Bautzen (SN/at). Der Brandanschlag auf das zukünftige Bautzener Flüchtlingsheim Husarenhof am 21. Februar und der Fakt, dass Anwohner und pöbelnde Schaulustige Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten beeinträchtig haben, erfahren auch unter sorbischen Politikern eine breite Ablehnung.
„Das, was sich am Wochenende an der geplanten Flüchtlingsunterkunft zugetragen hat, verurteile ich. Unsere Stadt darf nicht der Spielplatz von Brandstiftern und Zuschauern sein, die selbst die Arbeit der Feuerwehr behindert haben. Die Domowina lehnt grobe Gewalt ab“, sind die Worte von David Statnik, Vorsitzender des sorbischen Dachverbandes Domowina, „wir setzen uns für eine offene Gesellschaft und Toleranz gegenüber anderen ein, wie auf unserer Hauptversammlung beschlossen.“
3. Teil
Im Spätherbst 1635 beschließt der Rat „den König und Kaiser, die Stadt, da sie abgebrannt, und von ehemals 1 500 Häusern nur noch 500 vorhanden wären, neu zu taxieren und zu bitten, damit sie mit Kriegscontributionen, die über ihr tatsächliches Vermögen gehen, nicht mehr belegt würde“. Zwei Wochen später bekommt der Stadtsyndikus den Auftrag, eine Schrift an die kaiserlichen Kommissare zu verfassen, in der wegen der Vernichtung der Stadt um den Erlass aller Steuern auf einige Jahre, und eine Beihilfe für den Wiederaufbau der Kirche, des Rathauses und anderer öffentlicher Gebäude gebeten wird. Dekan Gregor Kattmann von Maurugk schrieb dem Rat, dass er sich, auf Befehl des Kaisers, mit dem Rat über den Wiederaufbau der Kirche einigen solle. Der Kaiser hätte auch einige „Güter in Schlesien hierzu verordnet“ – was wohl bedeutet, dass er die Erträge dieser zum Wiederaufbau bestimmt hat. Der Rat beschloß daraufhin, dass der Giebel besichtigt, und sechzig Stämme Holz im Taucherwalde geschlagen und zugerichtet werden sollen.
Die Frage, was zuerst war, Huhn oder Ei ist schwerlich zu lösen. Dass das Ei aber vielleicht nicht am Anfang aller Verzierung stand, die heute so typisch für sorbische Ostereier mit ihren Dreieck- und Strahlen-Mustern scheint, das zeigt die neue Sonderausstellung des Sorbischen Museums in Bautzen. Museumsmitarbeiterin Andrea Paulick hat sich auf die Spuren der Muster begeben und stellt das, was sie gefunden hat, uns nun unter dem Titel „Sonnenrad und Wolfszähne. Verzierte Ostereier aus der Lausitz“ vor.
Die Finanzierug der Stiftung für das sorbische Volk ist gesichert. Das ist die positive Nachricht der vergangenen Tage. Vor allem unser Volk freut sich, und die sorbischen Instuitutionen können endlich wieder arbeiten, wie sie es sich vorgenommen haben. Und die Chancen, von der Stiftung Projektförderungen zu bekommen, haben zugenommen.
Bautzen (SN/JaW). Die beiden sorbischen Nationalmannschaften sind auf die 3. Fußballeuropameisterschaften der nationalen Minderheiten „Europeada“ im Juni in Südtirol vorbereitet. Das bestätigten die Trainer Frank Rietschel und Peter Böhmak auf einer Pressekonferenz am 3. Febrauar in Bautzen.
Neben den beiden durchgeführten Trainingslagern sind weitere Übungseinheiten sowie Test- und Freundschaftsspiele vorgesehen. Bis zu 22 Fußballer darf die Männerauswahl mitnehmen. „Bis zum 31. Mai müssen Spieler und Spielerinnen für das Turnier gemeldet sein“, sagte der Vorsitzende des Vorbereitungsausschusses Marko Kowar. Bisher ist für beide Mannschaften noch nicht endgültig klar, wer mit nach Südtirol fahren wird. Nur eine Position der Männermannschaft ist sicher und gesetzt: „Der Kapitän wird Peter Domaschke sein“, teilte Frank Rietschel mit. Der gesamte Kader wird am 25. Mai vorgestellt.
