Crostwitz (SN/MiR). Mehr als 200 Interessierte kamen zum ersten Fachtag 2plus „Nach Perspektiven suchen“ am 22. Oktober in die Mehrzweckhalle Jednota nach Crostwitz. Das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) hatte gemeinsam mit der Sächsischen Bildungsagentur Bautzen (SBAB) in Kooperation mit dem Witaj-Sprachzentrum der Domowina zum Gedankenaustausch eingeladen. Kerstin Wittig, Referentin beim SMK, setzte einleitend Impulse. „Seit dem Schuljahr 2013/2014 wird dieses Spracherwerbskonzept durchgängig in allen Schularten praktiziert und das in unterdessen 16 Bildungseinrichtungen. Wir wollen eine neue Qualität des Lehrens und Lernens bei Lehrern und Schülern anregen und Identität entwickeln. Dazu dient dieser Fachtag. Er soll Tradition werden.“
Rietschen/Lohsa (SN). Auf ihrer diesjährigen Exkursion waren die Mitglieder des Vereins Sorbischer Kulturtourismus am 18. Oktober zwischen Rietschen und Lohsa unterwegs. Dabei stellten sie fest, dass die Verantwortlichen in der Gemeinde Lohsa für aktive sorbischsprachige touristische Angebote kein Potenzial haben und dieses auch nicht erkennen. „Wir müssen die Gemeinde Lohsa hierbei dringend unterstützen, um diese Gegend unter sorbisch-touristischem Aspekt nicht zu verlieren“, betont Marko Kowar, Vorsitzender des Sorbischen Kulturtourismus e.V. Gleichzeitig empfiehlt er, den Schwerpunkt sorbische Sprache und Kultur als Titel im Regionalplan festzuschreiben.
Zum Erlichthof in Rietschen meint Kowar, dass sich bei touristischer Vermarktung und deren sorbischem Anteil in den vergangenen 20 Jahren leider nicht viel geändert habe. Des Weiteren gibt es Überlegungen, die sorbischsprachigen Stelen Ex Sorabia am Radweg vom Findlingspark Nochten zum Bärwalder See in die sorbische Kulturroute aufzunehmen.
Der Bericht von Landrat Michael Harig (CDU) lässt auf sich warten. Gemäß Paragraf 4 (3) der Satzung zur Wahrung, Förderung und Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur im Landkreis Bautzen aus dem Jahr 2008 hat er diesen dem Kreistag jährlich zu erstatten.
Bautzen (SN/at). Die sorbische Öffentlichkeit wartet auf den aktuellen Bericht bezüglich der Wahrung, Förderung und Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur im Landkreis Bautzen. Der letzte liegt rund zwei Jahre zurück. Den hatte noch Benedikt Ziesch als Beauftragter des Landkreises für sorbische Angelegenheiten vorbereitet. Er ging im gleichen Jahr in den Ruhestand.
Bautzen (SN/MiR). Der sächsische Rat für sorbische Angelegenheiten hat sich unlängst im Haus der Sorben in Bautzen mit Bildungsfragen beschäftigt. Grundlage der Diskussion war die gemeinsame Erklärung der sächsischen Staatsministerien für Kultus sowie Wissenschaft und Kunst über „Neue Maßnahmen für mehr Lehrer an sorbischen Schulen“ vom 23. August 2016. Ratsvorsitzende Maria Michalk ist zuversichtlich: „Wir freuen uns, dass sich die Ministerien mit der Problematik beschäftigen.“ Nach der Veröffentlichung lieferten die Domowina, der Sorbische Schulverein (SSV) sowie der Sorbenrat eigene Stellungnahmen. „Wir fordern, dass die Umsetzung notwendiger Maßnahmen konkreter benannt wird“, sagt die Vorsitzende des SSV Ludmila Budar, „die Aufgaben in Verantwortung der jeweiligen Ministerien müssen genauer aufgeschlüsselt und kontrolliert werden.
