Burkau (AK/SN). Der Abwasserzweckverband Am Klosterwasser (AZV) will in Zerna und in Burkau Bauland für junge Familien erschließen. Möglich wird das durch den am 14. März mehrheitlich beschlossenen Haushalt 2017. Die Gemeinden Burkau, Crostwitz und Räckelwitz stimmten dafür. Die Gemeinde Ralbitz-Rosenthal votierte dagegen. Die Gemeinde Panschwitz-Kuckau fehlte entschuldigt wegen einer eigenen Sitzung.
Der AZV rechnet 2017 mit einem Jahresgewinn von 27 950 Euro. Dieser dient dazu, die Bildung von Rücklagen früherer Jahre nachzuholen. Vor allem 2010 und 2011 fuhr der AZV Verluste ein. Das kann jetzt ausgeglichen werden. Insgesamt weist der Haushaltsplan 2017 Investitionen von 230 000 Euro auf. Davon fließen 180 000 Euro in die Erschließung neuer Baugebiete. In Burkau soll unter anderem das zwischen Wiesenweg und Gärtnereiweg liegende rund drei Hektar große Baugebiet „Am Marienberg“ erschlossen werden. Dort entstehen weit über 30 Grundstücke. Dafür sieht der Bauplan 2017 des AZV 80 000 Euro vor. In Zerna soll ein Baugebiet für 14 Parzellen erschlossen werden, was rund 100 000 Euro kostet.
Die Leipziger Buchmesse zog vom 23. bis 26. März mit 285 000 wiederum mehr Besucher an als im letzten Jahr. Unter den rund 2 500 Ausstellern waren diesmal fünf aus der Oberlausitz, unter anderem auch der Domowina-Verlag.
Leipzig (SN/CoR). Auch der sorbische Verlag aus Bautzen kehrte mit einem positiven Fazit aus Leipzig zurück. „Wir haben Interesse geweckt und auch Bücher verkauft. Besonders gefragt waren unsere Neuerscheinungen ‚Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation‘, die beiden Bände historischer Fotografien ‚Wotmolowane. Mit Licht gemalt‘ sowie die zum fünften Mal aufgelegte ‚Kurze Geschichte der Sorben‘“, erklärte die Vertriebsleiterin Manja Bujnowska.
Löbau (SN/JaW). Mindestens drei sorbische Vereine haben sich zum 26. Tag der Sachsen in Löbau angemeldet. Das bestätigte die Sprecherin des Projektbüros des Tages der Sachsen Eva Mentele auf Anfrage. Sie räumte jedoch ein, dass es mehr sein könnten. „Es ist auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich, ob es sich bei einem Verein um einen sorbischen handelt. Drei konnten wir aber anhand des Namens als sorbische Vereine identifizieren“, so Eva Mentele.
Wie die Serbske Nowiny erfuhren, nehmen der Sorbische Männerchor Delany sowie das Sorbische Folkloreensemble Schleife am größten Volksfest Sachsens vom 1. bis zum 3. September 2017 in Löbau teil. Das bestätigten der Vorsitzende des Cunnewitzer Männergesangvereins Janek Schäfer ebenso wie das Vorstandsmitglied des Schleifer Ensembles Wolfgang Kotissek. Bis zum 31. März können sich aber noch Vereine und Gruppen zum Tag der Sachsen in Löbau anmelden, wie das Projektbüro mitteilte.
Anlässlich des Jubiläumsjahres der Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen ist beim Domowina-Verlag der Sammelband „Pjeć lětstotkow. Serbja a reformacija – Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation“ erschienen.
Die Herausgabe und wohl auch maßgebliche Redaktion oblag dem Sorbischen Superintendenten Jan Mahling. Für das zehnköpfige Autorenkollektiv wurden auch wissenschaftliche Autoren gewonnen, die nicht unbedingt aus der „Insider-Perspektive“ schreiben, beispielsweise Friedrich Pollack, Dr. Edmund Pech oder Dr. Ines Keller. Die Paritäten der insgesamt 20 Aufsätze sind dergestalt, dass die Hälfte auf das Ehepaar Mahling entfällt.
Der Generationswechsel bei der Domowina setzt sich fort. Das ist eine positive Nachricht, die die Delegierten und Gäste von der Hauptversammlung der Domowina am 25. März in Hoyerswerda mit nach Hause nahmen. David Statnik ist als Frontmann bestätigt worden und bekommt im neuen Bundesvorstand einige neue junge Mitglieder zur Seite. Das ist gut so, denn ohne Jugend gibt es keine Zukunft.
