Die Sorben finden in der belletristischen Literatur bis auf wenige Ausnahmen – so ist es bisweilen möglich, bei Jens Sparschuh oder mittelbar natürlich bei Otfried Preußler über die Lausitzer Ureinwohner zu stolpern – kaum statt. Zumindest, solange die Autoren nicht selbst slawische Wurzeln haben oder aber aus der Region stammen. Dieter Kalka, selbst aus dem thüringisch-sächsischen Grenzland stammend, bislang vorwiegend als Dramatiker, Librettist, Liederschreiber und Lyriker hervortretend, wollte nicht nur einen spannenden historischen Roman niederschreiben, sondern zugleich „den im frühen Mittelalter zwischen Elbe und Oder untergegangenen Völkern“ ein literarisches Denkmal setzen. Nun, von diesen sind die Sorben noch recht lebendig, jedoch dürfte sein Ansatz unter deutschsprachigen Schriftstellern einzigartig sein. Mit „Sudička“ ist ihm ein Werk gelungen, welches nicht nur ein realitätsnahes Zeitgemälde, sondern auch eine dem heutigen Zeitgeist entsprechende Lektüre für Liebhaber (gar nicht mal so) fantastischer Literatur, wie sie etwa George R. R.