Der Europäische Nationalitätenkongress wurde 1925 von 45 Vertretern nationaler Minderheiten aus zwölf Ländern gegründet und bestand bis 1938. Seine Hauptaufgabe sah der Kongress in der Förderung eines einvernehmlichen Zusammenlebens der Völker und in der Friedenswahrung. Jährlich fanden unter der gleichen Bezeichnung zunächst in Genf, später in Wien Tagungen statt, zu denen sich Delegierte der Minderheiten aus verschiedenen Ländern Europas versammelten. Dort geführte Debatten um die Anerkennung von Minderheiten verweisen auf die Problematik des nationalistischen Denkens in der Zwischenkriegszeit.