Cottbus (SN/MiR/JaW). Die Signale in der Niederlausitz stehen auf Protest. Grund dafür ist der Entwurf einer neuen Verordnung für den Sorbischunterricht und den bilingualen Unterricht an brandenburgischen Schulen des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS). Nach der neuen Verordnung soll der Sorbischunterricht künftig nur noch für Gruppen mit zwölf und mehr Schülern genehmigt werden. Das betrifft sowohl den bilingualen Unterricht als auch den Unterricht für Interessenten, die Niedersorbisch als Fremdsprache lernen. Zugleich soll der jahrgangsübergreifende Niedersorbischunterricht generell für mehr als zwei Klassenstufen gelten, was bisher nur teilweise praktiziert wurde. Dies lehnen jedoch die sorbischen Akteure strikt ab. Sie akzeptieren nur jahrgangsübergreifenden Unterricht mit maximal zwei Klassenstufen.
Bautzen (SN/mwe). Städte und Kommunen in der zweisprachigen Lausitz können sich erneut um den Titel „Sprachenfreundliche Kommune – Die sorbische Sprache lebt“ bewerben. Im Bautzener Haus der Sorben hat die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Rates für sorbische Angelegenheiten des Freistaates Sachsen Maria Machalk (CDU) am 3. Februar die dritte Auflage gestartet. Der Präsident des Sächsischen Landtages Dr. Matthias Rößler (CDU) hat erneut die Schirmherrschaft des alle fünf Jahre stattfindenden Wettbewerbs übernommen. In seiner Vertretung konnte Maria Michalk die Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages Andrea Dombois (CDU) zur Eröffnungsveranstaltung begrüßen.
Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 28. Januar im Trauzimmer des Schlosses Hoyerswerda berief die Initiative Serbski Sejm 19 Personen aus der Nieder-, Mittel- und Oberlausitz in den Ältestenrat. Das Gremium soll den Prozess zu einem demokratisch legitimierten Sorbischen Parlament begleiten.
Hoyerswerda (SN/at). Im Festvortrag kritisierte Prof. Dr. Klaus Thielmann, dass „die bisherigen Bemühungen um die Erhaltung von Schlüsselelementen der sorbisch-wendischen Kultur ungenügend wirksam sind“. Die Anstrengungen sowohl Einzelner als auch der bestehenden Institutionen und Vertretungen bis hin zu Protesten „konnten existenzielle Rechte des sorbisch-wendischen Volkes nicht durchsetzen und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten nicht ausschöpfen, denn sie sprechen bisher nicht mit einer Stimme und handeln nicht in gleichem Sinn“. Prof. Thielmann sieht in einem sorbischen Parlament das Potenzial dafür, „die Bildung einer Modellregion Lausitz mit deutschlandweiter und internationaler Ausstrahlung anzustoßen“.
Ostro (SN/MiR). Mehr als 120 000 Euro sind in den vergangenen fünf Monaten in die Ostroer Kindertagesstätte „Dźěćacy raj“ (Kinderparadies) geflossen. Die Kellerräume der Einrichtung, in Trägerschaft des Sorbischen Schulvereins, mussten saniert werden. Anfang Februar wurde Einzug gefeiert. Die wesentlichen Arbeiten waren erledigt, während der Winterferien wurden noch kleinere Unzulänglichkeiten beseitigt. Dabei war es gar nicht so einfach. 2016 wurden die Räume zwei Mal durch Starkregen überflutet und konnten nicht mehr genutzt werden. Die Gemeinde hatte anfangs sogar daran gedacht, die KiTa zu schließen und die Ostroer Kinder in Panschwitz-Kuckau unterzubringen. Neben den genannten Schäden wurde in den Kellerräumen Verdacht auf massiven Pilzbefall festgestellt. Doch die Einrichtung schließen, das ließen vor allem die Eltern nicht zu. Sie schrieben an die sächsische Staatsministerin für Kultus Brunhild Kurth (CDU) mit der Bitte, die Sanierung der KiTa zu unterstützen.
Bautzen. Mehr als ein ganzes Jahr intensiv proben und dann heißt es: Heute haben wir Premiere. Das erlebten unlängst die Mitglieder des sorbischen Kinder- und Jugendtheaters am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen. „Zrudny princ“ (Der traurige Prinz) heißt die aktuelle Inszenierung. Sieben junge Akteure, Schüler der Sorbischen Oberschule „Dr. Maria Grollmuß“ Radibor und des Sorbischen Gymnasiums in Bautzen standen voller Enthusiasmus auf der Bühne im Bautzener Burgtheater. Jeder Stuhl im Saal war besetzt, Theatermitarbeiter mussten stehen. Unter den Anwesenden waren nicht nur Eltern und Großeltern aktiver Kinder, sondern auch der Intendant des DSVTh Lutz Hillmann und der Direktor der Stiftung für das sorbische Volk Jan Budar. Mitarbeiter weiterer sorbischer Institutionen ließen sich das Schauspiel ebenfalls nicht entgehen.