unterverbände, sorbisch župy, zu bilden, um die Tätigkeit der nationalen Organisation besser zu strukturieren. Damals entstanden die heutigen Regionalverbände „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen, „Handrij Zejler“ Hoyerswerda und „Michał Hórnik“ Kamenz. In der Niederlausitz war mit diesem Beschluss­ ein Unterverband „Hendrich Jordan“ Cottbus vorgesehen.

Lehrer weiterhin gesucht

Mittwoch, 29. Juli 2020 geschrieben von:

Ministerium und Landesamt ergreifen zusätzliche Maßnahmen

Bautzen (SN/MiR/bn). Es wird heiß, wirklich heiß – wenn es darum geht, die Schulen mit ausreichend Lehrern zu versorgen. Wenn es darum geht, den Sorbischunterricht zu sichern, umso mehr. Ein Beispiel dafür, wie schwer es ist, genü­gend Fachpersonal einzusetzen, zeigt die Grundschule in Baruth, die der Malsch­witzer Schule angegliedert ist. Dort droht bei der aktuellen Planung, dass mit dem kommenden Schuljahr der Unterricht in sorbischer Sprache nur noch in geringerem Umfang als bisher stattfinden kann. Angelika Schulze unterrichtet dort von der 1. bis zur 4. Klasse die Schüler in der sorbischen Sprache an sich sowie auch in den Unterrichts­fächern Werken und Musik. „Alle bisherigen Schüler wollen weiterhin Sorbisch lernen.

Ein „epochaler Schritt“

Mittwoch, 29. Juli 2020 geschrieben von:

Das beschlossene Strukturstärkungsgesetz erhält einen sorbischen Passus

Mit Spannung haben der sorbische Dach­verband Domowina und die Stiftung für das sorbische Volk auf die Abstimmung über das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen und das Kohleausstiegsgesetz am 3. Juli im Bundestag gewartet: Wird der Vorschlag, den Domowina, Stiftungsrat und Parlamentarischer Beirat der Stiftung für das sorbische Volk für das Strukturstärkungsgesetz in den Parlamentsbetrieb eingebracht haben, die kritischen Prüfungen der Abgeordneten bestehen? Weil dem sorbischen Volk durch die Abbaggerung von 137 Dörfern in der Nieder- und mittleren Lausitz im Laufe der letzten 150 Jahre große Verluste seiner Substanz zugefügt wurden, ist solch ein Passus berechtigt.

Viel positives Feedback

Mittwoch, 29. Juli 2020 geschrieben von:

Die Akzeptanzkampagne des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus „Sorbisch? Na klar.“, um die sorbische Sprache lebendig zu erhalten, ist im Februar angelaufen. Georg Bensch sprach mit dem Pressesprecher des Kulturministeriums Jörg Förster, wie sie angenommen wird.

Was wollen Sie mit dem Projekt erreichen?

J. Förster: Wir wollen mit der Kam­pagne die Akzeptanz für die sorbische Sprache in der Lausitz steigern, Wissen vermitteln und so die Wertschätzung ihres­ Gebrauchs in der Öffentlichkeit fördern.­ Im Sinne einer offenen und demo­kratischen Gesellschaft vermittelt die Kampagne gelebte Vielfalt auf regionaler Ebene. In der Kampagne geht es weniger um die sorbische Kultur, sondern um die Sprache an sich, die erhalten und gefördert werden soll. Mit „Sorbisch? Na klar.“ wollen wir bewusst auch diejenigen erreichen, die nicht oder kaum Sorbisch können. Das spricht viele in der Region an. Auch mich persönlich, denn ich bin im Bautzener Umland aufgewachsen und habe sorbische Vorfahren, spreche jedoch die Sprache nicht.

