Landtag sorbisch beschriftet
Dresden. Der Sächsische Landtag ist nun auch zweisprachig beschriftet. Den sorbischen Schriftzug „Sakski krajny sejm“ am Besuchereingang stellte Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler gemeinsam mit den sorbischen Abgeordneten Aloysius Mikwauschk, Marko Schiemann (alle CDU) und Heiko Kosel (Die Linke) am 15. November der Öffentlichkeit vor. Der Haupteingang des Parlamentsgebäudes ist weiterhin nur in deutscher Sprache ausgeschildert.
Als Vorsitzender bestätigt
Königswartha. Mato Krüger aus Wuischke (Gemeinde Hochkirch) steht weiterhin an der Spitze des Sorbischen Evangelischen Vereins. Dafür stimmten die Mitglieder auf der Hauptversammlung des Vereins am Reformationstag in Königswartha. Arnd Sobe aus Hochkirch beendete seine langjährige Mitarbeit im Vorstand. Seinen Platz nimmt nun Robert Matschie aus Grubschütz ein.
Direktkandidaten gewählt
Burg/Spreewald (SN). Mit dem erstmals verliehenen Landespreis für herausragendes sorbisches/wendisches sprachliches Engagement ist die Witaj-Kindertagesstätte „Mato Rizo“ im Cottbuser Ortsteil Sielow ausgezeichnet worden. Die brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Dr. Martina Münch (SPD) überreichte die Ehrung der Kita-Leiterin Diana Buchan auf einer Festveranstaltung am 24. November in Burg/Spreewald.
„Im Jahr 1998 war die Kita ,Mato Rizo‘ mit ihrem bilingualen Witaj-Programm eine Vorreiterin – heute wird das Witaj-Programm in acht Kitas und sechs Grundschulen in Brandenburg angeboten“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa Worte der Ministerin bei der Preisverleihung. Sprachliche Vorbilder sind notwendig. Denn aus dem Alltag ist bekannt, wie schwierig es ist, eine Minderheitensprache wie das Niedersorbische/Wendische konsequent zu nutzen.
Schleife (SN/at). Das sogenannte Sorbische Parlament Serbski Sejm ist gewählt, es hat sich am 17. November in Schleife im Rahmen eines Festaktes konstituiert und die Arbeit aufgenommen. Drei Dokumente, die dem Selbstverständnis der neuen Vertretung Ausdruck verleihen sollen, haben die jeweils zwölf Abgeordneten mit niedersorbischem/wendischem sowie obersorbischem Bekenntnis einstimmig beschlossen. Im „Manifest des Serbski Sejm“ sind dessen Handlungsgrundsätze umrissen. Eine „Friedensbotschaft“ vermittelt den „unumstößlichen Willen zum inneren und äußeren Frieden“ des sorbischen/wendischen Volkes. Im „Vertretungsanspruch“ erkennt der erste Serbski Sejm „die bisherige Leistung der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. in der Durchsetzung der Interessen des sorbischen/wendischen Volkes im Rahmen ihrer strukturellen Möglichkeiten an und reicht die Hand zur fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle unseres Volkes“.
Kulturelles Erbe und Minderheitenrecht standen unter anderem im Mittelpunkt der 2. europäischen Minderheitenmedienkonferenz mit sorbischer Beteiligung vom 15. bis zum 17. November im serbischen Novi Sad.
Novi Sad (SN/JaW). Medien der Minderheiten sind Kulturerbe. Das hat die 2. europäische Minderheitenmedienkonferenz im serbischen Novi Sad ergeben.
Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten in Deutschland besteht 30 Jahre. Dem war ein Festakt am 7. November in der Berliner Französischen Friedrichstadtkirche gewidmet.
Berlin (SN/JaW). Neben dem derzeitigen Amtsinhaber Prof. Dr. Bernd Fabritius waren der Einladung fast alle seiner Amtsvorgänger gefolgt, ebenso wie die Vertreter von Aussiedlern und der nationalen Minderheiten der Friesen, Dänen, Sorben und der Sinti und Roma in Deutschland. Die sorbische Minderheit vertraten unter anderem der Vorsitzende und der Geschäftsführer der Domowina David Statnik und Marko Kowar.
