Mit der siebten Ausgabe des „Paternoster“ gibt der Domowina-Verlag Bautzen (LND) erneut dem sorbischen literarischen Nachwuchs die Chance, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Bautzen (SN/CoR). Das erste Buch in der Hand halten, in dem man selbst veröffentlicht hat – ein besonderes Gefühl. Diesen freudigen Augenblick teilten mit den fünf jugendlichen Autoren am 14. Dezember zur Buchpremiere im Internat des Sorbischen Gymnasiums Bautzen vor allem ihre Mitschüler. „Wir freuen uns immer wieder im Verlag, wenn ein neuer ,Paternoster‘ herauskommt. Weil es unser Nachwuchs ist und wir neugierig sind, was uns die Jungen zu sagen haben“, sagte Lektorin Veronika Sauer zur Begrüßung. Měrana Zuschke, selbst Autorin, hatte den Sammelband zum zweiten Mal zusammengestellt. „Neue literarische Talente zu erforschen, das war erneut ein echter Krimi“, sagte sie. Die Grundlage bildete der Schreibwettbewerb des Verlags und der Stiftung für das sorbische Volk.
7. Folge
Das Jahr 1640 begann ruhig. Im Dezember waren nach der Kapitulation der Sachsen auch die Schweden abgezogen, und zwar nach Görlitz, unter anderem unter folgenden Bedingungen: Zerstörung der Tore (diese wurden verbrannt) und der vorgelagerten Rondelle als den wichtigsten Hindernissen für eine neuerliche schnelle Besetzung der Stadt, sowie Forderung nach Zahlung sogenannter Ranzionen. Dabei handelte es sich um Lösegelder für Gefangene oder wohl auch um den Freikauf einer ganzen Stadt. Der Rat berechnete und bezahlte diese inklusive den Kontributionen in Höhe von 21 592 Talern. Außerdem wurde auch die Schülerbastei, in der sich die Ratsschule befand, als wichtiger Teil der inneren Stadtbefestigung eingerissen. Zumindest aber war die Stadt damit bis auf Weiteres alle Besatzung los.
Am 9. Februar wählte das Ratskollegium turnusgemäß aus seinen Reihen den bisherigen Oberkämmerer Joachim Westphal zum neuen regierenden Bürgermeister .
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Viele Bautzener teilen ihre Erinnerungen mit dem Fotografen Rolf Dvoracek. Wie kaum ein anderer hat er über sechs Jahrzehnte das Leben und die Veränderungen in seiner Heimatstadt dokumentiert. Gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, das machte wohl auch den großen Erfolg seiner diesjährigen Ausstellung im Museum Bautzen aus, die über mehrere Wochen verlängert werden musste. Und auch das Begleitbuch zur Ausstellung war schnell vergriffen. Dieses Buch mit kleinformatigen Fotos lieferte eigentlich nur die Erläuterungen zu den Fotografien, die großformatig in der Ausstellung zu sehen waren.
Nun finden sich etliche, aber nicht alle Bilder der Ausstellung in einem Bildband wieder. Dort spielen die Fotos erneut die Hauptrolle, die ihnen zukommt. Die sachkundigen, aber kurzgefassten Erläuterungen liefert die bekannte Denkmalpflegerin Christa Kämpfe. „Mein Bautzen“ heißt die Neuerscheinung aus dem Lusatia Verlag.
Der Ausblick ins neue Jahr beginnt meist mit einem Rückblick ins vergangene. Einen willkommenen Anlass dafür bieten manchmal nur kurze Zeit zurückliegende Ereignisse. Ein solches ist die letzte Sitzung des Bautzener Kreistages im Jahr 2016. Fast buchstäblich auf die letzte Minute wurde die Berichterstattung darüber, wie die Satzung des Landkreises Bautzen zur Wahrung, Förderung und Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur seit der letzten Bilanz im Jahre 2014 verwirklicht wurde, verschoben. Wichtigere Themen hatten Vorrang.