Bautzen (SN/CoR). Eine Dreiviertelstunde wirbeln Anna-Maria Hadank, Katka Pöpel, Nadja Brězan und Katka Krüger auf der Bühne, sie tanzen, spielen, beten, bitten, drohen und ringen miteinander darum, ein Vergehen der Silvesternacht wieder in Ordnung zu bringen: das Andachtskreuz am dörflichen Straßenrand hat Schaden genommen.
Bautzen (SN/MiR). Seit 25 Jahren setzt sich der Sorbische Schulverein e.V. für die Belange sorbischer Bildungsfragen ein. Er vertritt als Fachverein die Interessen der Sorben in Sachsen und Brandenburg. Das wurde am 5. Januar deutlich. Zum Jubiläum im Haus der Sorben in Bautzen gratulierten Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik beider Bundesländer sowie aus Vereinen und Verbänden der Regionen. Großes Augenmerk lenkte die Vorsitzende des Vereins Ludmila Budar, die ihn seit Gründung lenkt, auf die hohe Verantwortung für die Entwicklung der sorbischen Sprache über alle Generationen hinweg. Kultureller Höhepunkt war der Auftritt der Kinder aus den Kindertagesstätten, die in Trägerschaft des SSV sind. Sie bewiesen, wie gut sie dort Sorbisch lernen. Der sächsische Landtagsabgeordnete Marko Schiemann (CDU) ist bis heute dem Verein als sein Gründungsmitglied treu: „Der SSV ist ein wichtiger Impulsgeber und ich weiß, dass Sachsen immer fair mit dessen Arbeit umgegangen ist.“
Bautzen (SN/JaW). „Die Stiftung für das sorbische Volk ist als Gesamtheit aus Verwaltung, Stiftungsrat und parlamentarischem Beirat in der Ober- und Niederlausitz eine anerkannte Institution.“ Das sagte der bisherige Direktor der Stiftung für das sorbische Volk Marko Suchy im Interview mit Serbske Nowiny. Er ist ebenfalls überzeugt, dass die Stiftung die ihr gestellten Aufgaben nach ihren Möglichkeiten gut erfüllt hat. Suchy hat sich nach 23 Jahren aus der verantwortungsvollen Führungsposition als Direktor in den Ruhestand verabschiedet.
Theater für Dich?
Bautzen. Rund 140 Jugendliche der Sorbischen Oberschulen Räckelwitz, Ralbitz, Radibor, Bautzen sowie des Bautzener Sorbischen Gymnasiums bekamen am 4. Theatertag für die sorbische Jugend des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen am 25. Januar einen Einblick in die verschiedenen künstlerischen und handwerklichen Theaterberufe und erlebten das Stück „Crux abo Zbóžnik pod łožom/Crux oder Der Heiland unterm Bett“ von Anne Jentsch.
Jan Cyž im Porträtkonzert
Bautzen. Anlässlich des 60. Geburtstages des Komponisten Jan Cyž im vergangenen Jahr widmete das Sorbische National-Ensemble am 22. Januar seinem langjährigen Sänger ein Porträtkonzert. Rund 70 Besucher erlebten einen repräsentativen Überblick über das vielseitige Schaffen des Künstlers, das Bühnen-, Kammer-, sinfonische und experimentelle Musik ebenso umfasst wie die Adaption von Volksliedern. Uraufgeführt wurde „Quartett“ von Juro Mětšk, Malte Hübner, Peter Manfred Wolff und Cyž.
Sorbische Literatur präsentiert
Ein reichlicher Monat bleibt den fleißigen Organisatoren noch, um die Ehrungen für Jan Arnošt Smoler anlässlich seines 200. Geburtstages am 3. März in Bautzen vorzubereiten.
Bautzen (SN/at). Jan Arnošt Smoler, einer der wichtigsten Repräsentanten der nationalen Wiedergeburt der Sorben im 19. Jahrhundert, wurde am 3. März vor 200 Jahren geboren. Anlässlich dieses Jubiläums lädt der Domowina-Regionalverband Bautzen am 3. März zur Ehrung am Smoler-Denkmal an der Löbauer Straße in Bautzen ein. „Jan Arnošt Smoler gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der sorbischen Geschichte. Sein geistiges Erbe ist uns bis heute Verpflichtung und Vermächtnis“, sagt der Festredner David Statnik, Vorsitzender der Domowina. Das Wort ebenfalls ergreifen wird Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens (parteilos).