Telegramm (29.03.23)

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

„Mehr eine Bestandsaufnahme“

Potsdam. Das Mehrsprachenkonzept des Landes Brandenburg bezieht Niedersorbisch und Niederdeutsch als Minderheiten- und Regionalsprachen sowie Polnisch als Sprache des Nachbarlandes ein. Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag Brandenburg befasste sich am 14. März mit dem Dokument. Ratsvorsitzende Kathrin Šwjelina konnte dabei aber kein Konzept erkennen, „das ist mehr eine Bestandsaufnahme“.

Helmut Kurjo gestorben

Bluno. Der langjährige und sehr beliebte Hochzeitsbitter Helmut Ku­rjo aus Bluno ist am 14. März 88-jährig verstorben. Jahrzehntelang engagierte er sich im sorbischen Dachverband. Er war Kenner und Sammler aller Teile der Volkstracht in der Region und vermochte alle dörflichen Mundarten der Sorben um Hoyerswerda zu unterscheiden. Kurjo wurde mit dem Domowina-Preis geehrt.

„Sorbisch verbindet“ erneut

Die Theatergruppe des sorbischen Wittichenauer Vereins Bratrowstwo hat am vergangenen Sonntag in Sollschwitz ihre neue Inszenierung „Diesmal etwas mit Niveau“ vorgestellt. Am Ende bedankte sich die Vorsitzende des Vereins Sonja Hrjehorjowa (4. von links) besonders bei Regisseur Christian Schröter (2. von rechts) für die ausgezeichnete und fruchtbare Zusammenarbeit. Bratrowstwo feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Gründungsjubiläum. Foto: Feliks Haza

Wahl war unvollständig

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

Besetzung des Stiftungsrates nach Ministeriums-Hinweisen noch offen

Bautzen (SN/mb). Die Wahlperiode des amtierenden Stiftungsrates neigt sich dem Ende zu, im Mai soll sich der Rat der Stiftung für das sorbische Volk mit den neu gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Sorben aus Brandenburg und Sachsen zusammen mit den Abgesandten des Staates und der kommunalen Ebene konstituieren. In Brandenburg ist die Sache klar, der – in Briefwahlen direkt gewählte – Rat für sorbische Angelegenheiten hat die beiden Plätze nebst Stellvertretern besetzt. In Sachsen aber sind neben den vier neuen Stiftungsräten nur drei der vier vorgeschriebenen Stellvertreter nominiert. Hier ist der Bundesvorstand des sorbischen Dachverbandes Domowina für die Entsendung zuständig, und der besetzte den achten Platz trotz drei weiterer Kandidaten nicht.

Es scheint alles gesagt zu sein

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

Einen Monat vor der Domowina-Hauptversammlung am 22. April in Cottbus befasste sich deren Bundesvorstand am 17. März in Bautzen mit dem Stand der Vorbereitungen. Zudem wurde ein dringender Sachverhalt diskutiert, jedoch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.

Bautzen (SN/at). Das Verhalten als Repräsentant der Domowina im Ehrenamt erörterte deren Bundesvorstand im nichtöffentlichen Teil seiner Beratung. Die Grundlage dazu bildete der Bericht des Rechtsausschusses des Bundesvorstands. Diesen trug Marcus Końcaŕ, Geschäftsführer des sorbischen Dachverbands, vor. Er ist seitens der Geschäftsstelle für diesen Ausschuss verantwortlich und sprang für Jan Clausen ein, der als Vorsitzender nicht anwesend war.

Dresden (SN/mb). Die ILO-Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation der UNO über die Rechte indigener Völker hat die Bundesrepublik Deutschland am 23. Juni 2021 ratifiziert. Bis heute geht die Bundesregierung offenbar davon aus, dass das mit den Sorben nichts zu tun habe. Das sieht der Serbski Sejm anders. Dieses im Jahr 2018 in Briefwahlen gewählte Gremium versteht sich selbst als demokratisch legitimierte Volksvertretung, als sorbisches Parlament. Seine Abgeordneten haben sich dazu bekannt, die Sorbinnen und Sorben seien ein indigenes Volk. Eine entsprechende Anerkennung und Ankündigung, wie die Bundesrepublik Deutschland die entsprechenden Rechte des sorbischen Volkes zu verwirklichen beabsichtige, erwartet der Serbski Sejm bis 23. Juni – andernfalls werde man zusammen mit Partnern auf internationaler Ebene den Europarat und die Internationale Arbeitsorganisation ILO einschalten, um die Rechte der Sorben durch­zusetzen.

