Sachlich und fair debattiert

Mittwoch, 28. August 2024 geschrieben von:

Domowina hat drei Wahlforen zum Landtagswahlkampf beigesteuert

Schmeckwitz-Smječkecy/Hoyerswerda-Wojerecy/Malschwitz-Malešecy (SN/mb). Mit drei Wahlforen und den jeweiligen Direktkandidaten der Parteien bei den Landtagswahlen in Sachsen, die am kommenden Sonntag stattfinden, hat der sorbische Dachverband Domowina zur sachlichen Meinungsbildung nicht nur der sorbischen Wählerschaft in unserer Region beigetragen. Die Foren waren gut bis sehr gut besucht, sie wurden in Schmeckwitz und Hoyerswerda vom Domowina-Vorsitzenden Dawid Statnik. in Malschwitz vom sorbischen MDR-Rundfunkjournalisten Jakub Wowčer moderiert. Zugleich hatte man sich einen dramaturgischen Kniff von den Foren der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung abgeschaut und die Zuschauer über verschiedene Themen abstimmen lassen.

Die Slawenburg Raddusch hat eine Zukunft. Die Stadt Vetschau/Wětošow und die Stiftung Slavonic Europe aus Brüssel haben am 15. August einen Überlassungsvertrag unterschrieben. Dieser ist für die Dauer von sechs Monaten ausgelegt und soll dann in einen Erbbaurechtsvertrag überführt werden, bestätigten beide Partner.

Vetschau/Wětošow/Brüssel (SN/at). Dieser Nutzungspachtvertrag ist recht schnell verwirklicht worden. Noch nach der Mai-Sitzung der Stadtverordnetenversammlung Vetschau, wo ein Grundsatzbeschluss zur Slawenburg angenommen wurde, hieß es, für den notwendigen Vertrag seien erst einige Fragen zu klären. Das jedoch hätte Zeit gekostet, die die Stiftung Slavonic Europe nicht verstreichen lassen wollte. „Herr Chmelík ist sehr engagiert. Er bestand auf einer schnelleren Lösung und schlug einen Übergangsvertrag vor“, erläutert der Vetschauer Bürgermeister Bengt Kanzler. Daraufhin befürworteten die Stadtverordneten im nichtöffentlichen Teil ihrer Sitzung am 25. Juli diesen Weg.

Ein Traum – in der Lausitz wurde er wahr

Mittwoch, 28. August 2024 geschrieben von:

Am 28. Mai veröffentlichte die Suchmaschine Google anlässlich des Geburtstages von Mina Witkojc eine Grafik der Künstlerin Siggiko. Mit bürgerlichem Namen heißt sie Emily Barthold und lebt in Cottbus/Chóśebuz. Milan Pawlik war neugierig und hat sich mit ihr unterhalten.

Wie kam es dazu, dass Sie die sogenannte Doodle-Grafik für die Plattform Google erstellen „durften“?

Siggiko: „Google Deutschland“ hatte die Absicht, den Geburtstag von Mina Witkojc auf ihrer Seite zu thematisieren und suchte nach Künstlern, die mit der Heimat von Mina Witkojc verbunden sind. Die Verantwortlichen stießen dabei auf mich – wahrscheinlich aufgrund meiner digitalen Grafiken im Internet. Kurz waren sie irritiert, als sie feststellten, dass ich US-Amerikanerin bin. Da ich aber schon seit einigen Jahren in Cottbus lebe und arbeite und meine Grafiken in der Lausitz inzwischen eine feste Fan-Community haben, erhielt ich den Auftrag letztendlich. Mit der Frage, ob ich „authentisch genug“ für diesen Auftrag bin, haben sie sich aber länger und ernsthaft beschäftigt.

Electro am Steinbruch

Mittwoch, 28. August 2024 geschrieben von:

Open-Air-Festival der elektronischen Musik mit politischen Aspekten

Miltitz/Miłoćicy (SN/bn). Der Verein Meta Solis hat inzwischen zum sechsten Mal das nach ihm benannte Open-Air-Festival am Miltitzer Steinbruch veranstaltet. Insgesamt rund 300 Besucher haben am ersten Augustwochenende zur Musik von insgesamt 17 DJs und Gruppen getanzt, an Workshops und Führungen teilgenommen sowie Vorträge verfolgt. Den Auftakt bildete eine Performance des Spoken-Word-Kollektivs (L)Ost Poetas. Jessy James LaFleur, Sam Ziemeck, Jonas Pjetaš, Tabea Wels, Alina Stark und die erstmals öffentlich auftretende Klara Bjedrichec beleuchteten mit ihren Texten vor allem Fragen rund um Heimat und Identität. Den musikalischen Teil eröffnete die Chemnitzer Band Baumarkt mit Electro Punk. Danach sorgten die DJs djnl83, Flexible Heart (beide aus Dresden) und Knytl (Ostro/Wotrow) mit Techno, IDM und Drum’n’Bass für Bewegung im Publikum. Im Rahmen des ersten Workshops verwies Franciska Bulankec auf Verbindungen zwischen der altslawischen Mythologie und dem Christentum.

