„Quo vadis – Wohin gehst du?“ – diese Frage stellt sich jeder Mensch im Leben mehrfach. Kurz vor dem Schulabschluss denken Schüler darüber nach, wohin sie der nächste Weg führen wird. Sie müssen sich entscheiden: nach der Schule Studium, Ausbildung oder Reise. Eltern wollen mitreden. Was jedoch, wenn Familienverhältnisse nicht geklärt sind und auf der Zielgerade noch eine Neue in die Klasse kommt? Themen dies, die im 1. Schülermusical der Sorbischen Oberschule „Michał Hórnik“ Räckelwitz eine große Rolle spielen.
... ging Marko Greulich dieses Mal auf Spurensuche zu historischen Details und Geschichten des einst noch vorwiegend sorbisch geprägten täglichen Lebens im städtischen Umland. Nach den heimischen Dörfern um Hochkirch (2012) und der Gegend zwischen Gröditz und Malschwitz (2015) konzentrierten sich Autor und Verlag im vorliegenden dritten Buch „A srjedźa Kaponica – Mittendrin der Hahneberg“ auf die Kirchspiele Königswartha, Milkel und Neschwitz.
Wiederum hat Greulich aus sorbischen Zeitungen zwischen 1843 und 1937 originäre Berichte und Informationen ausgewählt und sie mit literarischen Exkursen ergänzt. Etwa ein Viertel des 400 Seiten füllenden Bandes nehmen die chronologischen Beiträge aus den drei Kirchspielen ein. Der sich hierin widerspiegelnde Alltag der ländlichen Bevölkerung macht das Besondere in Greulichs Büchern aus; mit Sicherheit trifft mancher Leser dabei auf einen Namen seiner eigenen Vorfahren oder Nachbarn.
Wettbewerb gestartet
Cottbus. Das Land Brandenburg hat den Wettbewerb „Serbski pśichod: Łužyca – Sorbische/wendische Zukunft: Lausitz“ am 17. September in Cottbus gestartet. Ähnlich der sorbischen Kategorie des Sächsischen Mitmach-Fonds können bis 31. Oktober Projekte in vier sorbischen/wendischen Bereichen eingereicht werden, für deren Prämierung insgesamt 50 000 Euro vorgesehen sind.
Tournee mit fünf Premieren
Neschwitz. Die 25. Literaturkirmes des Bautzener Domowina-Verlags am 21. September in Neschwitz bildete den Auftakt zur alljährlichen Lesetournee. Der obersorbische Buchkalender „Serbska Protyka 2020“ erlebte dort seine Premiere. Weitere Neuheiten sind „Z Lipicy do hole“ (Vom Leipsberg in die Heide) von Michael Anders und Peter Lippitsch, der niedersorbische Buchkalender „Serbska Pratyja 2020“, das Kinderbuch „Findus a kokot-spiwarik“ (Findus und der Hahn im Korb) und die neue Sammlung von Róža Domašcyna „W času zeza časa“ (Die Zeit hinter der Zeit).
Briefwahl bis 28. September
Bautzen/Liberec (SN/JaW). Der tschechische Verein Societas Amicuum Liberec (SAL) plant ein Sorbisches Kulturjahr in Liberec (Reichenberg). Alles steht unter dem Motto „Sorben sind wieder in Liberec“. Am 12. September haben die Verantwortlichen das Projekt samt bisherigem Plan gemeinsam mit Vertretern der Domowina, die das Riesenprojekt unterstützt, in Bautzen vorgestellt.
Der Bundesvorstand des Dachverbandes sorbischer Vereine, der Domowina, hat am 6. September in Cottbus beraten und beschlossen, seine Satzung zu novellieren.
