LEAG übergab neue Ortsmitte

Mittwoch, 29. Mai 2024 geschrieben von:
Bis Ende 2024 soll die Umsiedlung von Mühlrose/Miłoraz abgeschlossen sein, um den Tagebau Nochten fortzuführen. Der Bergbaukonzern LEAG übergab am 25. Mai die Ortsmitte von Neu-Mühlrose/Nowy Miłoraz im Norden der Gemeinde Schleife/Slepo. Symbolisch erhielt Sten Kowalick, Vorsitzender des Beirates Umsiedlung Mühlrose (rechts), von Holzkünstler Thomas Schwarz aus Schleife ein Kunstwerk aus Holz. Es stammt von der Blutbuche nahe des früheren Jagdschlosses. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte, dass die Umsiedlung ein ausdrücklicher Wunsch der Mühlroser selbst gewesen sei. Foto: Andreas Kirschke

Sorbisches im Programm des sächsischen BSW

Mittwoch, 29. Mai 2024 geschrieben von:

Dresden/Drježdźany (BD/SN). Das sächsische Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hält es für notwendig, dass „die Kultur- und Bildungsautonomie des sorbischen Volkes von einem hohen Grad an Eigenverantwortlichkeit und Eigenbestimmung getragen wird“. Das geht aus den Zielen des Landeswahlprogramms hervor, welches am 18. Mai ein Parteitag des BSW einstimmig beschlossen hat.

Angesichts der bedrohlichen Lage des Sorbischen unterstützt das sächsische Bündnis – wie es im Konzept für den Landtag in Sachsen heißt – das „sorbisch-deutsche Miteinander“ ebenso wie das „zivilgesellschaftliche Engagement der Sorbinnen und Sorben in ihren Vereinen und Verbänden“. In der Einleitung in den sorbischen Abschnitt im Kapitel 7 erscheint die positive Feststellung zu den Sorben aufgrund der Entwicklung von der friedlichen Revolution her: „Die demokratische Berücksichtigung der Interessen der Volksgruppe der Sorben ist im Freistaat eine lebendige Tradition.“

Starke neue fünfte Klassen

Mittwoch, 29. Mai 2024 geschrieben von:
Bautzen/Budyšin (SN/MG). Die Anmeldefristen für die fünften Klassen für das Schuljahr 2024/2025 ist abgeschlossen. Am Sorbischen Gymnasium in Bautzen/ Budyšin, sowie an den Sorbischen Oberschulen in Bautzen/Budyšin, Räckelwitz/Worklecy, Radibor/Radwor, Ralbitz/Ralbicy, sowie an den Oberschulen Wittichenau/Kulow und Schleife/Slepo wurden insgesamt 292 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Die Klassenbildung ist abgeschlossen, teilte das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) Mitte des Monats mit. Die schlussendliche Schülerzahl wird aber „wegen des dynamischen Anwaltsprozesses“ erst zu Beginn des Schuljahres feststehen, heißt es weiter. Klar ist aber schon jetzt, dass es in der Sorbischen Oberschule Radibor keinen muttersprachlich sorbischen Schüler geben wird. Die Schulleiterin Diana Wow­čerjowa bedauert dies sehr. An der Oberschule gab und gibt es aber schon länger nur wenige mut­tersprachliche Schüler. Eine gegensätz­liche Tendenz bildet sich in Schleife ab, wo von 44 angemeldeten Schülern 39 den Sorbischunterricht besuchen wollen.

Dichterin Róža Domašcyna war im Mai Gast des Literatursalons „Sowohl als auch“, den die ehemalige Chefredakteurin des Nowy Casnik Stefanie Krawcojc regelmäßig in Cottbus veranstaltet und moderiert. Domašcyna rezitierte unter dem Titel „Ein Echo rief mit der Stimme der Totenfrau“ eigene Lyrik, wobei sie mehrere Sprachen ineinander fließen ließ. Foto: Wolfgang Hoffmann

Roman mit realem Hintergrund

Mittwoch, 29. Mai 2024 geschrieben von:

Hoyerswerda/Wojerecy (KD/SN). Der Berliner Autor Thomas Hartwig stellte Ende April in der Hoyerswerdaer Kulturfabrik sein 2023 erschienenes Buch „Hoywoj“ vor, welches das Leben einer sorbischen Familie von der Zeit des Dritten Reiches bis in die frühen 1990er Jahre beschreibt. Auslöser für dieses Thema war die Ermordung der Aushilfskellnerin Waltraud Scheffler 1992 in der Gaststätte „Zur Grubenlampe“ von Geierswalde/Lejno durch einen Neonazi. Scheffler wollte den damals 17-jährigen Angreifer dazu bringen, die Latte vom Friedhofszaun wegzulegen und bezahlte diese Zivilcourage mit ihrem Leben, erzählt Hartwig die wahre Geschichte.

