Jurij Koch zum 80. gratuliert

srjeda, 28. septembera 2016 spisane wot:
Am 15. September feierte der Schriftsteller, Rundfunkjournalist und Publizist Jurij Koch (links) in Cottbus seinen 80. Geburtstag. Unter den Gratulanten waren auch Domowina-Verlagschefin Maria Matschie, Rozhlad-Chefredakteurin Sara Mičkec sowie die leitende Lektorin Janka Pötschke de Lévano (von rechts). Foto: Michael Helbig

Petrikirche und Stadtbrand 1634

srjeda, 28. septembera 2016 spisane wot:

5. Teil

Am 1. Mai 1637 vermerkt das Protokoll, dass die Ratsuntertanen zu Uhyst am Taucher und Großhänchen, insgesamt 20 Hüfner, trotz Bestrafung in Höhe von 10 Talern sich erneut weigern, Schieferfuhren zu tätigen. Bürgermeister David Behringer musste abermals verhandeln und einigte sich schließlich mit ihnen darauf, dass sie sich verpflichteten, dem Rat für jeden Zentner einen halben Taler und so insgesamt für 60 Zentner 30 Taler zu zahlen. Offensichtlich entrichteten sie lieber einen Obolus, als in solch unsicheren und außerdem Zeiten wichtiger Feldarbeiten nach Schiefer zu fahren.

Über die DDR-Zeit gibt es in der sorbischen Geschichtsschreibung bis heute große Lücken, besonders zum Thema „Überwachung der Sorben durch den Staatssicherheitsdienst“. Das MfS hatte von Anfang an den Auftrag, den „nationalistischen Umtrieben“ unter den Sorben Beachtung zu schenken und ein Netz von IMs unter den Sorben aufzubauen. Dies hob Dr. habil. Timo Meškank auf der Buchpremiere seines neuen Werkes „Sorben im Blick der Staatssicherheit“ hervor, das vor Kurzem im Domowina-Verlag Bautzen erschien.

Der Leipziger Historiker, Sprachwissenschaftler und Privatdozent Meškank war selbst Mitautor der nicht genehmigten Zeitschrift „Serbski student“ in der Endzeit der DDR. Er stammt aus einer bekannten sorbisch-katholischen Intellektuellenfamilie.

Nach sechsjähriger Fleißarbeit umfangreichen Studiums Zehntausender Aktenseiten der Stasi und weiterer bisher nicht bekannter Unterlagen zur Nationalitätenpolitik der DDR sowie Lite­ratur und Quellen zum Thema legte er jetzt sein neues Buch vor.

Vom Monolog zum Dialog

srjeda, 28. septembera 2016 spisane wot:
Dr. Jürgen Rühmann

Die am 5. September in Bautzen durchgeführte Veranstaltung der Initiative „Serbski Sejm“ hat in der sorbischen Öffentlichkeit ein vielfältiges Echo ausgelöst und auch in der deutschsprachigen Medienlandschaft Beachtung gefunden. Dass sich so viele – nicht nur sorbische – Interessenten an der Veranstaltung beteiligt haben, ist ein gutes Zeichen.

Es bleibt allerdings Fakt, dass auch diese Veranstaltung letztlich ein Monolog der in Richtung auf einen „Serbski Sejm“ Denkenden geblieben ist, während umgekehrt die Domowina weiterhin auf ihrem – ein solches Projekt ablehnenden – Standpunkt beharrt. Beides erscheint aber nicht zielführend.

Beeindruckende Gemeinschaft

srjeda, 28. septembera 2016 spisane wot:
Axel Arlt

Der Halbbauer Hanso Nepila (1766– 1856) ist für die Nachwelt ein bedeutsamer Einwohner von Rohne. Er hat ein Gehöft hinterlassen, das durch den sehr umtriebigen Verein Nepila-Hof zu einem beliebten kulturellen Zentrum nicht nur dieses Ortes, sondern im gesamten Kirchspiel Schleife geworden ist. Am vergangenen Sonntag fand dort wieder das traditionelle Hoffest statt, ein wirklicher Höhepunkt im dörflichen Leben.

Nepila hat seine Heimat beschrieben und so das bäuerliche Leben in den Heidedörfern dokumentiert. Das Schreiben war ihm eine Freude, doch dafür wurde er belächelt und verpönt, wie Manfred Nickel, der Vorsitzende des Vereins Ne­pila-Hof, auf der Festveranstaltung zum 70-jährigen Bestehen der Domowina-Ortsgruppe Rohne und zum 250. Geburtstag Nepilas zu berichten wusste.

Akzente in der Schule setzen

srjeda, 31. awgusta 2016 spisane wot:

Woidke: Das sorbisch-wendische Herz schlägt inmitten der Gesellschaft

Jänschwalde (SN/at). „Das Sorbisch-Wendische in Brandenburg lebt. Es ist nicht nur eine Fassade, es wird nicht nur für den Tourismus gespielt. Hier schlägt das sorbisch-wendische Herz inmitten der Gesellschaft. Darüber freue ich mich sehr.“ Das sagte der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke (SPD) im Gespräch mit den Serbske Nowiny am Rande des Festivals der sorbisch-wendischen Kultur am 21. August in Jänsch­walde.

