Baruth (CS/SN). Nachdem die Aufgabe, die sich der Glockenförderverein der Kirche Baruth gestellt hatte, mit der Sanierung des Glockenturms erfüllt ist, haben sich die Vereinsmitglieder nun einer neuen Herausforderung gestellt. Denn das Kirchenschiff bedarf dringend einer Sanierung. Deshalb gründete sich im März auf der Migliederversammlung des Glockenfördervereins der neue Verein „Förderverein Baruther Kirche“, dessen Vorsitzender Friedrich Hesse ist.
Am 16. April hatte der Vorstand den Baupfleger der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Bernhard Preiß zu einer Begehung eingeladen. Damit wollte man sich einen ersten Überblick verschaffen, was am Kirchgebäude zu tun ist. Es wurde festgestellt, dass die Dacherneuerung oberste Priorität hat. Aber auch die Fenster müssen dringend erneuert werden. Für den 12. Mai ist eine gemeinsame Beratung zwischen dem Förderverein und der Kirchgemeinde geplant.
Budyšin (SN/BŠe). Der Wasserverbrauch in privaten Haushalten ist in Deutschland im vergangenen Jahr nach ersten Schätzungen deutlich gestiegen. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unlängst nach einer vorläufigen Bestandsaufnahme mitteilte, konsumierte jeder Einwohner im Jahr 2020 im Schnitt 129 Liter Trinkwasser pro Person und Tag – und damit vier Liter mehr als im Vorjahr. „Homeoffice, Kontaktbeschränkungen und ausgefallene Reisen haben dazu geführt, dass die meisten Bürger deutlich mehr Zeit zu Hause verbrachten und dort entsprechend mehr Wasser verbrauchten“, meint beim BDEW Hauptgeschäftsführer Martin Weyand.
Gegen die Pläne der Sächsischen Landesdirektion, auf dem Bärwalder See eine naturschutzrechtliche Schutzzone auszuweisen, formiert sich in Boxberg scharfer Protest.
Boxberg (AK/SN). Der Bärwalder See soll für Tourismus und Wassersport attraktiv bleiben und nicht zu einer Naturschutz-Zone mit einem zentral in der Seemitte ausgewiesenen Vogelschutzgebiet werden. Dies bekunden jetzt die Gemeinde Boxberg, der Sächsische Seglerverband und der Sächsische Anglerverband Elbflorenz in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie protestieren damit entschieden gegen die Pläne der Sächsischen Landesdirektion. Einstimmig beschloss am 12. April der Gemeinderat die Erklärung.
Unter dem Titel „Die Freiheit winkt! Die Sorben und die Minderheitenfrage nach 1918“ hat das Sorbische Institut eine Wanderausstellung erarbeitet, die im Sorbischen Museum bis zum 28. Mai auf ihr erstes Publikum wartet.
Bautzen (SN/CoR). Anderthalb Jahre recherchierten die Historiker Dr. Friedrich Pollack und Dr. Jana Piňosová in rund vierzig Archiven von Washington bis Prag für das Drittmittelprojekt. Das Ergebnis: Nicht nur ein Einblick in die Hochzeit der sorbischen Nationalbestrebungen zwischen den Weltkriegen, illustriert mit schönen Details wie dem Billett von Arnošt Bart zur Friedenskonferenz in Versailles, sondern auch ein Überblick über den deutschen Umgang mit Minderheitenrechten, Fragen nach kollektiver Selbstbestimmung, nach Toleranz und Interessenausgleich zwischen Minderheit und Mehrheit vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, das Nazi-Regime und die DDR bis heute. Welche Rolle die slawischen Nachbarn und die dort tätigen sorbischen Freundesvereine spielen, ist ebenfalls Thema der 15 Tafeln.
Gemeinsam mit der Bundeswehr will Ministerpräsident Michael Kretschmer den nächsten Meilenstein für die Strukturentwicklung in der sächsischen Lausitz setzen. Dass dabei die Glasmacherstadt Weißwasser zum Garnisonsstandort eines Kampfunterstützungsverbandes werden könnte, darauf hoffen auch die Verantwortlichen in der nur wenige Kilometer entfernten Gemeinde Trebendorf. Schließlich bedeutet das Bevölkerungszuwachs. Schon heute warten dort 60 an die Medien angeschlossene Baugrundstücke auf Käufer.
Der vorgesehene Ausbau der Bundeswehrpräsenz in der sächsischen Oberlausitz soll nach dem Willen der sächsischen Staatsregierung ein Element der Strukturentwicklung nach dem Ausstieg aus der Braunkohle sein. Zwar kann die Region mit Bautzen, Kamenz, Rothenburg, Löbau, Zittau und Görlitz auf einstige Garnisonsstädte zurückschauen. Doch dieses Kapitel endete in fast allen genannten Orten spätestens mit der Abwicklung der Nationalen Volksarmee im Zuge des Beitritts der DDR zur BRD.
Gerhard Schneider hatte als sorbischer Christ der Verordnung zur Errichtung des Schwesterkirchverhältnisses, dem auch seine deutsch-sorbische Kirchgemeinde Göda angehören soll, widersprochen. Seinen Einspruch wies das Landeskirchenamt am 23. Februar ab. Drei Tage später empfing ihn Landesbischof Tobias Bilz zum Gespräch.
Dresden/Göda (SN/at). „Ich denke, dass wir dem Bischof die besonderen sorbischen Belange nahebringen konnten. Er äußerte Verständnis für unser Anliegen und erläuterte die Beweggründe des Strukturveränderungsprozesses.“ Das sagte Gerhard Schneider nach dem Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz am 26. Februar in Dresden.
Forst/Bautzen. Aufmerksamkeit erregte der Kreistag Spree-Neiße in Forst, als er Ende Februar beschloss, ein kommunales Stipendium für Lehramtsstudenten mit dem Fach Sorbisch einzuführen. Zum Studienjahr 2021/2022 soll es erstmals vergeben werden. Der Landkreis in der Niederlausitz will damit die schleppenden Bemühungen um pädagogischen Nachwuchs für den Unterricht in niedersorbischer Sprache unterstützen. Als Schulträger ist er mit diesem Problem direkt konfrontiert. Wer das Stipendium erhält, verpflichtet sich, für fünf Jahre an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße Sorbisch zu unterrichten.
Wäre so ein kommunales Stipendium auch im Landkreis Bautzen möglich? Serbske Nowiny erkundigten sich in den Fraktionen des hiesigen Kreistages.
Am 14. Januar 2021 fiel die Entscheidung: Das Teilfeld II des Tagebaus Welzow-Süd wird aufgrund der politischen Entscheidungen zum Braunkohleausstieg von der LEAG nicht mehr in Anspruch genommen. Verbunden damit ist die endgültige Tatsache: Proschim wird nicht mehr abgebaggert. Dem vorausgegangen war ein über 80-jähriger Kampf der Einwohner gegen die Braunkohle.
Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre trugen einige Frauen täglich die sorbische Tracht, die sorbische Sprache wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts verdrängt und verlor sich infolge der zunehmenden Industrialisierung in den 1960-er Jahren völlig.