Dissen (SN/at). Der Ausschuss für sorbische/wendische Angelegenheiten des Kreistages Spree-Neiße analysierte in einer nichtöffentlichen Beratung am 12. Oktober in Dissen bei Cottbus die eigene Tätigkeit. Dabei überlegten die Ausschussmitglieder, wie den nicht stimmberechtigten sachkundigen Bürgern im Gremium eine noch bessere Mitbestimmung ermöglicht werden kann. Wie der Ausschussvorsitzende Fred Kaiser den Serbske Nowiny sagte, soll in Zukunft dokumentiert werden, wie die sachkundigen Bürger abstimmen würden.
Der Ausschuss befasste sich in Vorbereitung der ordentlichen Sitzung am 26. Oktober mit den gesetzlichen Grundlagen für die Zugehörigkeit zum angestammten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet.
Der Internationale Rat für die Organisation von Folklore-Festivals und Volkskunst CIOFF traf sich in der ersten Oktoberhälfe im italienischen Fuggi, rund 80 Kilometer südöstlich von Rom, zu seinem 46. Weltkongress. Zur Delegation aus Deutschland gehörte auch Marko Kowar, Referent der Domowina.
Fuggi (SN). Im Rahmen eines offenen Forums zum Thema „Folklorefestivals – Entwicklungen, Beziehungen, Strategien“ schilderten Veranstalter ihre Sorgen mit der Kontinuität der Festivals bezüglich der Organisation und der öffentlichen Finanzierung. Die Erteilung von Einreisevisa für die Gruppen erweist sich für Teilnehmer wie Organisatoren immer wieder als problematisch. Den Teilnehmern dieses Forums wurden durch die Vertreter aus Luxemburg, Spanien und Großbritannien Beispiele der Förderung künstlerischer Folklore vorgestellt, informiert die Domowina in einer Presseinformation.
Zweieinhalb Wochen nach ihrem Amtsantritt im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg kam Staatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil in die Niederlausitz.
Calau (SN/at). Die neue brandenburgische Kulturstaatssekretärin und Regierungsbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden Dr. Ulrike Gutheil wird sich in den nächsten Wochen und Monaten vorrangig um die Entscheide zum sorbischen Siedlungsgebiet kümmern. Die zum 31. Mai 2016 von Gemeinden und dem Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden eingereichten Anträge hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur auf der Grundlage des Sorben/Wenden-Gesetzes vom Januar 2014 zu prüfen. Darüber informierte das Ministerium nach dem Treffen der Staatssekretärin mit den Beauftragten für sorbische/wendische Angelegenheiten der Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße sowie der kreisfreien Stadt Cottbus am 13. Oktober in Calau.
Schwarzkollm (UH/SN). In einem geflügelten Ausspruch heißt es, dass man die Feste feiern soll, wie sie fallen. Ganz so einfach konnte sich die Krabat-Brauchtumsgruppe mit ihrem 25-jährigen Jubiläum jedoch nicht festlegen. Denn diese hatte sich im Dezember 1991 aus den zwei Kulturgruppen Chor und Tanzgruppe zu einem eingetragenen Verein zusammengeschlossen. Außerdem gründete sich der Chor im Januar 1966 und ist inzwischen runde 50 Jahre; die Erwachsenen-Tanzgruppe zählt stolze 68 Jahre, gibt es sie doch schon seit 1948.
Pulsnitz (SN/MiR). Von nun an wirkt Jan Budar im Kulturkonvent des Kulturraumes Oberlausitz-Niederschlesien. Eine Berufung oder Wahl des neuen Direktors der Stiftung für das sorbische Volk in das Amt war nicht notwendig. Er ist im Gremium von vornherein gesetzt. Die Konventsmitglieder begrüßten ihn herzlich und Jan Budar nutzte seine erste Sitzung im Konvent am 19. Oktober in Pulsnitz zum produktiven Austausch.