Alle Regionen wieder vertreten
Crostwitz/Chrósćicy. Im Vorstand des Domowina-Regionalverbandes „Michał Hórnik“ arbeitet mit Markus Šołta aus Ralbitz/Ralbicy wieder ein Vertreter aus der Gegend Delany (Unterland) mit. Er wurde auf der Haupt- und Wahlversammlung des Verbandes am 22. November in Crostwitz einstimmig gewählt. Ebenfalls 100 Prozent der Stimmen erreichte die wiedergewählte Regionalvorsitzende Diana Wowčerjowa.
Sorbische Thematik hat Priorität
Doberlug-Kirchhain/Dobrjoług-Góstkow. Mit dem Ergebnis des ersten sächsisch-brandenburgischen Kulturforums Lausitz am 3. November in Doberlug-Kirchhain ist Clemens Škoda, Referent der Domowina für Kultur und Ausland, zufrieden. Jetzt zeige sich, dass die sorbische Thematik als Priorität bei der Verwirklichung der Maßnahmen im Rahmen des Strukturwandels auf dem Gebiet der Kultur wahrgenommen werde.
Šiman erneut Direktkandidat
Berlin/Barlin (SN/at). Gern würden Sorbinnen und Wendinnen ihre traditionelle slawische Namensform in die Personaldokumente eintragen lassen. Für sie wie auch für Dänen und Friesen rückt die Belebung eigener Namenstraditionen in greifbare Nähe. Denn der Bundestag befasste sich am 16. November in erster Lesung mit dem Gesetzentwurf zur Änderung des Ehenamens- und Geburtsnamensrechts.
„Frau Kralowa muss sich in Deutschland Frau Krahl nennen“, so Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Zudem nannte er auch Beispiele der Friesen und Dänen, die deren Namenstraditionen nicht entsprechen. Der Dresdner Abgeordnete Torsten Herbst (FDP) habe ihn als Erster auf die sorbische Problematik hingewiesen. Der Minister dankte ihm wie auch dem Abgeordneten Stefan Seidler (Südschleswigscher Wählerverband), der „sich von Amts wegen engagierte. Das ist eine guten Nachricht für die nationalen Minderheiten, sie können ihre Namenstraditionen fortführen.“
Potsdam/Podstupim (SN/at). Der Haushaltsplan der Stiftung für das sorbische Volk für das Jahr 2024 ist beschlossen. Der Stiftungsrat verabschiedete das Dokument mit einem Ausgabenvolumen von 33,2 Millionen Euro auf seiner Herbsttagung am 28. November in Potsdam. Die Summe setzt sich neben den Geldern gemäß dem geltenden Finanzierungsabkommen von Bund, Sachsen und Brandenburg aus Mitteln für den Strukturwandel in den Kohleregionen sowie aus der Vorfinanzierung für das Projekt „Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ zusammen. Einschränkend teilt die Stiftung für das sorbische Volk mit, dass der beschlossene Haushalt jedoch abhängig ist von den Etat-Beschlüssen des Bundestags und der Länderparlamente. Der Stiftungsratsvorsitzende, Marko Kowar, betont, dass „Dank des gültigen Finanzierungsabkommens eine mittelfristige Finanzierung der aktuellen Struktur bis 2025 auch im Falle höherer Tarifsteigerungen gewährleistet ist“.
Zum Projekt „Lauenareal“ wurde darüber informiert, dass die Vorbereitung für die Planungen abgeschlossen sind.
Zum Jahresende erhalten Sachsens Bauern gewöhnlich eine üppige Überweisung, weil Hilfen der EU-Agrarförderung ausgezahlt werden. Doch dieses Jahr soll es nicht dazu kommen.
Bautzen/Budyšin (SN/BŠe). Landwirte in ganz Sachsen erhalten Ausgleichszahlungen für erbrachte Leistungen im Zusammenhang mit dem Naturschutz später und nicht wie üblich am Jahresende. Es geht um die Summe von 241 Millionen Euro. Rund 7 000 sächsische Landwirtschaftsbetriebe sind betroffen. Per E-Mail wurden die Betroffenen Ende Oktober vom zuständigen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) informiert. Für Betriebe ist das eine Katastrophe, weil man mit dem Geld fest rechnet. „Eigentlich waren die Gelder pünktlich am 27. Dezember auf dem Konto der Unternehmen“, erläutert der Vorsitzende des Bauernverbandes Bautzen-Kamenz Stefan Triebs, welcher zugleich Geschäftsführer der Agrargenossenschaften Radibor und Saritsch ist.
Schwarzkollm/Čorny Chołmc (SiR/SN/MiR). Seit zehn Jahren finden in der Krabat-Mühle in Schwarzkollm die Krabat-Festspiele statt. Der Vertrag mit der bisherigen Produktionsfirma der Familie Siebecke ist in diesem Jahr ausgelaufen. Kommendes Jahr übernimmt das Team um Mühlengeschäftsführer Tobias Zschieschick das Zepter. „Dieses Risiko können wir mit gutem Gewissen eingehen. Wir trauen das Projekt dem Team der Mühle zu“, erklärt der Vorsitzende des Aufsichtsrats Thomas Delling zuversichtlich. Tobias Zschieschick fügt hinzu, das letzte Jahrzehnt sei prägend gewesen und man sei dankbar für die gesammelten Erfahrungen. Die Mühle hätte weit über die Stadtgrenzen hinaus profitiert. Jetzt sei die Zeit für das Kulturzentrum gekommen, stärkere Mitbestimmungsrechte zu haben und selbst Verantwortung zu tragen. „Unser Ziel ist es, dass die Mühle damit inhaltlich gestärkt wird und wir uns dabei weiterentwickeln.“
„Musica nova sorabica – Tradicija+eksperiment“ ist eine Konzertreihe, die die Stiftung für das sorbische Volk alle drei Jahre veranstaltet. Auch dieses Jahr wurden in diesem Rahmen zahlreiche Werke sorbischer Komponisten uraufgeführt.
Budyšin/Bautzen (CRM/SN/bn). Das erste Konzert fand am 7. Oktober im Saal des Sorbischen Museums in Bautzen statt. Der Überschrift „In Memoriam Juro Mětšk“ entsprechend stand das Schaffen „des zu den bedeutendsten Komponisten seiner Generation zählenden“ Avantgardisten, wie der Moderator Sebastian Elikowski-Winkler betonte, im Fokus. Unter anderem Anna Korondi (Sopran), Malte Hübner (Violine), Martin Schneuing (Flügel) und Gerold Gnausch (Saxophon, Klarinette) interpretierten zum Beispiel „Drei Skizzen“, „Senza“ und „Euphorische Komplexe“. Erstmals erklangen „Es muss sein“ von Malte Hübner sowie Detlef Kobjelas „Dialog“ in der Bearbeitung für Bassklarinette und Klavier von Jan Cyž.