Aus der aktuellen Ausgabe vom Mittwoch, 24 April 2019

Mittwoch, 24 April 2019 14:00

Landtagswahl 2019 eine Zäsur?

Axel Arlt

Die Verfassung des Freistaates Sachsen ist gewiss keine Alltagslektüre in dem Sinne, dass man täglich darin liest. Dennoch ist es interessant, sich den Inhalt einzelner Artikel hin und wieder zu vergegenwärtigen und dabei sogar einen Schritt weiterzugehen. Nachzulesen etwa, was der Kommentar zur sächsischen Verfassung an Hintergründen preisgibt.

Was die Autoren Bernd Kunzmann, Michael Hass, Uwe Bartlitz und Harald Baumann-Hasske zum „sorbischen“ Artikel 6 festgehalten haben, zeugt von einem hohen Anspruch, den sich die im ersten sächsischen Nachwende-Landtag vertretenen Parteien CDU, Linke Liste/PDS, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen auferlegten. Diese erklärten, „dass die Sorben in den bestehenden Parteien und Vereinigungen besser vertreten werden als durch eigene nationale Bewerber“. Eine von der Fünfprozentklausel befreite sorbische Minderheitenpartei, von der im ersten Verfassungsentwurf noch die Rede war, sei nicht nötig. Die genannten Parteien würden selbst immer sorbische Bewerber auf „aussichtsreichen“ Plätzen nominieren.

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Mittwoch, 24 April 2019 14:00

Befürwortet Zweisprachigkeit

Prof. Dr. Bernd Fabritius erstmals zu Besuch bei den Sorben

Crostwitz (SN/JaW). Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Prof. Dr. Bernd Fabritius befürwortet zweispra­chige sorbisch-deutsche Beschriftungen auf Autobahnschildern ausdrücklich. Das sagte der Politiker am Rande der Jahreshauptversammlung des sorbischen Dachverbandes Domowina am 30. März in Crostwitz im Gespräch mit der sorbischen Abendzeitung Serbske Nowiny. „Die Sprache gehört zur Identität eines Menschen und damit auch zur Identität eines Volkes. Deshalb ist es ganz wichtig, diese Sprache auch im öffentlichen Raum wahrnehmen zu können, um seine Identität als etwas Selbstverständliches zu empfinden. Geradeso wie ich zweisprachige Schilder im Kommunal- und Landesbereich als wohltuend und als Bereicherung empfinde, bin ich überzeugt, dass auch auf Autobahnen die Beschil­derung zweisprachig erfolgen kann“, sagte Fabritius.

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Sorbisch soll weiter bestehen

Eine Zukunftsklausur zu den Ergebnissen der Evaluierung der Witaj-Bildung an den Grundschulen der Niederlausitz bildete am 10. April in Cottbus den Auftakt­, um sich mit dem festgestellten nicht befriedigenden Stand bei der Vermitt­lung des Niedersorbischen umfas­send auseinanderzusetzen und Wege zur Verbesserung aufzuzeigen.

Cottbus (SN/at). Gekommen waren mehr als 40 Teilnehmer, die sich haupt- oder ehrenamtlich für die niedersorbische Sprache engagieren. Dr. Viktor Zakar, Leiter der Cottbuser Abteilung des Sprachzentrums WITAJ, führte in die Ergebnisse der Evaluierung ein. Dabei formulierte er eigene mögliche Handlungsansätze für den sorbischen Dachverband Domowina. So an die Adresse des Landes Brandenburg, Standards für den bilingualen Unterricht zu erarbeiten, oder für die niedersorbische Seite, Maßnahmen für die Lehrerweiterbildung zu definieren.

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Insgesamt 97 Schüler aus der Ober- und Niederlausitz haben sich unlängst den Aufgaben der diesjährigen Olympiade der sorbischen Sprache in Seifhennersdorf gestellt und diese hervorragend gemeistert.

Seifhennersdorf (SN/BŠe). Die Sorbisch-Olympiade ist nicht nur ein Wettbewerb zwischen Schülern der 6. Klassen in der Lausitz. Aus den Begegnungen schöpfen die Lernenden schöne Erfahrungen mit der sorbischen Sprache, welche Ansporn sein sollten, diese auch anzuwenden. Thema der diesjährigen Olympiade war der Wald. Am ersten Tag der Veranstaltung begaben sich die Teilnehmer, unter ihnen 36 aus der Niederlausitz, in den nahe gelegenen Wald. An verschiedenen Stationen sollten sie Aufgaben lösen. Am darauf folgenden Tag setzten sich die Sprach-Olympioniken mit dem Thema auseinander, denn sie sollten ein Plakat gestalten. Diese Gruppenarbeit floss in die mündliche Prüfung ein.

