Liberec (SN). Ein „Sorbisches Kulturjahr 2019-2020“ planen die Partner der Domowina anlässlich des 70. Jubiläums „Sorbisches Gymnasium in Liberec“ in der nordböhmischen Stadt. Darüber informierte Clemens Schkoda, Referent der Domowina für Kultur und Ausland. Der Dachverband sorbischer Vereine ist über die grundsätzliche Ausrichtung des Programms, das die Projektmanagerin Jana Vančatová gemeinsam mit dem Freund des sorbischen Volkes Milan Turek vorbereitet, unterrichtet.
Das Jahr der Sorben in der Region Liberec soll im Oktober 2019 beginnen. Die vorgesehenen inhaltlichen Schwerpunkte sind auf sorbische Geschichte und Bräuche, Buchkultur, Kunst, Schätze der Musik und des Theaters, Handwerk und Legenden, geistliche Kultur sowie die Lausitz und ihr Seenland – die Nieder- und Oberlausitz als touristisches Ziel überhaupt – ausgerichtet. Die tschechischen Partner möchten im April oder Mai 2020 eine Konferenz über die Gegenwart und die Vergangenheit veranstalten.
Cottbus (HA/SN). Die Ausstellung „Reja do raja – Tanz ins Paradies“ mit Werken von Marion Quitz wurde am 25. Januar im Cottbuser Wendischen Haus eröffnet. Insgesamt sind 20 Gemälde und Tuschezeichnungen der aus Burg (Spreewald) stammenden Leipziger Malerin, Grafikerin und Musikerin zu sehen.
Die sich mit Musik, Tanz und dem entsprechender Kleidung auseinandersetzenden farbkräftigen Bilder stehen den Schwarzweißgrafiken gegenüber und „ergänzen einander in ihrer Ausschließlichkeit“, wie die Künstlerin das Konzept ihrer Schau erklärt.
Die Laudatio auf der Vernissage, zu welcher sich etwa 50 Interessenten einfanden, hielt der Vorsitzende des Vereins zur Förderung der sorbischen Sprache in der Kirche Dr. Hartmut Leipner. Er hob vor allem die „impressionistischen Elemente“ in Marion Quitz’ Schaffen hervor, welches „ihre große Phantasie und ihre tiefen Gefühle“ ausdrücke.
Für den musikalischen Rahmen der Eröffnung sorgte Marion Quitz an mehreren Instrumenten sowie, niedersorbisch und englisch singend, sie selbst.
Die Ausstellung kann noch bis zum 20. April besichtigt werden.
Cottbus/Bautzen (SN/bn). Das „Besondere Konzert zur Jahreswende“ ist seit nunmehr 22 Jahren einer der Höhepunkte des musikalischen Winters. Im Mittelpunkt der diesjährigen Reihe, die von der Stiftung für das sorbische Volk gefördert und vom Kunstverein Hoyerswerda sowie dem Landratsamt Bautzen unterstützt wird, steht anlässlich seines 90. Geburtstages der Klittener Komponist Heinz Roy. Vier von fünf Veranstaltungen haben unter der Überschrift „ROY 90!“ bereits stattgefunden und das Publikum unter anderem mit vier Uraufführungen begeistert. Diese neuen Werke wurden exklusiv für das Konzert geschrieben und sollten Bezug zum Jubilar nehmen. Roy selbst komponierte sein „Nachtgebet, Opus 185“ für Flöte, Bratsche und Klavier, um seiner „tiefen Religiosität Ausdruck zu verleihen“. Das mit den Erwartungen des Zuhörers spielende elliptische Stück erinnert in seinem Duktus an die spätromantische Nocturne. „Für Angela“, eine Schöpfung Roys für Klavier solo, erklang im Rahmen der Reihe erstmals öffentlich, stellt aber nach Lesart des Komponisten dennoch keine Uraufführung dar.
Nach dem letztjährigen Jubiläumsspektakel zur 60. Abendvogelhochzeit des Sorbischen National-Ensembles (SNE), das als eine Revue Höhepunkte aus sechs Jahrzehnten lose miteinander verknüpfte, haben sich die Verantwortlichen dieses Jahr wieder für ein abgeschlossenes Szenarium entschieden. Autor Wito Böhmak, der bereits mehrere Libretti für das SNE verfasst hat, entwickelte die Idee zu „Spurensuche“, welche er zusammen mit dem Regisseur Marian Bulang und dem Komponisten Andreas Pabst zu einer musikalisch-tänzerischen Weltreise ausbaute.
Der neue sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sendet positive Signale in die Welt. Zumindest positiv für Minderheiten, besonders für die Sorben in Sachsen. Zum einen hat er die europäische Bürgerinitiative Minority SafePack unterschrieben, was sein Vorgänger im Amt Stanislaw Tillich bislang vermieden hatte. Das zeigt: Kretschmer weiß Bescheid!