Identitäten theatral beleuchtet

Mittwoch, 29. Mai 2024 geschrieben von:

Budyšin/Bautzen (los/SN/bn). Aus unterschiedlicher Perspektive erzählt erlebten zwei Theaterstücke über die sorbische resp. Lausitzer Identität im Mai ihre Uraufführung. Im Kleinwelkaer Schwesternhaus stellten acht Laiendarsteller unter der Überschrift „Naš kraj – Unser Land“ ein „performatives Theaterstück über das deutsch-sorbische Verhältnis“ vor. Das Szenario hatten sie gemeinsam mit der Regisseurin Juliane Meckert anhand eigener Erfahrungen und Recherchen selbst verfasst. Weitere Vorstellungen sind im Rahmen des kommenden Festivals „Kommen und Gehen“ geplant.

Jetzt haben wir die Wahl

Mittwoch, 29. Mai 2024 geschrieben von:
Marcel Brauman

Wir haben die Wahl – für Gemeinde- und Stadtrat bzw. Kreistag und bei den Kandidaten der Europawahl. Ich bekenne: Wie der Bestplatzierte der SPD aus Sachsen bei den Europawahlen heißt und dass er bereits seit 2022 Abgeordneter im Europaparlament ist, habe ich erst so richtig mitbekommen, als der gewaltsame Übergriff auf ihn durch die Medien ging. Auch wenn viele Namen europapolitischer Akteure Schall und Rauch sind, weiß zumindest jeder gutinformierte Zeitungsleser, worum es bei diesen Wahlen geht: um eine Rückkehr zu mehr Nationalismus oder eine Fortsetzung der inneren Integration. Das sorbische Volk als sprachlich-kultureller Brückenbauer zwischen mehreren Ländern steht dabei im Alltag für das Motto „Europa zuerst!“ Die Partei, die gerade „Unsere Bürger zuerst!“ plakatiert und schon lange „Unser Land zuerst!“ propagiert, will das krasse Gegenteil. Nämlich eine Rückkehr in die Epoche, in der (Deutsch-)Nationales dominierte – die Folgen waren bekanntlich infernalisch.

Ehrlich, feinfühlig, schmerzend

Mittwoch, 24. April 2024 geschrieben von:

Bautzener Premiere zum Bundesstart des Films „Bei uns heißt sie Hanka“

Bautzen/Budyšin (SN/bn). „Es ist uns eine große Ehre und Freude, die Premiere des Films ‚Bei uns heißt sie Hanka – Pla nas gronje jej Hanka – Pola nas rěka wona Hanka‘ in unserem Haus veranstalten zu dürfen.“ Mit diesen Worten begrüßte die Leiterin des Bautzener Filmpalastes Sibylle Schramm am 11. April die Gäste der ersten regulären Vorstellung des Films, der inzwischen deutschlandweit in den Kinos gezeigt wird. Cosima Stracke-Nawka vom sorbisch-deutschen Netzwerk Łužycafilm dankte ihr und ihrer Mannschaft „für den Anstoß und die Bemühungen, die Premiere in Bautzen verwirklichen zu können“.

Gespräche können folgen

Mittwoch, 24. April 2024 geschrieben von:

Mit der 4. „Serbska debata“ endete die erste derartige Veranstaltungsreihe

Auf dem Podium des Saales „Vis-à-vis“ in Wojerecy/Hoyerswerda saßen Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina, Mato Krygaŕ, Vorsitzender des Sorbischen evangelischen Vereins, Marcel Brauman, Moderator und Chefredakteur der Serb­ske Nowiny und Hagen Domaška, Aktivist für den Serbski Sejm. Sie beendeten am 10. April die 2024 erstmals veranstaltete Diskussionsreihe „Serbska debata (Sorbische Debatte)“ mit dem Thema „Wer vertritt das sorbische Volk? Die Zukunft der politischen Partizipation“.

Den Mut aufbringen, um gewohnte Pfade zu verlassen

Mittwoch, 24. April 2024 geschrieben von:

Bautzen/Budyšin (SN). „Es erfordert Mut, sich von vertrauten Mustern zu lösen und neue Ideen zu erkunden.“ Dieser Gedanke hat für Diana Tüngerthal einen direkten Bezug zur sorbischen Kultur im Rahmen des Strukturwandels in den Braunkohleregionen. Es gehöre genau dieser Mut dazu, „alte Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen, um die sorbische Sprache und Kultur für zukünftige Generationen zu bewahren“.

Die Kreativarbeiterin ist Tourismusbeauftragte in der Abteilung Strukturentwicklung, Wirtschaftsförderung und internationale Beziehungen im Landratsamt Görlitz. Zudem ist Diana Tüngerthal Mitglied des Beirates für das Förderprogramm „Sorbische Sprache und Kultur im Strukturwandel“ der Stiftung für das sorbische Volk. Diese hatte Anfang April ins Bautzener Haus der Sorben zu einem Austausch geladen, wie die jährlich 2,5 Millionen Euro, die nach dem Investi­tionsgesetz Kohleregionen bis 2038 zu Verfügung stehen, bestmöglich zum Nutzen von Sprache und Kultur eingesetzt werden können.

Neuheiten LND