Cottbus (SN/JaW). Die Domowina, der Bund Lausitzer Sorben, soll eine neue, überarbeitete Satzung bekommen. Das hat der Bundesvorstand des Dachverbandes sorbischer Vereine am 6. September in Cottbus beschlossen. Ziel ist es, die überarbeitete Fassung der Satzung auf der 20. Jahreshauptversammlung der Domowina im März 2021 zu beschließen. Zuvor, so haben sich die Mitglieder des Bundesvorstandes geeinigt, soll die Satzung aber breit in den Ortsgruppen, Regionalverbänden und Mitgliedsvereinen des Dachverbandes diskutiert werden. Ende Oktober soll dann bereits der erste Entwurf vorliegen, wozu sich alle der insgesamt fünf Regionalverbände mit ihren Ortsgruppen sowie weitere Vereine und Verbände äußern können.
Cottbus (SN/at). Es gab immer wieder Beifall für die Ausführungen des Cottbusser Oberbürgermeisters Holger Kelch (CDU), als er am 14. September vor dem Serbski Sejm seine Vorstellungen über mögliche Anknüpfungspunkte einer Zusammenarbeit entwickelte. Kelch war einer der ersten kommunalen Spitzenvertreter aus der Lausitz, der diese neue sorbische Vertretung einlud, am Sitz der Stadtverordnetenversammlung in Cottbus zu tagen.
So wie Holger Kelch ansonsten vor den Stadtverordneten spricht, richtete er an jenem Septembersonnabend seine Worte vom Rednerpult mit dem Stadtwappen an die Mitglieder des Serbski Sejm. Er zollte den vor ihm Sitzenden Respekt für deren ehrenamtliches Engagement „ohne jegliche Aufwandsentschädigung“. Die gegenwärtigen politischen Verhältnisse beschrieb er als „aufgewühlt“, davon zeuge nicht zuletzt auch das neue Gremium selbst. Fragen seien neu zu betrachten und zu beantworten.
Das Sorbische Institut vergibt zum wiederholten Mal Forschungsstipendien, nun für das Jahr 2020. Zwei Plätze sind derzeit auf der Internetpräsentation des Instituts ausgeschrieben.
Bautzen (SN/MiR). Mit diesem Angebot wirbt das Sorbische Institut um wissenschaftlichen Nachwuchs mit Interesse für die Forschung zu Minderheiten und/ oder Sprache, Geschichte und Kultur der Lausitzer Sorben. Bis zum 31. Oktober können sich Interessenten um die derzeit zwei ausgeschriebenen Stipendien bewerben. „Bereits zu Beginn der 1990er haben wir damit begonnen. Jetzt werben wir offensiver und erreichen weit mehr Interessenten als in den ersten Jahren. Die angebotenen Themen und grundlegenden Arbeiten der Bewerber sind oft so interessant, dass uns die Auswahl schwerfällt“, erläutert der Leiter der Abteilung Kulturwissenschaften am Bautzener Sorbischen Institut Dr. Friedrich Pollack. „Darüber hinaus haben wir unterdessen weit mehr Bewerber als Plätze, sodass wir bereits Interessenten abweisen mussten.“ Das Institut schreibt pro Jahr zwei bis drei Stipendien aus.
Bautzen/Dresden (SN/at). Der Sächsische Rat für sorbische Angelegenheiten drängt darauf, als beratendes Gremium des Sächsischen Landtages von den Parlamentsausschüssen ernster genommen zu werden, als das in der vergangenen Wahlperiode geschah. Dazu schlug der Rat auf seiner Beratung am 3. September in Bautzen vor, in der Geschäftsordnung des Landtages für die 7. Wahlperiode eine Änderung vorzunehmen.
Alle federführenden Ausschüsse des Parlaments haben zu Gesetzentwürfen, die die Interessen des sorbischen Volkes berühren, den sorbischen Rat anzuhören. Entsprechend der bisherigen Regelung aber musste das Gremium die Unterlagen einfordern. „Einzig der Ausschuss für Schule und Sport praktizierte das. Jedoch sollten alle Ausschüsse so vorgehen“, sagte die Ratsvorsitzende Maria Michalk den Serbske Nowiny.