Zum 30. Internationalen Fest der sorbischen Poesie im Sommer 2008 kamen – wie jedes Jahr seit 1979 – wieder herausragende Dichter in die Lausitz, darunter Ján Zambor aus Bratislava, Jelena Rodchenkowa aus St. Petersburg, Halyna Kruk aus Lwiw und Richard Pietraß aus Berlin.
Auch Peter Handke hatten wir eingeladen, da das mehrtägige Festival Jurij Brězan gewidmet war. Mit dem zwei Jahre zuvor verstorbenen Schriftsteller pflegte Peter Handke seit den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts genauso enge Kontakte wie mit Jurij Koch und Kito Lorenc. Ich selbst bin ihm hin und wieder ebenfalls begegnet, im österreichischen Fresach (Kärnten), bei einem Dichtertreffen im slowenischen Vilenica oder einfach in Bautzen auf der Straße. Peter Handke zog es immer wieder ganz privat in die Lausitz, er mag die sorbisch-deutsche Region bis heute, insbesondere aber auch deren alte und neue Poesie. Überhaupt bewegt den weltbekannten Dichter Literatur kleinerer und kleiner Völker, auch und vor allem der slawischen.
Ende November hat die Stiftung für das sorbische Volk es abgelehnt, der Initiative „Serbski Sejm“ einen Zuschuss zu der von ihr beabsichtigten „Wahl“ eines sorbischen „(Vor-)Parlaments“ zu gewähren. Begründung: Eine solche Förderung liege außerhalb des Stiftungszwecks. Die Initiative hält dies der Sache nach für eine Bankrotterklärung hinsichtlich der politischen Vertretung des sorbischen Volkes. Für ihr Verlangen nach Unterstützung aus öffentlichen Mitteln – nunmehr des Bundes und der Länder Brandenburg und Sachsen – beruft sie sich jetzt auf das Völkerrecht und bezieht sich hierzu auf Artikel 25 des Grundgesetzes.
Für den sorbischen Komponisten Heinz Roy aus Klitten war der 6. Dezember ein schöner Tag. Im dortigen Gasthaus „Zum goldenen Tropfen“ empfing er zu seinem 90. Geburtstag Glückwünsche von Angehörigen, Freunden, Künstlerkollegen und Einwohnern. Eine Überraschung war für ihn das vom russischen Botschafter Wladimir M. Grinin übermittelte Glückwunschschreiben. Im April 2016 wurde Heinz Roys Stalingrad-Sinfonie in der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin erfolgreich uraufgeführt. Glücklich war der Jubilar, der auch viele Jahre erfolgreich Rosen züchtet, über die ihm zum Jubiläum verliehene Goldene Ehrennadel des Deutschen Rosenzüchtervereins.
Prof. Malte Mienert gelingt es mit geringem Aufwand, ganze Erzieherinnenscharen zu motivieren. Seine Kunst ist sein Vorgehen, es heißt: interaktives Einbeziehen von Fachleuten.
Bautzen (SN/MiR). Mit gemischten Gefühlen waren die Erzieherinnen der sieben Kindertagesstätten in Trägerschaft des Sorbischen Schulvereins (SSV) unlängst nach Bautzen gereist. Der Samstag galt als Weiterbildungs- und somit als Pflichtveranstaltung für alle Angestellten des SSV. Niemand jedoch ging mit dem Eindruck „Es war nur Dienst“ nach Hause, die meisten Erzieherinnen waren kaum in ihren Emotionen zu bremsen. Wieder andere betrachteten den interaktiven Vortrag des Psychologen als Anregung für die tägliche Arbeit.
Konzert zur Jahreswende
Cottbus/Bautzen. Das nunmehr 22. „Besondere Konzert zur Jahreswende“ beinhaltet Uraufführungen neuer Werke der sorbischen Komponisten Jan Cyž, Ulrich Pogoda, Sebastian Elikowski-Winkler sowie Heinz Roy, der anlässlich seines 90. Geburtstags im Mittelpunkt stehen wird. Die Interpreten sind Olaf Georgi an der Flöte, Waltraut Elvers an der Bratsche sowie die Pianistin Heidemarie Wiesner, welche die Reihe zugleich organisiert. Die Konzerte finden ab dem 5. Januar in Cottbus, Bautzen, Hoyerswerda, Berlin und Leipzig statt.
Schiemann zum Beisitzer gewählt
Löbau. Der sorbische Landtagsabgeordnete Marko Schiemann aus Bautzen gehört dem neuen Landesvorstand der CDU Sachsen als Beisitzer an. Er wurde von den Delegierten des Landesparteitages der sächsischen Union am 16. Dezember in Löbau gewählt. Schiemann ist einer von drei Vertretern aus dem CDU-Kreisverband Bautzen in Führungsgremien der Landespartei.
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