Die am 28. September 1988 eingeführte Funktion dieses Beauftragten ist dem Bundesinnenministerium angegliedert. Prof. Dr. Günter Krings, der den Bundesminister des Inneren Horst Seehofer (CSU) als Gastgeber vertrat, verwies darauf, dass dieses Amt vor 30 Jahren vorrangig zur Unterstützung von Aussiedlern ins Leben gerufen worden war. Als erster übte es bis Dezember 1998 der Parlamentarische Staatssekretär Horst Waffenschmidt aus.
Der Regionalverband der Domowina Hoyerswerda hat wieder einen Vorsitzenden. Nach vielen Jahren ohne einen solchen wählte die Hauptversammlung Marcel Braumann in dieses Amt.
Hoyerswerda (SN/MkWj). Die Erleichterung konnte man geradezu mit Händen greifen: Der Domowina-Kreisverband „Handrij Zejler“ Hoyerswerda hat nach vielen Jahren wieder einen Vorsitzenden. Die Delegierten der jährlichen Hauptversammlung wählten Ende Oktober Marcel Braumann zu ihrem neuen Vorsitzenden. Mit dem Regionalverband, dem sieben Domowina-Gruppen und dreizehn Vereine angehören, ist der 55-Jährige eng verbunden. Braumann sitzt gegenwärtig mit dessen Mandat im Bundesvorstand der Domowina und besucht in dieser Funktion regelmäßig die Veranstaltungen der Domowina um Hoyerswerda. Beruflich arbeitet Marcel Braumann als Pressesprecher der Linksfraktion im Sächsischen Landtag in Dresden.
Zum „Blickpunkt“ mit der Überschrift „Die Nerven angespannt“ in der Novemberausgabe der SN in deutscher Sprache schreibt Karl Fisher, Mitglied der Domowina in der Niederlausitz:
Die Initiative „Serbski Sejm“, die für sich beansprucht, ein sorbisches (wendisches) Parlament gegründet zu haben, ist ja eine eher kleine Gruppe von Aktiven aus der Ober- und Niederlausitz. Sie führte mit 1,5 Prozent der geschätzten 60 000 sorbischen Menschen eine Abstimmung durch. Das ist natürlich legitim, aber damit keineswegs auch repräsentativ für das ganze sorbische Volk.
Hoske (SN/BŠe). Die Landwirtschaft kann auf vielfältige Weise zum Artenschutz beitragen. Das bewies unlängst der Landwirtschaftsbetrieb Domanja aus Hoske bei Wittichenau, welcher die begehrte Auszeichnung des nationalen Schutzprojekts „Rotmilan – Land zum Leben“ erhalten hat. Auf circa 40 Hektar Fläche baut der Betrieb Luzerne an, welche den Boden verbessert und mit Stickstoff anreichert. Außerdem nutzen Domanjas die Pflanze als Frischfutter für ihre Tiere. Auch zwischen den Aroniabüschen auf den Feldern in der Nähe von Hoske wurde Luzerne eingesetzt. „Das dient nicht nur der Pflanze“, erzählt Landwirt Matthias Domanja, „sondern wir beobachten auch jede Menge Vögel.“ Der Landwirtschaftsbetrieb mäht die Flächen gestaffelt. Gerade für die Greifvögel ist das von großem Vorteil. Auf den frisch gemähten Flächen sind Kleintiere wie Wühlmäuse besonders gut zu erkennen. „Wir hatten immer große Schäden durch Wühlmäuse im Wurzelbereich der Aroniapflanze“, erklärt der Landwirt.
Trebendorf (AK/SN). Sachsen bekennt sich zum vereinbarten Maßnahmenplan für die Gemeinden Schleife und Trebendorf, den der Freistaat, der Görlitzer Landrat, die beiden Bürgermeister und die LEAG im Mai 2017 unterzeichnet haben. Nun muss dieser verwirklicht werden. Das unterstrich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) auf der Einwohnerversammlung am 19. November in Trebendorf. Rund 250 Interessenten waren in die Mehrzweckhalle gekommen. Wie Kretschmer betonte, sind die Empfehlungen der Kohlekommission auch für die Einwohner von Mühlrose entscheidend.
Zuvor berieten die Gemeinderäte von Schleife und Trebendorf gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten über die Umsiedlung von Mühlrose, über den Schutz vor Staub und Lärm wie auch über die Feuerwehren in der Gemeinde Schleife.