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Annäherung deutet sich an

Sorbische Jugendliche fordern endlich wieder einen Jugendkoordinator

Crostwitz (SN/JaW/at). Der sorbische Dachverband Domowina und der Serb­ski Sejm nähern sich langsam an. Auf der 19. Jahreshauptversammlung der Domowina am 30. März in Crostwitz reagierte der Vorsitzende David Statnik auf den Beitrag des Sejm-Mitgliedes Alexander Polk mit den Worten: „Auf solch einer Grundlage ist ein Dialog möglich.“ Polk hatte zuvor klargestellt: „Der Serbski Sejm erkennt die Domowina als Interessenvertretung der Sorben und der sorbischen Vereine an. Wir erkennen ebenfalls die Bemühungen der beiden Räte für sorbische Angelegenheiten und weiterer Gremien zur Verbesserung der Lage des sorbischen Volkes an. Ebenfalls an­erkennen wir den Status der Domowina als politisch berechtigte Sprecherin für das sorbische Volk gegenüber der Bundesrepublik und den Ländern Sachsen und Brandenburg.“ Zugleich erklärte der Gastredner, worum es dem Serbski Sejm geht. Dabei verwies er darauf, dass man sich nicht als Konkurrenz sehe, „sondern als Ergänzung“.

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Sebastian Kieslich ist neuer Leiter

Eine Institution verlässt das Bischof-Benno-Haus Schmochtitz. Dessen bishe­riger Leiter Dr. Peter-Paul Straube begibt sich in den Ruhestand. Ihm folgt Sebastian Kieslich aus Dresden.

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Infrastruktur ist entscheidend

Cottbus (SN/at). Vorschläge zum Strukturwandel in der zweisprachigen Lausitz sowie die Idee eines Kultur- und Sprachzentrums am Cottbuser Ostsee standen im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung des Bundes sorbischer Handwerker und Unternehmer am 2. April in Cottbus. Bei allem Engagement für die sorbische Kultur, Bildung und Sprache, so war auf der Veranstaltung zu hören, sei nur eine funktionierende Infrastruktur Voraussetzung jeglicher wirtschaftlicher Entwicklung. Orte, die noch nicht an das schnelle Internet angeschlossen sind oder Löcher im Mobiltelefonnetz haben, erweisen sich besonders für Firmen als großes Hemmnis. Zwischen den anspruchvollen Vorstellungen der Wissenschaftler, die Dr. Fabian Jacobs vom Sorbischen Institut vorstellte, und der realen Praxis konstatierten die Unternehmer einen großen Unterschied.

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Anträge zur Förderung eingereicht

Zweimal im Jahr können Einzelpersonen, Vereine, Schulen, Institutionen und weitere bei der Stiftung für das sorbische Volk Anträge zur finanziellen Förderung von Projekten einreichen.

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Der Inklusionsplan des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst für außeruniversitäre Einrichtungen hilft dem Sorbischen Institut je eine obersorbische und niedersorbische Vorlesefunktion zu entwickeln.

Bautzen (SN/at). Der Eingangsbereich am Sorbischen Institut in Bautzen ist für Menschen mit Einschränkungen bereits umgestaltet worden. Hier wie auch an den Räumen im Gebäude tragen jetzt mit der Braille-Schrift versehene Tafeln dazu bei, Barrieren abzubauen und schlecht Sehenden eine Orientierung zu ermöglichen.

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Trauer um Jan Buck

Im Alter von 96 Jahren ist der Nestor der sorbischen bildenden Künstler Jan Buck am 1. April in Crostwitz verstorben. Der Maler wurde am 4. April in seinem Geburtsort Nebelschütz, wo er am 2. August 1922 das Licht der Welt erblickte, beigesetzt.

Jan Buck war ein sehr vielseitiger, diverse Techniken beherrschender Künstler, der sich keinerlei kreativen Zwängen unterwarf. Er gilt als Begründer der mo­der­nen sorbischen Malerei sowie als eine der bedeutendsten schöpferisch tätigen Lausitzer Persönlichkeiten der Gegenwart. Sein Werk fand und findet weltweit Anerkennung. Im Jahr 2011 wurde ihm der Europäische Preis für Kunst verliehen. Weitere wichtige Auszeichnungen waren unter anderem der Ćišinski-Preis, der Preis der Domowina sowie die Hans-Grundig-Medaille. Im Jahr 2007 wurde er als erster Sorbe zum Ehrenbürger der Stadt Bautzen ernannt.

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