Der Domowina-Regionalverband „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen hat wieder eine Vorsitzende. Leńka Thomasowa erhielt das Vertrauen auf der Haupt- und Wahlversammlung am 25. März in Bautzen. In der vergangenen Wahlperiode hatte eine Sprecherinnen-Trojka den Regionalverband geführt.

Bautzen (SN/at). Der Auftakt im Rechenschaftsbericht klang für die anwesenden Vertreter aus den Domowina-Ortsgruppen und Vereinen weniger erfreulich. „In der vergangenen Wahlperiode wurden die Ortsgruppen Cölln, Hochkirch, Bautzen-Gesundbrunnen und Commerau/Klix ­aufgelöst“, informierte Sprecherin Hilža Mehrowa. Die einst stärkste regionale Gliederung unter dem Dach der Domowina zählt noch 436 Mitglieder in 16 Ortsgruppen und vier eingetragenen Vereinen.

Ein „internationales“ Mitglied

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Bautzen/Straßgräbchen (SN/at). Dem Bund sorbischer Handwerker und Unternehmer gehört seit dem 17. März als neues Mitglied ein Unternehmen mit japanischen Wurzeln an, die TD Deutsche Klimakompressor GmbH (TDDK) aus Straßgräbchen. An diesem Tag besuchten die Vorsitzende des sorbischen Unternehmerbundes Monika Cyžowa und die Vorstandsmitglieder Wolfgang Wow­čer aus Prautitz, Křesćan Krawc aus Großdubrau und Šćěpan Dej aus Radibor das Unternehmen. Sie sprachen mit Geschäftsführer Ronald Juhnke und ließen sich vom sorbischen Mitarbeiter Dominik Knop aus Ralbitz durch das Werk führen. Zum Abschluss des Besuchs wurde die Urkunde unterschrieben, die dem TDDK die Mitgliedschaft im sorbischen Unternehmerbund besiegelt.

Bereits mit sorbischem Namen

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

Hoyerswerda (AK/SN). Das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) ist künftig mit im Alten Rathaus Hoyerswerda verankert. Vier Mitarbeiter beziehen dort zwei Büroräume. Zum einen koordiniert das Projektteam von dort aus die seismischen Untersuchungen des Granits für das künftige geplante Tiefenlabor „Low Seismic Lab“ ab 2026 bei Cunnewitz. Die Mitarbeiter nutzen den Standort Hoyerswerda als Arbeitsort. Zum anderen will das Projektteam die regionale Kommunikation fest etablieren. Es will vor Ort Ansprechpartner für die Bürger und für lokale Firmen sein. „Wir wollen als DZA beitragen zum Strukturwandel, zur Digitalisierung, zur Technologie-Entwicklung und zur Festigung von Partnerschaften. Zwei wichtige Partner sind zum Beispiel die Stadt Hoy­erswerda und die TU Dresden“, unterstrich Professor Dr. Christian Stegmann, Direktor des Zentrums für Astroteilchenphysik, am 14. März bei der offiziellen Schlüsselübergabe für die Büros im Rathaus. „Heute ist ein kleiner Anfang einer großen Geschichte.“

Inspiration zur Zweisprachigkeit

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

Bautzen (CS/SN). Das lange geplante Faltblatt „Wir sind zweisprachig!“ soll Händlern und Gewerbetreibenden in Bautzen eine Handreichung sein im Umgang mit der sorbischen Sprache. In seinem Grußwort betont Oberbürgermeister Kar­sten Vogt (CDU), dass Sprache auch Teil der Identifikation ist.

Deshalb soll Sorbisch durch zweisprachige Beschriftung im öffentlichen Raum sichtbar gemacht werden. Nutzen die Händler die Zweisprachigkeit, unterstreichen sie ihren Respekt vor der Kultur der sorbischen Mitmenschen.

Als zentrales Element enthält der Flyer ein kleines deutsch-sorbisches Wörterverzeichnis mit Grußformeln und allgemeinen Redewendungen, Öffnungszeiten und Örtlichkeiten. Zudem sind Kontaktadressen angegeben, auch zu Übersetzungsdienstleistungen.

Das Faltblatt haben Mitglieder des Arbeitskreises für sorbische Angelegenheiten beim Stadtrat Bautzen entwickelt. Es liegt im Ordnungsamt und im Gewerbeamt aus.

Sorbisch für den Kita-Alltag

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

Wie kann das Sorbische den Kindern in Bautzener Schulen und Kitas besser nähergebracht werden? Dieser Frage ging der Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten des Bautzener Stadtrates auf seiner Sitzung am 8. März erneut nach.

Chróšćan Šulerjo

nowostki LND