Am 12. September 1950 beschloss die brandenburgische Landesregierung die „Erste Verordnung betr. Förderung der sorbischen Volksgruppe“. Nach dem Sorbengesetz in Sachsen wurden nun auch im Land Brandenburg die Rechte der Sorben gesetzlich geregelt. Der entscheidende Unterschied war, dass hier nicht das Parlament, sondern die Landesregierung die Förderverordnung beschlossen hatte. Wie war es dazu gekommen?

Die vermeintliche Provinz entpuppt sich nicht nur in der Kriminalliteratur häufig als trügerisches Idyll, in dem sich hinter den Zäunen pittoresker Gärten Abgründe eröffnen, Mitmenschlichkeit geheuchelt und nicht selten genüsslich gemeuchelt wird. All dies findet auch in Henning Kreitels Roman „Der Mord an der Mühle“ statt, Letzteres zwar sparsam, dafür jedoch mitunter wirklich in des Wortes Sinne.

Telegramm (28.08.24)

Mittwoch, 28. August 2024 geschrieben von:

Erstes junges Wahlforum

Bautzen/Budyšin. Der Bautzener Kreisschülerrat mit dem Sorben Jan Kliman an der Spitze hatte am vergangenen Donnerstag zur Podiumsdiskussion mit den Kandidatinnen und Kandidaten des Bautzener Landkreises für die Landtagswahlen geladen. Thema waren die fortdauernden brennenden Probleme in der Bildung. Sieben Politikerinnen und Politiker diskutierten so das Lehramtsstudium, die Digitalisierung und ob Noten noch zeitgemäß sind.

Alle an einen Tisch

Dresden/Drježdźany. Die sächsische SPD-Spitzenkandidatin und sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration im Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz Petra Köpping verurteilt die Bedrohung von Kommunalpolitikern in deren Amt. In einem Gespräch mit Betroffenen betonte sie die Notwendigkeit, „alle Ministerien an einen Tisch zu bekommen“, wenn es um dieses Thema geht.

Wohnungsmarkt bedeutend

Der kleine Ort Spohla/Spale in der Nähe von Hoyerswerda/Wojerecy wurde vor 650 Jahren erstmals im Zinsregister des Klosters „Marienstern“ in Panschwitz/Pančicy erwähnt. Dies war den Vereinen und Dorfbewohnern, vor allem der Jugend Grund genug, den Brauch des ­Stoppelreitens aufleben zu lassen. Foto: Lubina Dučmanowa

Schläge gegen die Sprache

Mittwoch, 28. August 2024 geschrieben von:

Kita-Träger und Landesamt schaden dem Sorbischen – gegen Elternwillen

Bukecy-Hochkirch/Radibor-Radwor (SN/mb). Für die Eltern der Witaj-Gruppe in der Kindertagesstätte „Sonneneck“ Hochkirch/Bukecy war es eine unliebsame Überraschung zum Wochenende. Der Träger der Einrichtung, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bautzen/Budyšin, teilte ihnen per E-Mail mit, dass die Gruppe ab Montag nicht mehr existiert und die Kinder auf andere Gruppen aufgeteilt werden. Wir wollten kurz vor Absendung der Mail von der Leiterin des „Sonnenecks“ wissen, warum die AWO so entschieden hat. Sie habe jetzt keine Zeit und müsse gerade ihren Schreibtisch aufräumen, man möge nächste Woche wieder anrufen, war die Antwort.

Erntebrauch in diesem Jahr mit vielen Diskussionen

Mittwoch, 28. August 2024 geschrieben von:

Cottbus/Chóśebuz (HA/SN). In der Niederlausitz hat die Zeit der sorbischen Erntebräuche begonnen. „Kokot“ wird hier vom 27. Juli bis zum 14. September in 22 Dörfern gefeiert, mit Hahnrupfen oder Hahnschlagen. Höhepunkt wird die Veranstaltung Super-Kokot am 28. September in Dissen/Dešno sein. Dort wetteifern die Sieger der örtlichen „Kokote“ um den Ehrentitel eines Super-Königs.

In diesem Jahr waren die ersten Veranstaltungen leider mit unschönen Diskussionen verbunden. Der Tierschutzverein PETA hatte bereits im vergangenen Jahr Klage eingereicht, weil seiner Meinung nach der tote Hahn noch gequält wird. Und das ist gegen die Gesetze. Besonders das Veterinäramt im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) reagierte und wollte der Jugend in Byhleguhre/Běła Góra nicht erlauben, einen Hahn nach alter Tradition zu rupfen.

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