Knappenrode (SN/CoR/mwe). Gleichwertig deutsch-sorbisch grüßt den Besucher ab jetzt von Weitem schon die Energiefabrik Knappenrode. Nach dreijährigem Umbau mithilfe von knapp 15 Millionen Euro Fördergeldern wurde am 15. Oktober das neue Sächsische Industriemuseum feierlich eröffnet. „Dieses Museum war einmal die modernste Brikettfabrik Deutschlands. Bergbau, Energie und Kameradschaft haben eine Lausitzer Epoche geprägt. Ich hoffe, dass viele Besucher in Zukunft erkennen, was die Menschen hier geleistet haben, welche Schmerzen und wie viele Verluste an sorbischem Siedlungsgebiet damit verbunden waren“, erklärte der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU) zur Eröffnung und dankte vor allem seiner Beigeordneten Birgit Weber, die das Projekt in ihrer Verantwortung betreute.
Wer die Ortsnamen Wartha und Lömischau hört, denkt bei Wartha wahrscheinlich zuallererst an die Naturmärkte, die dort im Frühjahr und Herbst stattfinden, wenn nicht gerade Pandemie herrscht, und an das „Haus der tausend Teiche“. Und der Ruf Lömischaus beruht vor allem auf dem hervorragenden Leumund, den die Gaststätte „Zur guten Laune“ besitzt.
Der frühere Chefredakteur der „Nowa doba“, Sieghard Kosel, ist in Wartha geboren und aufgewachsen und wohnt noch immer in dem idyllischen Ort, der mittlerweile, ebenso wie Lömischau, zu Malschwitz eingemeindet worden ist. Wer könnte also besser über die Vergangenheit der beiden nahe beieinander gelegenen Dörfer berichten, wenn nicht der gestandene Journalist und Lokalpatriot? Es ist wichtig, das Wissen und die Erinnerungen der Älteren festzuhalten, denn nur wer die Vergangenheit kennt, weiß das Geschaffene zu schätzen.
Nowy Casnik mit Chefredakteurin
Bautzen/Cottbus. Stefanie Krautz ist ab 1. Januar 2021 neue Chefredakteurin des Nowy Casnik, der ältesten Zeitung der Region. Sie übernimmt die Redaktionsleitung von Dr. Viktor Zakar. Er hatte die Funktion nach dem Weggang von Gregor Wieczorek übergangsweise inne. Die 45-jährige Cottbuserin hatte nach dem Abitur am Niedersorbischen Gymnasium an der Berliner Humboldt-Universität und an der Minderheitenuniversität Åbo akademi in Finnland studiert. Seit 2004 ist die muttersprachliche Niedersorbin/Wendin bereits für die Redaktion des Nowy Casnik tätig.
Sorbische Sonderbriefmarke
Bautzen (SN/MiR). Lehrer und Lehrerinnen im zweisprachigen Gebiet wollen Sorbisch lernen bzw. ihre bereits erworbenen Sprach- und Kenntnisse über die Sorben vertiefen und erweitern. Ähnliche Ansprüche haben Mitarbeiter verschiedener Ämter im Landkreis Bautzen. Dafür bietet die Sorbische Sprachschule, angeschlossen an die Regionalstelle Bautzen des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), die nötigen Voraussetzungen. Im Amt gibt es nach einer längeren Anlaufphase nun entsprechende Unterrichtsräume sowie einen Vorbereitungsraum für die Kursleiter.
Medien und Finanzen waren zwei herausragende Themen, mit denen sich der sächsische Rat für sorbische Angelegenheiten in seiner HerbstSitzung zu befassen hatte.
Dresden (SN). Oliver Schenk, den Chef der Sächsischen Staatskanzlei, hatte der Rat für sorbische Angelegenheiten im Freistaat zu seiner Herbst-Sitzung am 7. Oktober in Dresden eingeladen. Der Gast hatte dazu die weniger erfolgreiche Haushaltsklausur der Regierungsfraktionen verlassen, um sich sorbischen Fragen widmen zu können, die in seinen Verantwortungsbereich fallen. Mit ihm sowie Abgeordneten der Fraktionen CDU, AfD und Bündnis 90/Die Grünen sprachen die Ratsmitglieder über die Präsenz sorbischer Themen und der sorbischen Sprache in öffentlich-rechtlichen wie auch privaten Medien, ebenso über das Sorbische in der digitalen Welt. Erörtert wurden hierbei weitere Fördermöglichkeiten in diesem Bereich.
Der sächsische MitMachFonds war und ist für viele kreative Menschen die Chance, eigene Ideen zu verwirklichen. So auch in Malschwitz. Dort sind es vor allem Eltern, die sich engagieren, um die sorbische Sprache zu beleben.
Malschwitz (LuK/SN/MiR). Ina Koban, vom Elternbeirat der Kindertagesstätte „Zum Wassermann“, hatte für ihr Projekt „Sorbisch in der Gemeinde sowie zu Hause hörbar machen“ im Rahmen der Kleinstprojekte Geld erhalten, Nadine Noack für das Kleinprojekt „Kreativwochen rund um die sorbische Sprache“. Gemeinsam haben beide ein Audio-Projekt entwickelt – als Beginn einer Reihe von zwölf Ideen, das heißt kleinen Projekten. „Uns ist wichtig, dass wir die sorbische Sprache aktiv anwenden und dass wir sie hören“, sagt Ina Koban. Am 13. November soll in der Malschwitzer Schule gekocht werden. Gern können an unseren Angeboten muttersprachliche Familien aus anderen Regionen teilnehmen. Um mit uns zu kochen genügt eine Anmeldung unter “. Im Dezember werden sorbische Trickfilme geschaut und es wird gebastelt.
Entscheidungen können auf zweierlei Wegen herbeigeführt werden. In der konfliktorientierten Auseinandersetzung, wo sich die Minderheit der Mehrheit zu fügen hat, oder nach dem Konsensprinzip, in dem sich die unterschiedlichen Meinungen so weit annähern, dass eine gemeinsame Position erreicht wird. Letzteres stand im Mittelpunkt einer Klausur des Serbski Sejm am 11. und 12. Oktober in Wüstenhain.
Wüstenhain (SN/at). Es soll ein Alleinstellungsmerkmal des Serbski Sejm werden, Entscheidungen nach dem Konsensprinzip herbeizuführen. Dazu fanden in den vergangenen Jahren immer wieder Workshops unter fachlicher Anleitung statt. Das Wochenende in Wüstenhain bestätigt, dass es noch einiger Anstrengungen bedarf, um diese Arbeitsweise zu verinnerlichen.