„Was nun, Bischof Heinrich?“ lautete die Überschrift eines am 11. Februar kurzfristig von der Jugendseelsorge der Dekanatsstelle Dresden anberaumten digitalen Gesprächs, in dessen Rahmen sich der Bischof Heinrch Timmerevers den brennenden Fragen Jugendlicher zur derzeit alles andere als erquicklichen Situation der Katholischen Kirche stellte. Der oberste Hirte des Bistums Dresden-Meißen verurteilte sexualisierte Gewalt von Priestern an Minderjährigen scharf und gab an, dass alle bekannten Fälle der vergangenen 25 Jahre in seinem Amtsbereich sowohl der Staatsanwaltschaft angezeigt als auch nach Rom gemeldet wurden. Erwiesene Täter dürften unter ihm keinerlei weitere seelsorgerische Tätigkeiten mehr ausführen. Derartiger Macht- und Vertrauensmissbrauch sei jedoch auch zukünftig nicht gänzlich auszuschließen, obgleich die inzwischen vorgeschriebenen Schulungen zur Prävention für das Kirchenpersonal eine gewisse Sensibilisierung gezeigt hätten.
Schleife. 750 Jahre sind eine unvorstellbar lange Zeit. Das betonte Bürgermeister Jörg Funda (CDU) zum Auftakt des Jubiläumsjahres anlässlich der ersten schriftlichen Erwähnung von Schleife am 21. Januar in der dortigen Kirche. In diesem dreiviertel Jahrtausend lebten und leben 50 Generationen im Ort, der gemeinsam mit Rohne (seit 1995) und Mulkwitz (seit 1996) die Gemeinde Schleife bildet. Und er formulierte den Anspruch, nicht zu vergessen, es gehe bei der Ortsentwicklung immer um Menschen, deren Lebensglück und das Wohlergehen der bzw. des Einzelnen. Deshalb sei der Auftakt für das Jubiläumsjahr ein Moment, um innezuhalten, um zurück und ebenso voraus zu schauen, unterstrich Bürgermeister Funda.
Bessere Arbeitsbedingungen für den sächsischen Rat für sorbische Angelegenheiten zu schaffen, heißt nicht nur sich um die finanzielle Ausstattung des Gremiums zu kümmern, sondern auch das Sorbengesetz zu novellieren.
Bauarbeiten an einem größeren Objekt sind immer eine Herausforderung. Die Sanierung einer Kirche ist noch aufwendiger, da hier auch der Denkmalschutz ein wichtiges Wort mitredet. Das erfährt man gerade in Ostro.
Crostwitz (SN/MiR). Seit etwas mehr als einem Jahr arbeitet der Sorbische Schulverein (SSV) mit einem neuen Vorstand. Dieser setzt sich zusammen aus Lehrern, Erziehern sowie Elternvertretern. „Wir haben uns neue Aufgaben gestellt, jedoch bisher Geleistetes nicht aus den Augen verloren“, sagt die neue Vorstandsvorsitzende und Regionalsprecherin der Domowina für das Territorium des Regionalverbandes „Michał Hórnik“ Kamenz Katharina Jurk, und sie ergänzt, „es war nicht immer einfach, uns auf Grund der derzeit herrschenden Bedingungen und Einschränkungen der Corona-Pandemie zusammenzufinden.“ Trotzdem verweist sie auf eine positive Bilanz.
Crostwitz (SN/CoR). Erst um ein Jahr verschoben, im Dezember dann zunächst abgesagt und eine gute Woche vor der Premiere dann doch noch auf den Spielplan gesetzt: das Vogelhochzeitsprogramm „Die falsche Braut“ des Sorbischen National-Ensembles (SNE). Mit lange anhaltendem Applaus bedankte sich das Premierenpublikum am 21. Januar bei Orchester, Ballett und Chor für die temperamentvolle Vorstellung. Ca. 400 Zuschauer erlebten in der zweifach ausverkauften Crostwitzer Mehrzweckhalle „Jednota“ die insgesamt drei Aufführungen des Singspiels in zehn Bildern. „Besonders möchte ich allen Mitwirkenden für die großartige Zusammenarbeit in diesen schweren Zeiten danken“, betonte SNE-Intendant Tomaš Kreibich-Nawka in seiner Begrüßung und nutzte die Gelegenheit, dem Publikum den neuen Chorleiter Tvrtko Karlović und den erst seit November hier tätigen Orchesterleiter Peter WesenAuer zu präsentieren.
Obwohl das zweibändige Werk „Die Oberlausitz im Zweiten Weltkrieg“ bis auf die Titel keine einzige Abbildung enthält, hilft es den nachfolgenden Generationen, sich ein Bild von der Region vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg zu machen. Autor Michael Richter hat eine Überfülle Fakten zusammengetragen, die er auf 1 350 Seiten vor dem Leser ausbreitet. Eine wahre Fleißarbeit! Doch Unterhaltungsliteratur ist das nicht. Es ist eine wissenschaftliche Arbeit, die dennoch für den Laien über weite Strecken gut lesbar ist. Mit einer Einschränkung: Fast seitenlange Aufzählungen von Namen, Zahlen, Orten, Dienstgraden etc. wirken ermüdend. Spannend wird es immer dann, wenn Zeitzeugen zu Wort kommen.
Maćica ruft zur Diskussion auf
Bautzen. Mit der Frage „Sind nur ,Männer ewigen Gedenkens würdig‘?“ hat der sorbische wissenschaftliche Verein Maćica Serbska zur Diskussion über zwei Zeilen in der 2. Strophe der sorbischen Hymne aufgerufen. Hintergrund dafür sind Bemühungen, Frauen nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in der Sprache sichtbarer werden zu lassen. Ein Vorschlag zur Änderung liegt dem Aufruf bei. Den Text der Hymne verfasste Handrij Zejler (1804–1872).
Juro Mětšk gestorben
Bautzen. Der bedeutende sorbische Komponist und Ćišinski-Preisträger Juro Mětšk ist im Alter von 67 Jahren am 20. Januar nach schwerer Krankheit im Hospiz Herrnhut gestorben, wie seine Ehefrau Ulrike Mětškowa der sorbischen Abendzeitung mitteilte. Der gebürtige Bautzener und Vertreter der sogenannten Neuen Musik wirkte seit 1986 als freischaffender Komponist.
Neue Mitglieder im Stiftungsrat