Aus der Großstadt in ein „Kuhkaff, in dem nichts passiert“ – solch ein Wechsel, zumal dieser recht kurzfristig vonstatten geht, dürfte nicht nur für Heranwachsende in der diffizilen Phase zwischen schwindender Kindheit und aufkeimender Jugend einen alles andere als einfachen Prozess darstellen. Im Debütroman „Die Krone des Schlangenkönigs“ von Stephanie Domaschke ist für die 13-jährige Merle allerdings nicht nur der Umzug Ursache unmittelbaren Unmuts. Für ihren Stiefvater in spe kann sie sich genauso wenig erwärmen wie für dessen Sohn, von dessen Haus ganz zu schweigen. Ihre neuen Mitschüler entpuppen sich überwiegend als arrogant und ablehnend, und so mancher Lehrer scheint es ihr besonders schwer machen zu wollen. Hinzu kommt eine neue, ihr zuvor vollkommen unbekannte Sprache. Einzig die reiche Sagenwelt und die mythenumrankte Geschichte ihrer neuen Heimat üben eine gewisse Faszination auf sie aus, denn Merle ist ein echter Bücherwurm mit einem ausgewiesenen Faible für Fantasy.