Am 12. September 1950 beschloss die brandenburgische Landesregierung die „Erste Verordnung betr. Förderung der sorbischen Volksgruppe“. Nach dem Sorbengesetz in Sachsen wurden nun auch im Land Brandenburg die Rechte der Sorben gesetzlich geregelt. Der entscheidende Unterschied war, dass hier nicht das Parlament, sondern die Landesregierung die Förderverordnung beschlossen hatte. Wie war es dazu gekommen?
Ein zweiter Meilenstein für die Niedersorben nach dem Zweiten Weltkrieg war die Anerkennung der Domowina seitens der brandenburgischen Landesregierung im Januar 1949. Dem gingen vielfältige Aktivitäten von Sorben/Wenden aus der Ober- und Niederlausitz voraus.
Ein erster Meilenstein für die Niedersorben nach dem Zweiten Weltkrieg war die Gründung der Domowina in Werben/Wjerbno im September 1946. In der Oberlausitz war der Dachverband sorbischer Vereine und Verbände bereits 1912 in Hoyerswerda/Wojerecy gegründet worden. Ihm war zwar der „wendische Buchverein“ Maśica Serbska mit Sitz in Cottbus/Chóśebuz beigetreten. Eine sonstige Ausdehnung über Einzelmitglieder oder sogar Ortsgruppen blieb jedoch erfolglos.
Welche Faktoren führten zur Gründung des ersten Gremiums der Domowina im Land Brandenburg? Mindestens drei sind hier zu nennen:
In den folgenden sechs Teilen möchte ich die Leserin/den Leser mit den Ereignissen vor etwa einem Dreivierteljahrhundert bekannt machen, die nach 1945 von den Sorben in der Niederlausitz mitgestaltet wurden. Es sind dies Meilensteine in der Entwicklung der Niedersorben, bis heute auch Wenden genannt, und des Umgangs mit diesem „fremdsprachigen Volksteil“ im Land Brandenburg nach dem Zweiten Weltkrieg, wie sie in der Verfassung der DDR vom 7. Oktober 1949 bezeichnet wurden.
Die vorgestellten Begebenheiten sind ohne die moralische Hilfe und personelle Unterstützung der Sorben aus der Oberlausitz undenkbar. Die wechselseitige Verflechtung ist ein wesentliches Element dieser und weiterer Ereignisse.
Zur Vorgeschichte
Die zahlreichen Versuche, die bestehenden nationalen Probleme nach dem Ersten Weltkrieg zu regulieren, erwiesen sich zunehmend als Illusion. Zu Beginn der 1930er Jahre wandte sich die Mehrheit der europäischen Staaten autoritären und totalitären Staatsformen zu. Das führte dazu, dass sich die Situation nationaler Minderheiten in Deutschland und in weiteren Ländern zusehends verschlechterte.
Schon kurz nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 kam es zu verschiedenen Maßnahmen gegen ihre politischen Gegner. Hausdurchsuchungen, Versammlungs- und Veröffentlichungsverbote sowie Verhaftungen waren nun jederzeit möglich. Die erste Hausdurchsuchung der Gestapo bei dem sorbischen Minderheitenpolitiker, Journalisten und Schriftsteller Jan Skala fand am 13. Mai 1933 statt. Durch solche Maßnahmen versuchten die neuen Machthaber insbesondere seine journalistische Tätigkeit zu behindern.
Der Europäische Nationalitätenkongress wurde 1925 von 45 Vertretern nationaler Minderheiten aus zwölf Ländern gegründet und bestand bis 1938. Seine Hauptaufgabe sah der Kongress in der Förderung eines einvernehmlichen Zusammenlebens der Völker und in der Friedenswahrung. Jährlich fanden unter der gleichen Bezeichnung zunächst in Genf, später in Wien Tagungen statt, zu denen sich Delegierte der Minderheiten aus verschiedenen Ländern Europas versammelten. Dort geführte Debatten um die Anerkennung von Minderheiten verweisen auf die Problematik des nationalistischen Denkens in der Zwischenkriegszeit.
Der Verband der nationalen Minderheiten Deutschlands wurde vor 100 Jahren in Berlin gegründet. Ein Sorbe leitete die Redaktion des Verbandsorgans.
Die Verfassung der Weimarer Republik besaß mit Artikel 113 einen Passus zum Minderheitenschutz. Allerdings war von Anfang an umstritten, welche „fremdsprachigen Volksteile“ überhaupt als Minderheiten angesehen werden sollten. Während die polnische und die dänische Volksgruppe eine solche Anerkennung erhielten, wurde sie den anderen Minderheiten verwehrt. Die Minderheitenvertreter erkannten, dass sie wirksame Organisationsstrukturen zur Umsetzung ihrer Forderungen benötigten.
8. Folge und Schluss
Der Dachstuhl wurde im Einvernehmen zwischen Domstift und Stadtrat errichtet. Zu diesem Zeitpunkt stand jedoch die Lausitz rechtlich noch unter der Herrschaft des katholischen Königs von Böhmen. Auch die Eindeckung des Daches erfolgte wohl im gegenseitigen Einvernehmen und in einem Zuge. Bei der endgültigen Innenrenovierung im Jahre 1640 aber kam es zu ernsten Auseinandersetzungen. Reparaturen, Putz- und Malerarbeiten im Chor der Petrikirche hatte der Schirgiswalder Maurermeister Hans Reum im Auftrage des Dekans schon im Jahre 1637 durchgeführt. Glaubt man den Chroniken, kam der Rat nun der Aufforderung des Dekans, auch den katholischen Teil mitzuverputzen, nicht nach, womit der Streit eskalierte. Darüber ist jedoch im Ratsprotokoll nichts zu erfahren.
7. Folge
Das Jahr 1640 begann ruhig. Im Dezember waren nach der Kapitulation der Sachsen auch die Schweden abgezogen, und zwar nach Görlitz, unter anderem unter folgenden Bedingungen: Zerstörung der Tore (diese wurden verbrannt) und der vorgelagerten Rondelle als den wichtigsten Hindernissen für eine neuerliche schnelle Besetzung der Stadt, sowie Forderung nach Zahlung sogenannter Ranzionen. Dabei handelte es sich um Lösegelder für Gefangene oder wohl auch um den Freikauf einer ganzen Stadt. Der Rat berechnete und bezahlte diese inklusive den Kontributionen in Höhe von 21 592 Talern. Außerdem wurde auch die Schülerbastei, in der sich die Ratsschule befand, als wichtiger Teil der inneren Stadtbefestigung eingerissen. Zumindest aber war die Stadt damit bis auf Weiteres alle Besatzung los.
Am 9. Februar wählte das Ratskollegium turnusgemäß aus seinen Reihen den bisherigen Oberkämmerer Joachim Westphal zum neuen regierenden Bürgermeister .
6. Folge
Das neue Jahr begann hoffnungsvoll. Sobald es die Witterung erlaubte, sollten die Arbeiten an der Petrikirche fort- und zu Ende geführt werden. In den Kirchenrechnungen werden für den Januar Ausgaben für den „Kalkmann“, für die Zollbefreiung des Schiefers und für den Kupferschmied vermerkt. Aber schon am 28. April ermahnt der Amtshauptmann den Rat, die Tore mit Wachen zu besetzen, da schwedische Regimenter über die Elbe gesetzt hätten und ein Überfall zu befürchten wäre.