Bröthen (AK/SN). „Die evangelischen Sorben der Region Hoyerswerda werden ihren 15. Sorbischen evangelischen Heimattag dieses Jahr am 18. Juli in Bröthen feiern.“ Das äußert Heinrich Koch, Pfarrer der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Hoyerswerda-Altstadt. Er ist Mitglied des Arbeitskreises „Heimattag“, der am 24. Januar zusammengekommen war. Insgesamt 22 Mitglieder – Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchengemeinderats-Vertreter sowie Vertreter der Domowina – engagieren sich hier für die Planung und Durchführung dieses besonderen Festes.
„Ein Feuerwerk für die Kleinstadt“ ist der provisorische Titel eines Spielfilms, dessen Produktion am 23. Februar gestartet wurde. Realisiert wird er vom neu gegründeten Label „Lusatia Film“.
In Übereinstimmung mit der Ankündigung der Gastregisseurin Rosmarie Vogtenhuber hat das Deutsch-Sorbische Volkstheater dem Publikum mit der Premiere der diesjährigen obersorbischen Inszenierung auf der Hauptbühne am 11. Februar eine unterhaltsame, „im besten Sinne dem Wesen des Volkstheaters entsprechende“ Komödie beschert. Die Besucher des zu über zwei Dritteln besetzten Saales dankten den Mitwirkenden mit lang anhaltendem Applaus für das Lustspiel von Jan Drda „Hrěšna wjes abo Zabyty čert“ (Das sündige Dorf oder Der vergessene Teufel). Die Übersetzung des tschechischen Originals von Lora Kowarjowa hatten die Regisseurin sowie die Dramaturgin und Stellvertreterin für das sorbische Theater Madleńka Šołćic überarbeitet und (umgangs)sprachlich angepasst. Sie verdichteten und modernisierten dezent das über 60 Jahre alte Stück, wobei sie so manch satirischen Seitenhieb auf aktuelle Ereignisse hinzufügten.
„Mainstream“ wider „Verschwörungstheoretiker“ – das sind nur zwei der aktuell geläufigsten Begriffspaare wechselseitiger öffentlicher Beschimpfung. Wo stehen wir als sorbische Zeitung, welche Haltung nehmen wir ein? Auf eine der Medienanfragen des letzten Jahres, was ich als neuer Chefredakteur der „Serbske Nowiny“ so wie bisher oder anders zu tun gedächte, habe ich sinngemäß geantwortet: Die einzige „Tendenz“ der Zeitung war und ist die Verpflichtung gegenüber der Zukunft des sorbischen Volkes, ansonsten sind wir von allen Autoritäten unabhängig. Das entspricht der aufklärerischen Tradition des neuzeitlichen Pressewesens, deren Verwirklichung eine ständige Herausforderung des journalistischen Alltags ist. Auch für uns sorbische Medienschaffende.
Bautzen (SN/mb). Es gibt viele gute Ideen, das Profil der sorbischen Schulen weiter zu schärfen – eine ist die verbesserte Kooperation dieser Bildungseinrichtungen in einem „Bund sorbischer Schulen“. So hatte es die Hauptversammlung des sorbischen Dachverbandes Domowina zweimal beschlossen. Erstmals in Crostwitz 2019. Auf Antrag des früheren langjährigen Domowina-Vorsitzenden Jan Nuck, der seit der Zeit des „Crostwitzer Schulaufstandes“ 2001 mit seinem leidenschaftlichen Engagement für den Erhalt sorbischer Schulen bekannt ist. Damals wurde gegen den erbitterten Widerstand der sorbischen und internationalen Öffentlichkeit die Schließung der sorbischen Mittelschule Crostwitz eingeleitet – durch Nichteinrichtung der 5. Klasse, weil nur 17 statt der vom Kultusministerium geforderten 20 Schüler angemeldet waren.
Die Wahlperiode für die sorbischen Mitglieder im Rat der Stiftung für das sorbische Volk 2019–2023 läuft turnusgemäß im Frühjahr aus. Für die Neuwahl ist in Sachsen der sorbische Dachverband Domowina verantwortlich. In Brandenburg obliegt diese Aufgabe dem Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden. Laut Staatsvertrag über die Errichtung der Stiftung stellen die Sorben in Sachsen vier Stiftungsräte und ebenso viele Stellvertreter, die Sorben/Wenden in Brandenburg jeweils zwei.
Der Rat für Angelegenheiten der Sorben und Wenden in Brandenburg wählte am 17. Januar Angela Schurmann und Diana Schuster als ordentliche Mitglieder, Domowina-Geschäftsführer Marcus Koinzer und den Landtagsabgeordneten Julian Brüning als deren Stellvertreter.
Die Ankündigung des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), auch im Lausitzer Revier die Braunkohleförderung und -verstromung bis 2030 zu beenden, war Anlass für ein Interview der Serbske Nowiny mit Kathrin Michel (SPD), der Lausitzer Bundestagsabgeordneten aus Kamenz.
Kathrin Michel stellte eingangs fest, dass Bürgergespräche für sie „das Salz in der Suppe sind“. Gerade mit jenen ist gut zu reden, „die am Anfang ,nur‘ schimpfen. Oft erkenne ich dabei die Probleme hinter dem Problem und erfahre Dinge, die für mich als Abgeordnete wichtig sind.“
Die Tätigkeit der Bundesregierung beschreibt sie als Mitglied einer Regierungsfraktion und im Haushaltsausschuss als „durchaus ambivalent“. Dieser Minister oder jene Ministerin hätten noch nicht ganz verstanden, dass sie nun der Regierung angehören und nicht mehr in der Opposition sind. „Viele Abgeordnete wünschen auch mehr Gemeinsamkeiten und dass man nicht immer gleich alles nach außen gibt.“
„Jolka“ ist ein traditionelles Fest in Russland und einigen Oststaaten und in Deutschland eher weniger bekannt. Im kleinen Dorf Nucknitz in der Gemeinde Crostwitz allerdings findet immer zu Jahresbeginn die „sorbische Jolka“ mit einem bunten Programm statt. Die letzten zwei Jahre musste der Kulturabend coronabedingt online stattfinden. Umso größer war die Freude der Organisatoren aus Nucknitz und den Nachbardörfern Prautitz und Kopschin, dass sie am Samstag, den 21. Januar, wieder live Gäste in der Scheune der Familie Bresan begrüßen konnten.