„Hier herrscht eine wunderbare Stimmung. Um den großartigen Umzug hier zu zeigen, ist sehr viel Mühe investiert worden.“ Anerkennend stellte er fest, dass sich dabei viele junge Menschen engagieren. „Das Sorbisch-Wendische hat seinen festen Platz in Brandenburg“, bekräftigte der Regierungschef. Es werden nicht mehr „nur Trachten weitergegeben und über Traditionen gesprochen, sondern es ist wirklich so, dass junge Menschen sich für ihre eigene Geschichte, für die Geschichte ihrer Fami­lien und für das sorbisch-wendische Brauchtum einsetzen“.

Etwas Eigenes wird erhalten

srjeda, 31. awgusta 2016 spisane wot:

Ein neues Wörterbuch dokumentiert das Sorbisch im Kirchspiel Schleife

Rohne. Es war schon ein wichtiges Ereignis, was am Freitagabend, dem 5. August, auf dem Nepilahof in Rohne stattfand. Einwohner des Ortes und aus dem gesamten Schleifer Kirchspiel fanden sich im Gastraum des Hofes zusammen, um mit Gästen und Freunden das erste Wörterbuch des Schleifer Dialekts zu begrüßen. „Druckfrisch war es erst am Vormittag aus Bautzen gekommen und kann aktueller also nicht sein“, stellte Manfred Hermasch, Vorsitzender des Domowina-Regionalverbandes „Jakub Lorenc-Za­lě­ski“, hocherfreut fest. Ihm und dem Verein des Nepilahofes war es ein ganz besonderes Anliegen, dieses für die Schleifer Region bedeutende Buch in den Händen zu halten.

Landkreis Dahme-Spreewald verdoppelt Förderung

srjeda, 31. awgusta 2016 spisane wot:

Das neue Sorben/Wenden-Gesetz von 2014 im Land Brandenburg wie auch die darauf beruhenden Bemühungen des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, für weitere Orte in der Niederlausitz die Zugehörigkeit zum sorbischen Siedlungsgebiet prüfen und anerkennen zu lassen, wirken sich positiv auf die Minderheitenpolitik im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) aus.

Lübben (SN/at). Der nördlichste der zweisprachigen Landkreise beabsichtigt, im neuen Doppelhaushalt 2017/2018 die Fördersumme für sorbische Projekte von 7 000 Euro auf 14 000 Euro zu verdoppeln. Das geht aus der Beschlussempfehlung der Kreisverwaltung an den Kreistag für die Neufassung der Richtlinie zur Förderung des sorbischen/wendischen Volkes im Landkreis Dahme-Spreewald hervor. Das aktualisierte Dokument, das der Kreistag in Lübben auf seiner Sitzung am 20. Juli beschlossen hat, bildet die Grundlage für die höhere Summe.

Streik hat Spuren hinterlassen

srjeda, 31. awgusta 2016 spisane wot:

15. Jahrestag des Crostwitzer Aufstandes gegen die Schulschließung

Bautzen/Crostwitz (SN/MkWj). „Der Crostwitzer Aufstand“ im Jahre 2001 – der Kampf um den Erhalt der dortigen sorbischen Mittelschule – hat in der Lausitz und darüber hinaus Spuren hinterlassen. Davon ist der Abgeordnete der Linken im Sächsischen Landtag Heiko Kosel überzeugt. „Das Selbstbewusstsein der Sorben wurde gestärkt. Aber auch das Interesse an den Sorben und die Solidarität mit ihnen erhielten bundesweit und international eine neue Qualität. Die sich daraus ergebenden Stipendien der tschechischen Regierung für sorbische Studieninteressenten seien als nur ein Beleg dafür angeführt“, heißt es in einer Pressemitteilung von Kosel anlässlich des 15. Jahrestages des Beginns der Protestbewegung.

Großes Fest in Jänschwalde

srjeda, 31. awgusta 2016 spisane wot:

8 000 begeisterte Gäste beim Wendischen Festival in der Niederlausitz

Jänschwalde (SN). Nach vielen Jahren fand bei den Sorben wieder einmal ein Fest der sorbischen Kultur, das Wendische Festival, statt. Dieses Mal war das Dorf Jänschwalde in der Niederlausitz am 20. und 21. August ein überaus würdiger und großartiger Gastgeber. Fast ein Jahr lang haben die Organisatoren dieses große Fest vorbereitet. Stand es doch im Zeichen des 70-jährigen Wirkens der Domowina in der Niederlausitz, des 25. Geburtstages des Kreisverbandes der Domowina Niederlausitz und des 20. Jubiläums des Wendisch-Deutschen Heimatmuseums in Jänschwalde. Zudem wurde Jänschwalde vor 670 Jahren erstmals schriftlich erwähnt.

nowostki LND