Rohne (AK/SN). Feldarbeit sollen die Schüler verrichten. „Seid ihr bereit? Lasst uns ernten“, forderte Michael Ziesch, Leiter des Regionalstudios Bautzen der Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK), Konzentration und Aufmerksamkeit ein. Im sorbisch-deutschen Mediencamp im Rohner Nepila-Hof ging es um den Alltag des Halbbauern und ersten sorbischen Volksschriftstellers Hanso Nepila-Rowniski (1766-1856). In vielen Szenen stellten acht Oberschüler und Gymnasiasten ehemaliger 5. und 6. Klassen aus Schleife und Bautzen sein Leben nach. „Ziel war es eine szenische Dokumentation zu erstellen, das Endprodukt eine DVD. Interressenten können sich den Film unterdessen auf Youtube ansehen“, sagt die Organisatorin und Koordinatorin der Domowina für sorbische Projekte im Kirchspiel Schleife Juliana Kaulfürst. Gemeinsam mit Michael Ziesch, Marie-Theres Robel sowie Franziska Robel hat sie das Projekt betreut. Finanziert wurde es aus Mitteln der Rahmenvereinbarung zwischen der Domowina und Vattenfall.
Frauen könnten womöglich bald ihren sorbischen Namen in Personaldokumente eintragen lassen. Darum bemühen sich sorbische Politikvertreter.
Cottbus (SN/JaW). Sorbische Vertreter der Politik wollen ereichen, dass sorbische Frauen recht bald ihren Namen in offiziellen Dokumenten nutzen dürfen. Dies sei bisher nicht möglich. „Die gesetzlichen Vorschriften sehen das nicht vor“, teilte Domowina-Geschäftsführer Bernhard Ziesch auf Anfrage mit. Zwar bestehe ein Minderheitennamensänderungsgesetz, dieses sieht aber die Nutzung sorbischer Namen mit einem Suffix nicht vor. Das bestätigte auch eine Expertin des Bundesjustizministeriums auf einer Sitzung des beratenden Ausschusses für sorbische Angelegenheiten des Bundesinnenministeriums am 29. Juni in Cottbus.
Cottbus. „Rückblicke & Ausblicke“ heißt eine aktuelle Ausstellung im Foyer des Cottbuser Rathauses. Sie befasst sich mit der 24-jährigen Geschichte der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur. Vier bis fünf Jahre hat der Cottbuser Fotograf Gerd Rattei das sorbische/wendische Leben in Cottbus und den Dörfern der Niederlausitz im Auftrag der Schule fotografisch begleitet. Bis Ende August sind nun 24 großformatige Farb- und zwölf Schwarz-Weiß-Fotografien zu sehen. Stimmungsvoll zeichnet Gerd Rattei „Rückblicke & Ausblicke“ mit seiner Kamera nach und es lohnt sich, diese aufmerksam zu betrachten.
Senftenberg/Geierswalde (SN/JaW). Das Lausitzer Seenland hat eine neue Attraktion: eine Fahrgastschiffverbindung zwischen dem Senftenberger See und dem Geierswalder See. Seit dem 2. Juli befährt die Reederei Marianne Löwa diese Strecke mit dem Solarkatamaran „Aqua Phönix“. Kurz vor seiner Jungfernfahrt durch den Koschener Kanal wurde er nach altem Brauch mit Sekt getauft. Der Katamaran pendelt nun je nach Saison bis zu zwei Mal täglich zwischen dem Stadthafen Senftenberg und dem Anleger Geierswalde über die Landesgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen hinweg. Zwischenstopps gibt es auf den Touren laut Fahrplan nicht.
Viele Freunde, Interessenten, Vertreter von Tourismus- und Zweckverbänden sowie der Politik – unter ihnen auch der Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz Siegurd Heinze (parteilos), Vertreter der Stadt Senftenberg, der 1. Beigeordnete des Bautzener Landrates Udo Witschas (CDU) und der Elsterheider Bürgermeister Dietmar Koark (CDU) – waren eigens zur Taufe gekommen.
Bautzen (SN/CoR). Im Rahmen des Smoler-Jahres bot die Smoler‘sche Buchhandlung in Bautzen auch den Deutschen eine Veranstaltung zum Jubiläum ihres Namensgebers an, zumal Jan Arnošt Smoler (1816–1884) selbst Bautzener war. Rund 20 Gäste, in der Mehrzahl freilich Sorben, fanden sich so am 7. Juli trotz Europameisterschafts-Halbfinale mit deutscher Beteiligung in der sorbischen Verlagsbuchhandlung ein.
Der Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments hat sich Mitte des Monats mit der eingereichten Petition der Lausitzer Allianz (LA) befasst, in der es um die Braunkohle geht.
Dresden/Bautzen (SN/CoR). Anfang Juli ist an der Dresdener Technischen Universität (TU) ein wissenschaftliches Sonderprojekt mit dem Titel „SorbenWissen“ mit ca. zehn Akteuren angelaufen. Weitere Partner unter der Projektgesamtleitung von Prof. Dr. Christian Prunitsch vom Institut für Slavistik sind der Professor für angewandte Linguistik (beide TU) Dr. Joachim Scharloth und das Sorbische Institut unter der Leitung des Interimsdirektors Dr. Hauke Bartels. Das Projekt soll der Förderung des wissenschaftlichen – hier vor allem des sorbischen – Nachwuchses dienen. Die finanziellen Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Qualifizierung von Wissenschaftsnachwuchs.
Nochten (SN/mwe). Die Ortsgruppe der Domowina Nochten feierte am 9. Juli ihr 70-jähriges Bestehen. Zum kleinen Jubiläumsfest hatten sich ca. 100 Mitglieder und Gäste auf der Pfarrwiese versammelt. Unter Ihnen war auch der erste Vorsitzende der Ortsgruppe, der 95-jährige Max Ladusch. Die heutige Vorsitzende Inge Noack, die das Zepter schon 40 Jahre mit ihren fleißigen Mitstreitern des Vorstandes in der Hand hält, begrüßte u.a. den Vorsitzenden des Domowina- Dachverbandes David Statnik, die Regionalprecherin der Domowina für den Bereich Regionalverbandes „Jakub-Lorenc-Zalěski“ Diana Matitz, den Boxberger Bürgermeister Achim Junker (CDU) und das Pfarrerehepaar Daniel und Martina Jordanow als Ehrengäste. Die Jugendlichen Linda Mächling und Tini Dome trugen zu dieser Festlichkeit die Nochtener Tracht, auch weitere Trachten, z. B. aus der Schleifer Gegend, waren zu sehen.
Nach den Gewittern am 23. Mai und in der Nacht zum 26. Juni sind die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren in den Gemeinden des Verwaltungsverbandes Am Klosterwasser unzufrieden mit der Arbeit der Integrierten Rettungsleitstelle in Hoyerswerda.
Panschwitz-Kuckau (SN/MWj). Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, vollgelaufene Keller – all das haben die freiwilligen Feuerwehrleute in den Gemeinden des Verwaltungsverbandes Am Klosterwasser binnen kurzer Zeit gleich zweimal meistern müssen. Wegen Unzulänglichkeiten bei der Alarmierung der Kameraden aber haben die Bürgermeister der fünf Kommunen nun einen Brief an den Amtsleiter für Ordnung und Sicherheit des Bautzener Landratsamtes René Burk, den stellvertretenden Kreisbrandmeister Volker Lutterberg und den Chef der Hoyerswerdaer Berufsfeuerwehr Dieter Kowark geschickt.