Zu den in der Satzung festgeschriebenen Ausführungen des Landrates Michael Harig (CDU) berichtete erstmals die Beauftragte für sorbische Angelegenheiten des Landkreises Bautzen, Regina Schneider, über ihre Arbeit. Das eine ergänzte das andere, und darin liegt die neue Qualität dieser Bilanz. Welch einfache Erkenntnis: Es geht doch!
Mehr als 200 Filme verschiedener Genres aus 45 Ländern, über 20 000 begeisterte Besucher, besonders der jüngeren Generation – dieses erfolgreiche Resümee konnten die Verantwortlichen des 26. Festivals des osteuropäischen Films ziehen. Dessen Attraktivität, Aktualität und riesige Vielfalt wurden vom 8. bis 13. November in neun Spielstätten präsentiert, so erstmals in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus und in der polnischen Partnerstadt Zielona Góra. Erneut bewies Cottbus, dass sich hier inzwischen das bekannteste und wichtigste Forum für Filme und Filmschaffende aus ehemaligen sozialistischen Ländern in Osteuropa etabliert hat. Unter oft nicht einfachen gesellschaftlichen und finanziellen Bedingungen werden zum Beispiel in Polen, der Slowakei, in Kroatien, Georgien, Russland oder Lettland Filme gedreht, oft in Kooperation mit westlichen Partnern, die auf ansehnlichem künstlerischen Niveau Konflikte und Probleme in ihren Ländern und in der Welt offen und schonungslos darstellen.
Bautzen (bn/SN). Im Rahmen der „Internationalen Symposien zur kulturellen Inklusion“ fand vom 17. bis zum 19. November unter der Überschrift „Dimensionen kultureller Sicherheit bei ethnischen und sprachlichen Minderheiten“ eine wissenschaftliche Konferenz in Bautzen statt.
Kanada-China-Lausitz-Projekt
Kito Lorenc ausgezeichnet
Leonberg. Mit dem Christian-Wagner-Preis wurde am 19. November im baden-württembergischen Leonberg der sorbische Dichter Kito Lorenc für sein lyrisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Er ist der 13. Preisträger der seit 1992 alle zwei Jahre von der Christian-Wagner-Gesellschaft verliehenen und mit 10 000 Euro dotierten Auszeichnung.
Neue Leiterin
Cottbus. Ute Henschel wird neue Leiterin der Schule für niedersorbische Sprache und Kultur. Das berichtet der niedersorbische Rundfunk. Am 1. Februar wird sie das neue Amt antreten. Die Lübbenauerin, die derzeit noch Regionalsprecherin der Domowina in der Niederlausitz ist, übernimmt die Leitung von Maria Elikowska-Winkler, die sich Ende des Jahres in den Ruhestand begibt.
Film über Rohnerin vorgestellt
Crostwitz (SN/MiR). Was tun, wenn Lehrer fehlen? Diese Frage beschäftigt den Sorbischen Schulverein (SSV) bereits seit vielen Jahren. Auch am 12. November hörten etwa 85 Mitglieder in der Mehrzweckhalle „Jednota“ in Crostwitz von der Vereinsvorsitzenden Ludmila Budar, mit welchem Engagement sich der SSV dieser Problematik widmet. „Bis zum Jahr 2025 werden an den sorbischen sowie an Schulen mit Sorbisch-Unterricht 99 Lehrer fehlen. Und dies sind nur diejenigen, die pensioniert werden oder in Rente gehen“, erläutert die Vorsitzende. Dazu rechnet sie mit weiteren Engpässen. Schon jetzt kann das Konzept 2plus nicht vollumfänglich umgesetzt werden. Am Institut für Sorabistik der Leipziger Universität studieren weit weniger Lehramtsanwärter als erforderlich wären. 37 junge Leute hat der Verein in den vergangenen Monaten für ein Lehrerstudium geworben, sieben davon unterrichten bereits. Das reicht aber noch nicht.