Effektvolle Uraufführung

Mittwoch, 29. Juli 2020 geschrieben von:

Mitmach-Fonds: Neuer Projektchor begeisterte hundert Zuhörer

Walburga Walde, aus Räckelwitz stammend, ist nicht nur eine in Dresden und Leipzig gut ausgebildete Jazzmusikerin, sondern auch Chordirigentin. Als Interpretin vor allem experimenteller Stücke ist sie in ihrer sorbischen Heimat bekannt, als Chorleiterin startete sie nunmehr ein Debüt mit einem Projektchor, bestehend nur aus Frauen. Doch die Corona-Pandemie erreichte alle Chorsängerinnen wie auch die Dirigentin bei den letzten beiden Proben in Bautzen in voller Stärke. Der Test fiel in Gänze positiv aus, und natürlich musste das Konzert von einem Tag zum anderen abgesagt werden. Nun konnte das Projekt, finanziert aus dem Mitmach-Fonds Sachsen und unterstützt vom Thespis-Zentrum Bautzen, am 18. Juli im Festsaal des Sorbischen Museums in Bautzen und am darauffolgenden Sonntag in der Sorbischen Kirche in Spremberg verwirklicht werden, und zwar mit großem, aber durchaus nicht überraschendem Erfolg.

Telegramm (29.07.20)

Mittwoch, 29. Juli 2020 geschrieben von:

Ausstellung zum Jubiläum

Crostwitz. Anlässlich des diesjährigen 600. Gründungsjubiläums der St. Sebastian-Bruderschaft ist seit dem 26. Juli im Crost­witzer Hornig-Haus eine Ausstellung über die Verehrung des heiligen Seba­stian in der Pfarrgemeinde Crostwitz zu sehen. Die Schau ist ein Gemeinschaftswerk des Cyrill-Me­tho­dius-Ver­eins, der Pfarrgemeinde Crost­witz und der St. Sebastian-Bruderschaft. Etwa 80 Besucher haben sich die Ausstellung am ersten Tag angesehen. Die 24 zweisprachigen Rollups, historischen Dokumente, liturgische Ge­wänder und weitere Austel­lungsstücke bleiben bis Ende September in Crostwitz.

Annalena Schmidt verlässt Bautzen

Setzen noch stärker auf Prioritäten

Mittwoch, 29. Juli 2020 geschrieben von:

Bautzen (SN/JaW). Wie kann man die Förderung der Stiftung für das sorbische Volk noch stärker an Prioritäten aus­richten? Darüber berieten die sorbischen Mitglieder des Rates der Stiftung für das sorbische Volk auf ihrer Klausur am 10. und 11. Juli in Bautzen. Im Mittelpunkt standen besonders die Regionalisierung der Förderung sowie die Festigung sorbischer Sprachräume und sorbischer Identität. „Neben der Schaffung und Stärkung sorbischer Sprachräume ist jedoch auch wichtig, die Projektträger zu unterstützen und Nachwuchs zu werben.­ Aus den Prioritäten müssen wir nun konkrete Ziele sowie Vorgehens­weisen ableiten“, erläuterte der Direktor der Stiftung Jan Budar das Hauptanliegen in einem Interview mit unserer Abendzeitung. Zugleich verwies er darauf, dass Regionalisierung keinesfalls heißt, dass nur Aktivitäten im sorbischen Siedlungsgebiet gefördert werden. „Wir behalten auch weiterhin die sor­bischen Inseln außerhalb des Siedlungsgebiets im Blick. Dazu hat die Stiftung bereits 2015 ihre Förderrichtlinien erweitert“, so Budar.

Kretschmann von sorbischer Kultur begeistert

Mittwoch, 29. Juli 2020 geschrieben von:

Bautzen (SN/mwe). Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am 17. Juli in Begleitung seines sächsischen Amtskollegen Michael Kretschmer (CDU) Bautzen und die Sorben besucht.

Nachdem beide Politiker im Schiller-Gymnasium Zeugnisse ausgeteilt und Gespräche mit Schülern und Lehrern geführt hatten, begaben sie sich zu einem Spaziergang in die Stadt. Im Sorbischen National-Ensemble (SNE) begrüßte sie die Geschäftsführerin des Hauses Diana Wagner. Winfried Kretschmann und seine­ Frau Gerlinde, Michael Kretschmer und seine Lebensgefährtin Annett Hofmann hatten sich beim Rundgang durch das Ensemble sehr für das Wirken der Künstler interessiert. „Ich bin sehr froh, dass der baden-württembergische Ministerpräsident uns besucht hat. Ich nutzte die Gelegenheit, ihn auf eine unserer Tournee-Veranstaltungen in seiner Heimat einzuladen“, sagte Wagner.

Chróšćan Šulerjo

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