Bautzen (SN/JaW). Michaela Moosche übernimmt am 1. Januar 2016 als Stellvertreterin des Direktors der Stiftung für das sorbische Volk übergangsweise die Leitung der sorbischen Institution. Darauf einigten sich die Mitglieder des Rates der Stiftung für das sorbische Volk auf ihrer Sondersitzung am 17. Dezember in Bautzen, teilte dessen Vorsitzender Jan Budar auf Anfrage mit.
Die Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk bis zum Ende des Jahres 2020 ist gesichert. Alle Beteiligten, der Bund, der Freistaat Sachsen und das Land Brandenburg, haben dem Finanzierungsabkommen zugestimmt.
Dresden (SN/MkWj). Die Sächsische Staatsregierung hat Anfang Dezember als erste dem Abkommen zwischen den drei Beteiligten zur Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk zugestimmt und darüber informiert. So stehen der Stiftung ab 2016 jährlich 18,6 Millionen Euro zur Verfügung, wie die sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva-Maria Stange (SPD) nach einer Kabinettssitzung in der Dresdner Staatskanzlei informierte. Die Hälfte des Betrages übernimmt der Bund, Sachsen trägt ein Drittel und Brandenburg 3,1 Millionen Euro. Der Vertrag gilt bis Ende des Jahres 2020 und verlängert sich automatisch, sofern ihn niemand kündigt. Die brandenburgische Landesregierung in Potsdam hat dem Vertrag Mitte des Monats zugestimmt.
Auf der Sitzung des Cottbuser Stadtparlaments am 25. November im neuen Stadthaus informierte die Sorben/Wenden-Beauftragte Anna Kossatz-Kosel über ihre Tätigkeit im Jahr 2015 und zeichnete damit ein Gesamtbild über die aktuelle Situation des sorbischen Lebens in der Niederlausitzer Metropole.
Cottbus. Anna Kossatz-Kosel verwies zunächst darauf, dass sich die Stadt erfolgreich bemüht, die Regelungen des 2014 novellierten Sorben/Wenden-Gesetzes im Land Brandenburg schrittweise umzusetzen. Dazu gehörte die erstmals per Briefwahl ermittelte Zusammensetzung des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag. 23 Prozent aller beteiligten Wählerinnen und Wähler waren Einwohner der Stadt Cottbus.
Potsdam/Cottbus (SN/at). Am 31. Mai 2016 endet für Gemeinden in der Niederlausitz die Antragsfrist, um in das angestammte sorbische Siedlungsgebiet aufgenommen zu werden. So sieht es das im Januar 2014 novellierte Sorben/Wenden-Gesetz in Brandenburg vor.
Trotz intensiver Gespräche der Mitglieder des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, der Beauftragten für sorbische Angelegenheiten in den Landkreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald mit Vertretern der Gemeinden, die aus sorbischer/wendischer Sicht potentielle Kandidaten für einen Beitritt wären, bleibt die bisherige Zahl drei antragstellender Kommunen – Wiesengrund, Lübben und Calau – hinter den Erwartungen zurück. Nun wird die Zeit langsam knapp.
Erfreulich ist die Nachricht, dass der Hauptausschuss des Landtags Brandenburg am 9. Dezember dem ersten Antrag zugestimmt hat. Die Gemeinde Wiesengrund im Kreis Spree-Neiße gehört somit zum angestammten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet.
Der Sorbischunterricht an der Grundund Oberschule in Burg im Spreewald ist derzeit nicht gesichert. Mit diesem Thema befasste sich der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden Brandenburgs im Dezember.
Bautzen (SN/JK). Der Bund sorbischer Handwerker und Unternehmer blickt auf eine erfolgreiche Arbeit im Jahr 2015 zurück. Wie die Vorsitzende des Vereins Monika Ziesch mitteilte, blicken die Mitglieder auf ein abwechslungsreiches Vereinsjahr zurück. Höhepunkt der gemeinsamen Arbeit war eine viertägige Exkursion nach Polen. In der Nähe von Krakau besuchten die sorbischen Handwerker und Unternehmer einen Metallbaubetrieb und machten sich mit den Besonderheiten des polnischen Handwerks vertraut.
Um auf dem aktuellen Stand der Geschehnisse zu bleiben, haben sich die sorbischen Handwerker Fachleute der Handwerkskammer zu Vorträgen über aktuelle Probleme eingeladen. Zu diesen Veranstaltungen konnten auch die niedersorbischen Mitglieder begrüßt werden.
Cottbus (HA/SN). Vattenfall fördert auch 2016 die sorbisch/wendische Sprache in der Lausitzer Braunkohleregion. Grundlage ist eine Vereinbarung mit der Domowina. Ob diese Förderung auch ab 2017 Bestand haben wird, ist nicht klar. Bei einem Treffen beider Seiten Anfang Dezember sagten die Vertreter von Vattenfall zu, sich dafür einzusetzen, dass der neue Besitzer der Lausitzer Braunkohlesparte die sorbischen Belange ebenfalls unterstütze.
Einer sinnvollen Aufgabe stellt sich das Sorbische Familien- und Bildungszentrum LIPA in Schmerlitz auch in der Adventszeit.
Seit 2009 werden am dritten Adventswochenende – dieses Jahr zum zweiten Mal mit Unterstützung des Sorbischen Schulvereins – junge Familien in das Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz eingeladen. Unter dem Motto „Lebens(t)raum Familie“ nahmen in diesem Jahr neun Familien mit 21 Kindern teil. Während sich die Eltern an allen Tagen verschiedenen Bildungsthemen widmeten, wurden die Kinder von vier Erzieherinnen betreut und erlebten bei Spiel und Spaß ein erlebnisreiches Wochenende.